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Sterling POV.

Wenige Monate später.
Es war Dezember.
'Oh mein Gott! du hast morgen Geburtstag und wirst verdammt nochmal endlich achtzehn!', schrie Lucie so laut durch das ganze Zimmer, dass ich sogar glaubte die Nachbarn hatten gerade einen Gehörschaden abbekommen.
Sie hielt mehrere Kleider vor mich um zu sehen welches am besten passen würde.
Ich war überfordert mit dieser Situation.
Mehr als nur ein wenig.
Morgen würde ich endlich achtzehn sein.
Nur würde ich dieses Jahr zum ersten mal ohne meine Eltern und meinen Bruder feiern.
Mein Vater hatte einen Unfall und war im Krankenhaus.
Ich hatte ihn besucht - es ging ihm gut, jedoch müsste er laut dem Arzt noch eine Weile dort ausharren müssen.
Er mochte Krankenhäuser genauso wenig wie ich.
Meiner Mutter hatte ich gesagt sie solle bei ihm bleiben sowie ich es auch meinem Bruder sagte.
Ich hatte lange überlegt nicht einfach zurück nach Deutschland zu fliegen und mit ihnen im Krankenhaus zu feiern, aber meine Mutter meinte sie würden in den nächsten Tagen vorbeikommen...sobald es meinem Vater besser gehen würde.
Ich war nicht sauer.
Das Wohl meines Vater stand für mich über meinem Geburtstag, auch wenn es der achtzehnte war, denn ohne ihn würde es mich nichtmal geben.

Harvey und ich waren jetzt schon eine Weile an der Universität.
Am meisten fieberten wir in dem Kurs Strafrecht bei Ms. Gloub mit.
Es war einfach unser absoluter Lieblingskurs des ganzen Studiums.
Wir hatten schon einige Klausuren geschrieben und wir schnitten immer ziemlich ähnlich ab.
Es lief gut für uns, wir gehörten zu den Klassenbesten.
Besser hätte es nicht kommen können und nächsten Monat hatten wir das letzte Battle das entscheiden würde ob wir zur Landesmeisterschaft fahren würden oder nicht.
Ich zählte schon die Wochen.
Auch für Lucie lief es gut.
Sie und Dylan waren mittlerweile in eine größere Wohnung, die hier in der nähe lag gezogen.

'Das sieht super aus oder nicht?', fragte Lucie an Ava, Lydia und mich gerichtet.
'Ja Sterling du siehst wirklich unglaublich heiß aus, da bin selbst ich neidisch', lachte Lydia.
In den letzten zwei Monaten hatten wir viel zu viert unternommen und waren nun unzertrennlich.
Auch Tommy, Scott, Dylan und Harvey waren zu einer Freundesgruppe herangewachsen, sie unternahmen sehr viel zusammen.
Es könnte also nicht besser sein.
Es war viel passiert, obwohl nur wenige Monate meines Lebens vergangen waren.

Ich hatte einige eingeladen.
Es würde eine normale Party sein mit verschiedenen Snacks, alkoholischen Getränken und Musik.
So wie man es eben von Partys kannte.
Ein paar Mädchen und Jungs aus der Tanzschule und einige aus den Kursen in der Uni hatte ich eingeladen.
Ich wusste nichtmal mehr wie viele es letztendlich waren.
Aufjedenfall nicht wenige.
Wir hatten entschieden in der WG zu feiern.
Klar wäre die Party in der Villa grandios geworden, aber ich wollte Tommy so gut es geht schützen.
Er war lange Weg..
Er hatte eine neue Serie gedreht und musste dafür einige Wochen weg.
Das Damengambit wurde in verschiedenen Ländern gedreht, sogar in Berlin.
Ich hatte sie mir komplett durchgeschaut.
Sie war wirklich hervorragend.
Wir hatten uns also in der letzten Zeit weniger gesehen, umso mehr freute ich mich heute wieder Zeit mit ihm verbringen zu können.

'Wenn ich ehrlich bin...ich will lieber ein Glitzertop und eine Jeans anziehen...wir sollten uns alle so anziehen wir sind nicht im sechzehnten Jahrhundert wo sie immer nur hautenge Kleider tragen mussten, dass haben wir bis jetzt immer so gemacht. Wir müssen auch mal was anderes ausprobieren', sagte ich und warf das Kleid auf mein Bett.
Ich zog mir eine blaue Jeans und ein rotes Glitzertop aus dem Schrank.
Es war bauchfrei und man konnte mein Bauchnabelpiercing, dass ich mir vor fast zwei Monaten hatte stechen lassen gut erkennen.
Es tat höllisch weh, aber die anderen hatten meine Hände gedrückt, so war es etwas angenehmer...naja bis ich ihre Hände fast zerdrückte.
'Du hast recht', sagte auch Ava und suchte sich zwei passende Teile.
Lydia nickte.
Das war eh mehr ihr Ding.
Jeans und Glitzer trug sie lieber als schicke Kleider.
'Okey aber dann will ich das grüne Schulterfreie Glitzertop!', Lucie sprang auf das Bett um es sich anzusehen.
Ich lachte.

Wir würden in meinen Geburtstag reinfeiern was bedeutete in ein paar Stunden wären die Gäste da.
Thomas hatte mir schon heute Vormittag mitgeteilt, dass ich sein Geschenk erst bekommen würde, wenn wir morgen in seine Villa zurück fahren würden.
Ich platzte schon fast vor ungeduld und als ich ihn fragte wieso ich es nicht direkt bekommen würde, hatte er nur gelacht und gesagt das ich mich gedulden müsste.
Er wusste ganz genau das ich der ungeduldigste Mensch der ganzen Welt war.

Harvey und Ava waren immernoch am Daten.
Sie liebte ihn, aber der Dummkopf hatte sich einfach noch nicht getraut sie zu fragen, ob sie seine Freundin sein wollte, obwohl auch er Gefühle für sie hatte.
Jungs.
Müssten immer alles noch komplizierter machen als es eh schon war.

Harvey und Scott hatten das Wohnzimmer in eine richtige Disco verwandelt!', lachte Ava und klatschte in die Hände.
Sie hatte recht.
Das Wohnzimmer sah aus, als würde man in einen Club treten.
LED Lichter, große Musikboxen, Stehtische und Stühle, eine Bar und ein Tisch mit Häppchen waren aufgebaut.
Alles war perfekt.
'Und gefällt es dir?', fragte mich Harvey.
'Es sieht super aus! Genauso wie ich es mir vorgestellt hatte...danke!', ich umarmte ihn.

Ich ging noch schnell Duschen bevor die anderen kamen.
Ava, Lydia und Lucie machten sich gegenseitig ihre Frisuren und das Make up.
Ich war die letzte die fertig war.
Ich hatte mich nicht sonderlich viel geschminkt, denn das war einfach nicht ich.
Lediglich Mascara.

'Die ersten sind schon da, seit ihr fertig?', Tommy stand im Türrahmen.
Automatisch lächelte ich.
'Wir gehen dann schonmal vor', sagte Lucie und die drei stolzierten unterdrückt lächelnd aus dem Zimmer.
'Ich dachte du würdest erst später kommen,'
Ich ging auf ihn zu und küsste ihn.
'Das Meeting war schon früher vorbei als gedacht...und außerdem habe ich dich vermisst', sagte er und küsste mich nochmal.
'Und bist du aufgeregt Ster?', fragte er mich anschließend und legte eine Haarsträhne die beim Kuss in mein Gesicht gewandert war, hinter mein Ohr.
Kribbeln am ganzen Körper.
Funken spürte ich auf meinem Körper.
So wie jedes Mal wenn er mich berührte.
Ich nahm seine Hand und legte sie in meine Hand.
'Ja schon ein bisschen...aber eigentlich bin ich gespannter darauf zu erfahren was dein Geschenk für mich ist und wieso ich es erst Morgen haben kann...willst du es mir nicht doch sagen?', ich klimperte mit meinen Augen.
Er lachte und verdrehte seine Augen.
'Netter versuch mein Schatz, aber nein,'
So ließ er mich stehen und lief aus meinem Zimmer.
'Wieso nicht?', schrie ich ihm hinterher aber er war bereits im Wohnzimmer bei den anderen.

Ich sah ein letztes mal in den Spiegel.
Achtzehn.
Verdammt nochmal, in wenigen Stunden war ich endlich achtzehn.
Ich lächte in den Spiegel und lief aus dem Zimmer hinaus um meine Freunde die schon eingetroffen waren, zu begrüßen.

-a💗

Dieser eine FunkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt