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Sterling POV.

Ich verbrachte den ganzen Tag in meinem Zimmer und las meine Bücher.
Meine Gedanken kreisten pausenlos über Thomas.
Es waren gute Gedanken so wie auch schlechte.
Ich musste mir eingestehen das ich etwas für ihn empfand auch wenn er vielleicht nichts für mich empfand... jedoch nervte mich dieses ständige 'ich sage etwas nettes, weil ich mitleid mit ihr habe und dann geh ich und lass mich nicht mehr blicken'
Ich rollte meine Augen.
Beim Frühstücken hatte ich Thomas auch nicht gesehen.
Und beim Mittagessen war er auch nicht dagewesen.

Vielleicht hatte er ja einen Termin oder so?
Heute abend würde er sicherlich wieder da sein und dann würde ich den Plan den ich mir letzte Nacht ausgedacht hatte umsetzten.
Der Plan, dass ich mehr erfahren wollte.
Ich wollte wissen was verheimlichte und was das zwischen uns beiden war.
Es war einfach bescheuert, ich meinte ich spürte diesen Funken, den Funken zwischen uns und ich musste herausfinden was er mir gegenüber fühlte und was er verheimlichte.
Alles.

Ich grübelte solange weiter bis ich bemerkte, dass es inzwischen schon Abend geworden war.
Ich sprang freudig aus dem Bett und klatschte die Hände zusammen.
Heute würde ich mit ihm in das Restaurant gehen.
Und anschließend auf die Party.
Ich war aufgeregt.
Meine Stimmung schwankte zwischen super glücklichund super traurig.
Ich duschte, den ich liebte es zu duschen.
Danach suchte mir mein schönstes Kleid heraus und machte meine Haare leicht lockig.
Meine Nägel lackierte ich passend zum Kleid.
Wieso tat ich das überhaupt?
Ich tat das für einen Jungen von dem ich nichtmal wusste ob er mich mochte.
Einen Jungen den ich seit fast zwei Tagen nichtmehr gesehen hatte, da er mir aus dem Weg ging.
Ich seufzte.
Ich hatte Gefühle für ihn das konnte ich nicht mehr leugnen.
Trotz meines Plans herauszufinden was er fühlte und verheimlichte freute ich mich mit ihm zusammen zu sein.
Ich spürte wieder ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch, als ich an seine Augen und seine Lippen dachte.
Ich sah nochmals in den Spiegel.

Ich lief die Treppe hinunter.
An der Türe war er nicht zu sehen.
Ich überlegte.
Ich lief in das Wohnzimmer.
Nichts.
Nun lief ich in den Speisesaal.
Ein Hausmädchen räumte gerade einen Teller weg. 'Ähhh...', sprach ich sie an.
'Haben sie Herr Sangster gesehen?' fragte ich sie freundlich.
'Herr Sangster wollte noch kurz etwas im seinem Arbeitszimmer holen.
Seine Begleitung wartet in seinem Wagen...',
ich erstarrte.
'Begleitung?',
'Mister Sangster und seine Begleitung ja', sagte sie erneut.
Ich wimmerte.
War das sein erst?
Ich rannte nach oben.
Ich kochte vor Wut.
Wann wollte er mir erzählen das er doch mit einer anderen gehen würde?
Was war er bitte für ein blödes Arsch?
Ich war kurz davor auszurasten als ich die Treppe hochlief.
Sogar eine Träne lief mir die Backe hinunter.
Eine Wutträne.
Wieso tat er mir das an?

Ich bog um die Ecke und stieß mit jemandem zusammen.
Schnell wischte ich meine Träne weg, da ich dachte das es eine der Hausmädchen wäre.
Doch ich irrte mich.
Ich sah in seine Augen.
Die Augen die in meinem Herz ein Funken auslösten.
Doch in diesem Moment fühlte ich keinen Funken.
Ich fühlte schmerz, trauer und wut.
Hätte er mir gesagt das er sich umentschieden hätte, wäre es kein Problem gewesen.
Aber er hatte nichtmal Anstalten gemacht es mir mitzuteilen.
'Sterling...ich habe dich gerade gesucht', begann er. 'Ich...'
'Sagmal was ist eigentlich dein Problem? ich dachte wirklich du magst mich', sprudelte es aus meinem Munde. Ich machte eine Pause um die nächsten Worte die ich sagen wollte nicht all zu schreiend zu sagen wie diese gerade.
Er wollte gerade etwas erwidern, da viel ich ihm wieder in das Wort.
'Du hast einfach nur Mitleid mit mir.
Mitleid wegen dem was mir zugestoßen ist!
Und so bald nur irgendwas passiert, was dich rot anlaufen lässt, haust du einfach ab.
Ganz ehrlich das ist nicht fair.
Ich weiß auch das du etwas vor mir verheimlichst seit dem ersten verfickten Tag seit dem ich hier bin. Und du sagtest zu Ava, sie solle sagen das ich nicht in dieses beschissene Arbeitszimmer darf.
Ich weiss das du das Manuskript von 'The Death Cure' hast und ich weiß das ich diese scheiss aufschrift schonmal gelesen habe.
Und diese Gschichte, dass ihr nur so reich wegen diesem bescheuerten Perfümladen seit, kauf ich euch nicht ab.
Ich weiß das ich dich kenne.
Und ich werde herausfinden woher.
Und das aller schlimmste ist, du ladest mich ein zu diesem blöden Restaurant mitzugehen und danach zu dieser Party und jetzt? jetzt gehst du mit einer anderen.
Das ist so erniedrigend,'
Ich kochte bei jedem Wort das mir aus dem Mund kam noch mehr.
Ich war so sauer auf ihn.
Oh mein Gott und ich dachte er mag mich.
Ich schaute ihn wutentbrannt an.
Eine stille herschte. '
'Es.... ist besser so' hauchte seine Stimme.
Nun konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.
Nun quollten mehrere Tränen aus meinen Augen. Und es war mir egal ob er sie sah.
Ich verspürte schmerz und wut.
Er starrte mir tief in die Augen.
Wieso war er nur so?
Er kam fest entschlossen auf mich zu und sah mir dabei immernoch in meine feuchten Augen.
Er wischte mir eine Träne weg die gerade aus meinem rechten Auge floss.
Dieser Funken, diese hitzewelle übersehte meinen Körper, kurz hebte ich Hoffnung.
Bis er einen Schritt zurücktrat und sein Gesicht zur seite drehte.
Er lief wieder davon.
Da verlor ich komplett den Geduldsfaden den ich noch hatte.
Er tat es erneut.
Sobald wir uns nahe kamen ging er.
Er war ein Arschloch.
Das Arschloch für den ich dummerweise Gefühle hegte.

