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E V E L Y N

Ich stocherte lustlos in meinem Essen herum. Die Kartoffeln wurden von meiner Gabel zerdrückt, das Fleisch durchlöchert. Ich hatte absolut keinen Hunger mehr. Nachdem ich mit Dylan gesprochen haben und immer wieder seinen Blick spüre, der an mir haftet. Er saß nur einige Tische weiter und Zachary ist wahrscheinlich auch bereits aufgefallen.

Er wusste, dass er der Junge gewesen ist, der mich geküsst hatte. Da war ich mir sicher. Doch er ließ sich nichts anmerken, nein. Er plauderte mit seiner Mitarbeiterin. Nachdem die beiden ein Glas Wein getrunken haben, waren sie viel ausgelassener. Aber eines ließ mich grübeln.

Zachary hatte deutlich Abstand zu Viktoria gesucht. Zwischen ihnen war ein deutlicher Abstand. Seine Hand lag auf meinem Oberschenkel. Und seine Augen lagen nur auf mir, auch wenn sie redeten. Manchmal antworte er ihr nicht, oder stimmte bei einem sarkastischen Witz nicht mit. Nein. Manchmal aß er auch einfach nur und suchte meinen Blick.

Aber ich hatte mich keine Sekunde getraut in seine Augen zu schauen. Dafür schlug mein Herz zu schnell. Ich hatte Angst.

Und Viktoria gefiel es definitiv nicht. Denn sie warf mir immer wieder fiese Blicke zu. Schaute verstohlen unter den gedeckten Tisch und erblickte unsere verschlungen Hände. Und einmal hatte ich ich sie auch angelächelt, worauf sie ihr kurzes Kleid weiterhinunter gezogen hatte und ihren Ausschnitt beinahe in sein Gesicht gedrückt hatte. Als würde ihm das gefallen. Zachary hatte nur Augen für mich.

"Und sie sagte es wäre ihre schuld. Was es letztendlich auch war. Totaler Blödsinn, oder Zachary? Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll." Sie kicherte piepsig auf und ich blickte gähnend zu meinem Verlobten. Seit einer ewigen halben Stunde quatsche sie nun. Und ihr fiel nicht auf, dass Zachary bereits genervt von ihr war.

"Können wir Nachhause?" Viktoria schaute zu mir und verschränkte wütend die Arme. Es gefiel ihr offensichtlich nicht. Aber es interessierte mich wenig. Sie hatte den ganzen Abend Spaß gehabt, hatte gekichert und getrunken. Aber langsam ging es mir auf den Strich. Ich wollte einfach Nachhause und mit Zachary kuscheln.

Eingeschnappt schnaubte Viktoria auf und krallte sich in den starken Arm von Zachary. Und das ließ mich wütend die Zähne zusammen beißen. Sie musste mich wirklich hassen. Ich hatte dieser arroganten Frau nichts getan, aber sie versuchte in jeder Gelegenheit mich zu provozieren. Sie...sie machte sich an ihn heran und es verwunderte mich stark, als er ihre Hand wegschlug.

"Fass mich nicht andauernd an." Er seufzte genervt auf und rief einen Kellner, um dann die Rechnung zu begleichen. Mein Mundwinkel zuckte auffällig und ich musste mir ein kichern verdrücken, als Viktoria überrascht den Blick auf den Boden senkte und die Hände zu Fäuste ballte. Das hatte sie nun davon. Diesmal war ich diejenige, die ein Lächeln auf dem Gesicht trug und nicht sie. Und das würde sie wahrscheinlich unheimlich stören.

Während Zachary den Betrag bezahlte, legte ich mir meine Jacke um die Schulter und lehnte mich gähnend gegen seine breite Statur. Ich war so unglaublich müde. Es war ein langer Tag gewesen. Obwohl ich die meiste Zeit im Büro von Mason verbracht hatte, hörte ich Viktoria durch die Wand immer wieder kreischen. Mal gefiel ihr das nicht oder sie schrie durch das Telefon einige Kunden an. Und seitdem wusste ich auch genau, dass Mason sie auch nicht sonderlich leiden konnte. Er hatte es mir nämlich verraten.

Müde strich ich mir über die Augen und guckte dann verträumt auf meine Hand, die von Zachary dann verschlungen wurde. Wir hielten wieder Händchen. Unglaublich.

"Setz dich, Baby." Überrascht ließ ich mich auf die hinteren Sitze fallen, während Viktoria vorne Platz an. Hinter mir schlug er die Tür zu und stieg ebenso vorne ein. Und ich erschauderte, als Zachary seinen dunklen Blick zu Viktoria gleiten ließ.

MINE | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt