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Sterling POV.

Es waren ein paar Wochen vergangen.
In wenigen Monaten würde das erste Semester anfangen und ich lag im Gästezimmer meines Brudes in Island und den einzigen Weg den ich überhaupt noch ging war der zum Bad und wieder zurück in mein Zimmer.
Nichtmal Supernatural, Grey's Anatomy oder Pretty little liars konnten mir helfen.
Ich war noch nie so am Boden.
Alles erinnerte mich an ihn.
Ich sah auf den Brief den er mir geschrieben hatte, der seit ich hier bin auf meinem Nachtisch liegte.
Ich konnte ihn immernoch nicht lesen.
Thomas sowie die anderen hatten einige Male hier angerufen, aber ich sagte Celine immer ich würde nicht mit ihnen sprechen wollen.
Mein Handy war dauerschleife im Flugmodus.
Ich aß und trank so gut wie nichts mehr.
Ich glaubte sogar über drei Kilogramm abgenommen zu haben, wenn ich mich recht erinnerte.
Ich musste mir vorzeitig eine neue Serie suchen mit der ich meinen Kummer und meinen Herzschmerz verdrängen konnte.
Ich schaute mir einige Trailer an und entschied mich für 'Chilling Adventures with Sabrina'.
Das Ende war katastrophal.
Ich war noch nie so enttäuscht.
Naja außer vielleicht von meinen angeblichen Freunden.
Ich war den ganzen Tag nur noch damit beschäftigt irgendwelche Serien anzuschauen um bloß nicht an ihn oder die anderen zu denken.
Ich hatte sogar nochmals alle sechs Staffeln Teen Wolf durchgeschaut.
Alles nur damit ich nicht an ihn denken musste. Musik half nicht.
Celine und Sandro waren auch keine große Hilfe.
Sie waren eben ein Paar und ich konnte gerade keine Liebe vertragen, obwohl ich zugeben musste sie gingen sich mehr aus dem Weg als es mir lieb war. Naja ich kann beide verstehen.
Celine war Schwanger und sie hatte es ihm verheimlicht.
Sie hatte gute Gründe, aber er hat auch gute Gründe sauer zu sein also stand dieses Haus auf Kriegsfuß, da ich mich für keine seite entschied, aber ich hatte eigene Sorgen um die ich mich kümmern musste.

'Willst du den Brief nicht endlich mal lesen?'
Celine stand in der Türe mit einem Tablett mit zwei Brezeln, Aufstrich und frisch gepressten Orangensaft .
'Ich kann nicht, dass weißt du'.
Sie setzte sich zu mir auf das Bett.
'Sterling, du kannst nicht ewig auf sie sauer sein.
Ich kann dich zu hundertprozent verstehen und ja sie haben alle einen großen unverzeihlichen Fehler gemacht.
Besonders Thomas.
Aber du bist ihnen nicht egal.
Jeden Tag ruft mindestens einer von ihnen an und fragt mich wie es dir geht und ob sie dich sprechen können und ich weiß das du das alles nicht hören willst, aber du und Lucie seit schon solange befreundet.
Spätestens in der Universität wirst du ihr über den Weg laufen.
Ava und Thomas wirst du auch irgendwann wieder über den Weg laufen.
Sowie auch Dylan.
Du kannst sie nicht für immer hassen',
'Doch kann ich. Ich hasse sie alle. Ich fühle mich belogen. Sie haben mich alle belogen',
Ich war so sauer mein Kopf brannte und es fühlte sich an als würde jemand ihn anzünden.
'Ich weiß und das kannst du auch.
Du kannst sie hassen.
Aber glaub mir früher oder später werdet ihr darüber reden müssen. Du bist doch Erwachsen und kein Kind mehr. Du wirst schon tun was richtig ist, aber überlege es dir gut.
Du kannst diese Entscheidung nie Rückgängig machen und musst dann mit den Konsequenzen leben',
Sie drückte meine Hand und ich nickte.
Ich wusste innerlich das sie recht hatte, aber ich war einfach noch zu verletzt.
Ich konnte noch nicht mit ihnen reden.
Geschweige den ihnen Verzeihen.
Wer wusste ob ich das überhaupt jemals tun würde. Ich würde nie vergessen können was sie mir angetan hatten.

Ich sah auf den Flyer den mein Bruder mir heute morgen auf den Stuhl gelegt hatte.
Heute Abend würde in einem Club in der Stadt eine Party stattfinden.
Ich liebte Party's und Sandro wusste das.
Er war nie der Party Typ - so wie meine Mutter - ich jedoch kam nach meinem Vater der immer auf irgendwelchen Feiern war.

Nach langen Grübeln und Nachdenken ob ich hingehen sollte oder nicht entschied ich mich letztendendes für das erstere.
Ich fragte Celine ob sie mir ein Kleid von sich borgen könnte.
Ich hatte nichts mitgenommen außer meinem Handy, meinem Ladekabel und etwas Geld.
Alles was im Krankenhaus war.
Meine restlichen sachen waren alle noch im Strandhaus.
Bei ihm.
Ich bekam schon wieder das Gefühl der Wut und der Trauer als ich an ihn dachte.
Ich nahm mir ein beiges Top mit goldenen Glitzerpailletten und passend dazu eine schwarze enge Jeans die meine Figur gut betonte.
Ich entschied mich noch für eine weiße Haarspange sowie eine goldene Kreuzkette und begab mich dann ins Bad um zu Duschen.

Ich würde alleine hingehen.
Sandro und Celine waren beide so sauer aufeinander das er zu einem Freund gegangen war und sie sich im Wohnzimmer verkroch.
Mir sollte es recht sein.
Liebe war das letzte wo ich im Moment sehen wollte.

Nachdem ich meine Haare gelockt hatte und meine Beine frisch rasiert waren begab ich mir in mein Zimmer um die letzte Brezel zu essen.

Es war inzwischen 22:00 Uhr als ich die Tanzfläche betretete. Ich hatte mich auf dem Weg hier her zweimal Verfahren.
Blödes Navi.
Für was hatte man sowas überhaupt, wenn es einen nicht an das Ziel brachte?
Ich ging zur Theke und bestellte mir einen Martini.
Es verging eine Stunde bis ich bemerkte das ich solangsam ins Schwanken gerät.
Ich musste mich an der Theke abstützen.
'Alles gut bei dir?', fragte mich ein gutaussehender junger Mann und hielt mich fest bevor ich umflog. Er hatte dunkelbraune Haare und braune Augen.
Er sah ganz vielversprechend aus.
'Ja bei mir ist alles gut.
Ich wollte gerade Tanzen gehen', nuschelte ich.
'Hey Jack gib mir mal ein Glas Wasser', sagte der dunkelbraune zum Barkeeper.
'Ich weiß nicht wer du bist. Ist ja auch egal, aber ich würde jetzt gerne Tanzen und wenn du nicht mit mir tanzt, dann suche ich mir eben jemand anderen', nuschelte ich wieder.
'Ich bin Noel.
Ich wollte dir nur helfen.
Bist du ganz alleine hier?', fragte er mich.
'Ja ich bin ganz alleine hier', sagte ich und ging auf die Tanzfläche zu.
Er folgte mir.
'Willst du jetzt mit mir tanzen oder nicht?', fragte ich ihn nochmal.
'Liebend gerne.'

-a💗

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