'Ich hasse dich!', schrie ich aus allen Leibeskräften, als er gerade die Treppen runterlaufen wollte.
Er blieb kurz stehen und drehte sich wieder um.
Mir war egal was er jetzt sagen oder machen würde. Ich rannte erniedrigt in mein Zimmer ohne mich nochmals zu ihm umzudrehen.

In meinem Zimmer angekommen schloss ich ab und rannte auf mein Bett zu.
Ich hörte draußen Schritte und warf daraufhin ein Kissen vor die Türe.
Ich nahm die Kopfhörer und das Tablet, dass Ava mir ausgeliehen hatte.
Ich rannte ins Bad und schob mir die Kopfhörer ins Ohr.
Musik half mir immer.
Wirklich immer.

Ich zog die Kopfhörer heraus so das ich mich umziehen konnte.
Als ich meine bequeme Schlafanzugkleidung trug, wischte ich mir meine Tränen weg, die meine Mascasra ruiniert hatten.
Ich atmete tief ein und aus, dann steckte ich mir die Kopfhörer wieder ins Ohr und ging zu Bett.
Die Musik war nicht laut genug, um meine Gedanken auszuschalten.
Wieso musste das alles nur passieren?
Wieso nur?
Jetzt wo ich hoffte von vorne beginnen zu können, kam ein Typ und stellte mein Leben auf den Kopf. Wie konnte ich nur Gefühle für ihn haben?
Wie?
Wie konnte ich nur denken er würde vielleicht auch etwas für mich empfinden.
Das tat er nämlich nicht.
Überhaupt nicht.
Nun lief mein Lieblingslied und ich konnte nicht anders als meine Traurigkeit wegzusingen.
Ich sang jede Strophe weinerlich mit.
Nachdem das Lied zuende war lies ich mich wieder in die Decke fallen und grübelte erneut.
Ich würde ihn ignorieren.
Ich würde ihn nicht anschauen.
Er sollte spüren was er mir antat.
Was er falsch gemacht hatte.
Aber ich war praktisch eine Niete im ignorieren. Hmmpf.
Aber ich war auch ein starkes Mädchen.
Ein Mädchen das jahrelanges Mobben und jahrelange 'Fake Freunde' überstand.
Ich überstand den Tod meiner Großmutter.
Ich überstand die Trauer und die Wut, damit umgehen zu müssen für andere eine Zielscheibe zu sein.
Ich hoffte das irgendwann alles aufhörte und ich ein normales Leben führen könnte, aber leider gab es auf dieser verdammten Welt nur Menschen die in die Hölle gehörten.
Bei denen ich und meine Nachbarin Leila klatschen würden.
Leila war mir immer eine gute Freundin gewesen in diesen schweren Zeiten.
Wir hatten auch unsere Deferenzen, aber wir konnten nie ohne einander. Sie war auch eine der wenigen Personen, diese ich vermisste.
Meine Erinnerungen kamen immer schneller und vielseitiger zurück.
Meine Gedanken realisierten schneller als ich eine wiedergewonnene Erinnerung.
Ich seufzte.
Ich musste auch noch herausfinden wo Lucie steckte.
Das hatte ich wegen Thomas total vergessen.
Sie fehlte mir so.
Ich gähnte.
Ich hatte entschieden die Gefühle für Thomas aus meinen Gedanken zu treiben.
Ich wollte ihn nicht mehr sehen geschweige den mit ihm reden.
Ich wollte mich von ihm fernhalten.
Ihn in diskreterweise auch ignorieren.
Meine Gedanken wurden umso langsamer um so müder ich wurde und der schlaf holte mich letztendlich ein.

-a✨

Dieser eine FunkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt