Dieser eine Funken

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Sterling POV.

Ich war immernoch auf der Party.
Nachdem ich mehrere Martini hintereinander getrunken hatte ich plötzlich das verlangen Noel zu küssen.
Wir schafften es gerade noch so die Finger voneinander zu lassen bis wir in der Toilette angekommen waren.
Er hielt mich an der Taille und unsere Zungen spielten miteinander.
Er roch nach Rauch und eigentlich würde ich am liebsten Würgen, aber es war mir egal ich wollte einfach nur Thomas vergessen.

Ich verbrachte die nächste halbe Stunde knutschend mit einem wildfremden Typen in der Toilette.

Ich griff nach meinem Handy und drückte auf seine Nummer.
'Hey, ich wollte dir nur sagen das ich gerade auf einer Party bin und super aussehe und das du es nicht siehst',
'Sterling wo bist du? was machst du? ich flieg sofort zu dir!',
'Nein nein. Ich habe hier super viel spaß.
Ich habe einen Jungen kennengelernt.
Noel.
Er küsst wirklich sehr gut'.
Ich hörte nur ein Atmen von der anderen Leitung des Hörers.
Das ich nur mit ihm rumgemacht hatte um ihn Eifersüchtig zu machen müsste Thomas ja nicht wissen.
Ich lachte.
'Ich habe dich so sehr geliebt und du hast mich verarscht, belogen und betrogen. Ich werde jetzt weiter Tanzen. Mit Noel'. Und somit legte ich auf.
Triumphierend verfrachtete ich das Handy wieder in meine Tasche und nahm Noel an die Hand und ging mit ihm zurück zur Tanzfläche.

Es war inzwischen schon hell als ich die Bar verließ.
Noel war schon vor Stunden gegangen.
Er wollte meine Nummer.
Ich habe ihm eine gegeben, aber nicht meine. Innerlich lachte ich.
Ich schaute auf mein Handy.
Fünfzehn verpasste Anrufe von Thomas.
Wenn ich Avas Gesicht sehen könnte, wenn ein gewisser Noel sie anrufen würde.

Ich schlenderte in den ersten Kaffeeshop den ich sah und bestellte mir einen großen Latte Macchiato mit viel Sahne und einen Keks dazu.
Ich war inzwischen wieder Nüchtern.
Es war so früh.
Keine Menschenseele war noch hier außer mir. Dachte ich zumindest.
Plötzlich kam ein junger Mann auf mich zu.
Er lächelte freundlich.
'Hi, ich bin Harvey. Ich habe dich hier noch nie gesehen bist du neu hier?', er lächelte mich an.
Er wirkte freundlich.
Er hatte dunkelblonde Haare und blaue Augen.
In seiner Hand hielt er einen Latte Macchiato.
Direkt Sympathisch.
'Nein...also ich ja...ich komme eigentlich aus Deutschland. Mache mein Studium aber in London. Ich besuche hier nur meinen Bruder'.
'Du studierst in London?', er setzte sich gegenüber von mir auf einen Stuhl.
'Ja', antwortete ich kleinlaut.
'Das ist wirklich ein Zufall. Ich studiere auch in London', er lächelte.
'Echt?', fragte ich interessiert.
'Auf welche Universität gehst du?', fragte ich ihn.
'Ich will Jura studieren. Ich gehe auf das Rosewood College. Kennst du es? mein erstes Semester beginnt dieses Jahr im September ich bin schon so aufgeregt', antwortete er.
'Was wirklich? ich gehe auch auf das Rosewood College und ich werde auch ab September Jura studieren', sagte ich freudig.
'Aber wieso London? das ist doch ziemlich weit Weg von Island?'
'Naja wieso hast du London gewählt obwohl du in Deutschland lebst?', konterte er zurück.
Ich mochte seinen Humor.
'Okey ja du hast recht.
Also ich wollte immer mal nach London ziehen. Deshalb London.
Und bei dir?'
'Meine Eltern wohnen in London. Ich besuche hier nur meine Schwester Tracy. Sie lebt seit einigen Jahren mit ihrer Freundin hier.
Es haben anscheinend viele eine Schwäche für Island', lachte er.
'Willst du noch einen Latte? der geht auch auf mich', fragte er mich nachdem ich meinen Ausgetrunken hatte.
'Gerne,'

'Ey ich dachte früher auch immer das es den Weihnachtmann gibt, sei doch nicht so gemein', sagte ich und boxte Harvey in die Schulter.
Wir hatten einige Stunden im Kaffeeshop über unsere Liebe für Jura und noch über andere Themen die uns beschäftigten geredet.
Wir hatten uns super verstanden und er bot mir an mich Nachhause zu bringen.
Wir redeten gerade darüber das Harvey seiner kleineren Schwester erzählt hatte das es den Weihnachtsmann gar nicht gäbe und sie seitdem nicht mehr mit ihm gesprochen hatte.
Sie war erst 6 erzählte er mir.
'Es war ja auch nur ein Spaß, aber jetzt ist sie sauer und sagt das mir der Weihnachtsmann dieses Jahr nichts schenken würde', lachte er.
'Das hättest du auch verdient', lachte ich ihn aus.
Ich hatte ihm meine Handynummer gegeben. Diesmal meine richtige.
Ich hatte ihm erzählt wieso ich wirklich da war.
Ich hatte ihm von Thomas erzählt.
Er kannte ihn zum Glück nicht, worüber ich sehr froh war.
Er rat mir dasselbe wie Celine.
Wir waren inzwischen sowas wie Freunde.
Wir kannten uns zwar nur ein paar Stunden, aber es kam mir so vor als würden wir uns schon ewig kennen.
'Ich habe gehört hier soll es einen Vergnügungspark geben und anscheinend hat der das aller beste Eis der ganzen Welt.
Ich wollte eigentlich meinen Bruder fragen... aber wenn ich ehrlich bin würd ich mich freuen wenn wir vielleicht zusammen dahin gehen könnten', fragte ich ihn.
'Klar gerne. Soll ich dich morgen abholen? so gegen 10 Uhr?'
'Ja das wäre super, bis Morgen'.
Ich winkte ihm zu.
'Ach und vergiss nicht was wir vereinbart haben. Lies endlich den Brief', sagte er noch mit Hochgezogener Augenbraue.
Ich rollte mit den Augen.
'Ja werde ich tun, versprochen'.

Ich lag einen Weile in meinem Bett.
Ich war froh jemanden kennengelernt zu haben der so dachte wie ich.
Das war so neu.
Ich hatte ihm alles erzählt.
Ebenso hat er mir viel von sich erzählt.

Celine und Sandro hatten sich anscheinend vertragen. Sie lagen zusammen schlafend auf der Couch.
Arm in Arm.
Hmm.
Wenigstens für einen gab es ein Happy End.
Ich ging zum Nachtisch und holte den Brief aus der Schublade heraus.
Es wird Zeit dachte ich.
Harvey hatte recht.
Ich muss es jetzt tun... ich muss den Brief lesen.

Sterling,
ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Vielleicht zuerst einmal mit einer Entschuldigung. Ich weiß das Ava dir erklären wird wieso ich das alles getan habe.
Und ich glaube du willst es dir wahrscheinlich nicht nochmal anhören. Verständlich.
Es tut mir leid.
Nichts tut mir mehr leid als was ich dir angetan habe.
Ich weiß ich habe einen Fehler gemacht und ich verstehe es wenn du mir das nicht verzeihen kannst.
Aber ich will das du weißt das ich dich liebe. Das ich dich ganze Zeit geliebt habe und das ich dich mein ganzes leben lang lieben werde.
Für immer.
Du warst schon immer die einzige. Schon als ich dich das erste mal sah wusste ich das du die richtige bist und jetzt habe ich alles kaputt gemacht als ich versucht habe dich zu beschützen.
Ich wollte dir nie etwas schlechtes Sterling. Niemals.
Ich hoffe das du mir vielleicht irgendwann verzeihen kannst und falls nicht mir dann wenigstens Ava, Lucie und Dylan.
Es tut mir leid. Ich liebe dich.
Dein Tommy.

Tränen rannten über meine Wangen.
Es fühlte sich jedemal so an als würden sie Narben auf meiner Haut hinterlassen.
Ich legte den Brief beiseite.
Ich vermisste ihn.
Ich liebte ihn und ich wollte ihn zurück.
Aber ich war immernoch zu gebrochen um ihm zu verzeihen.

-a💗