39.

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E V E L Y N

Mein größtes Problem stand nun hervor. Das Treffen - Ich hatte zugestimmt, einfach so. Ohne auch nur nachzudenken, wie ein kleines ahnungsloses Mädchen. Das war so Naiv. Wie sollte ich all das Zachary auftischen? Er würde doch irgendwann dahinter kommen oder es von Außenstehende mitbekommen und dann...

Daran wollte ich nicht denken.

Seufzend warf ich den kleinen Stein aus dem Weg und ärgerte mich über meine Dummheit. Immerhin hatte ich die Freundschaft wieder aufbauen können, auch wenn sie durch Lügen erschaffen wurde und weiter so erleiden würde. Ich konnte nicht anders.

Und das würde auch keiner verstehen.

Niemand wusste doch wie schwer es war. Wie Sozial inkompetent ich war. Wie es schwer hatten jemanden etwas anzuvertrauen, mich sicher zu fühlen. Jemanden als Freund zu bezeichnen. Oder eine Freundschaft aufzubauen. Generell jemanden zu vertrauen, jemanden ansprechen und zu mögen, der dich genauso mögt. Ohne anders zu sein.

Es ging einfach nur schwer.

Mit mulmigem Gefühl im Magen verdrängte ich den Gedanken und freute mich nun viel mehr auf Zachary, der mich bestimmt schon in seinem Arbeitszimmer erwartete. Er würde wieder freudig strahlen, mich sanft küssen und - Wie ich nur sein Lächeln liebte, dass er auch nur mir schenkte, wenn er mich wieder sah.

Euphorisch beschleunigte ich meinen Gang und quiekte schon freudig auf, als ich die kleine Villa erblickte. Doch ich hatte mich schwer getäuscht. Er würde nicht vor Freude lächeln, er würde mich auch nicht vor Sehnsucht küssen. Nichts von alldem.

Da gab es nichts Sanftes, sondern nur leidenschaftliches.

×××

"Komm her, Evelyn."

Schluckend ließ ich meinen Rucksack fallen und sah ihm dabei zu, wie er sich im Doppelbett drehte und sein breiter Rücken herausstach. Ungewollt hatte sich auf meiner Haut Gänsehaut gebildet. Er hatte diese tiefe raue Stimme, die mir einen warmen Schauer den Rücken hinunterfahren ließ.

Seine dunklen Haare waren ein Chaos auf seinem Kopf, ganz verwuschelt vom Schlaf. Und dieser Anblick denn er mir bot, ließ mich innerlich aufseufzen. Vielleicht war das nicht anständig, aber er sah so unglaublich gut aus. Heiß...

"Zieh dich aus und leg dich zu mir ins Bett." Er war mit dem Gesicht zu den Fenstern gewandt, aber trotzdem traute ich mich nicht. Wenn ich mich jedoch benehmen würde, dann würde er bestimmt heute gehen lassen. Selbstverständlich musste ich auch ihm eine kleine Lüge auftischen.

Rasch entledigte ich mich von meinem Rock, meines Shirts und meiner Socken. Mit wackligen Beinen schlenderte ich zum Bett und ließ mich leise auf meiner Seite nieder.

"Ich hab dich vermisst, Baby." Blitzschnell hatte er sich erhoben, packte mich am Knöchel und zog mich mit einem dunklen Blick unter sich. Unter seinen heißen muskulösen Körper. Keuchend blinzelte ich, bevor er schon rasch seine Lippen auf meine legte. Wimmernd umklammerte ich mit meinen Händen seinen Nacken, tastete seine Muskeln ab und raunte leise auf, als ich leicht seine Schultern massierte.

Gewaltig zuckte ich zusammen, als sich etwas Hartes gegen meinen nackten Bauch drückte. Er war nackt. Durch diese Erkenntnis stöhnte ich leise auf, auch als ein lustvolles ziehen durch meinen Unterleib sich durchzog. Seine Küsse warfen meine unsicheren Gedanken davon und ich wollte nur noch ihn.

Er hatte ab sofort die Kontrolle über meinen ganzen Körper. Er benebelte meine Sinne. Ich verlor den Verstand und er konnte mit mir alles anstellen.

MINE | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt