Kapitel ~17

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Luisa' s Sicht:
Dieses nervige monotone Piepen der Geräte hier im Krankenhaus. Es nervt. Marco saß schon die ganze Zeit auf dem Stuhl neben meinem Bett. Nachdem ich gestern tatsächlich angeschossen wurde und ich zusammengesackt bin, wurde die Bank gestürmt und alle befreit. Ich war noch in der Lage, dem Geiselnehmer die Pistole abzunehmen, die er fallen gelassen hat. In der Ausbildung hatte ich gelernt, wenn Gefahr ist, darf ich denjenigen anschießen. Die Stellen hatten wir gelernt, also durfte ich es. Ich hatte ihn in sein Bein geschossen, woraufhin er nicht mehr fliehen konnte und er nun in Untersuchungshaft sitzt. Er wird dem Haftrichter vorgeführt und kommt wahrscheinlich in den Knast. Mir wurde die Kugel aus dem Bauchraum entfernt und die Stelle geschlossen. Heute Abend darf ich das Krankenhaus wieder verlassen. "Schatz, du weißt, ich möchte nicht mehr, dass du dich in so eine Gefahr begibst." Das ging schon seit einer Stunde so. Marco hat Angst um mich. Verständlich. "Marco, das ist mein Beruf und ich liebe ihn." "Also liebst du es auch, dich in Gefahr zu begeben und fast zu sterben?!" Marco wurde immer lauter und ließ auch meine Hand los. Spinnt der? "Was soll ich deiner Meinung nach machen?" Er seufzte. "Du bist doch noch jung... vielleicht suchst du dir einen neuen Beruf?" Es klang wie eine Frage, aber auch wie eine Bitte. Ich muss zugeben, ich hatte auch Angst um mein Leben, aber es ist ja alles gut gegangen. Aber würde das nächste Mal wieder gut ausgehen? Er hatte schon Recht, aber als ich die Ausbildung begonnen habe, wusste ich ja, welche Situationen auf mich zukommen könnten. Ich sagte erstmal nichts. "Bitte Baby. Überleg es dir. Ich will dir doch nichts Böses, ich mache mir nur Sorgen." Marco setzte sich wieder neben mich auf den Stuhl und sah mich an. "Ich muss mich ja wohl nicht jetzt entscheiden, oder?" Er schüttelte den Kopf. "Du kannst dir so viel Zeit lassen, wie du willst, aber bitte denk darüber nach." Ich nickte. "Soll ich schon mal deine paar Sachen zusammen packen? Nachher kommt der Arzt und dann bist du entlassen." "Ja, ich kann dir helfen." Ich wollte gerade aufstehen, als er meine Decke wieder über mich legte. "Nene, du kannst liegen bleiben. Ich mache das schon." Ich schmunzelte und guckte ihm zu. "Die Jogginghose will ich gleich anziehen, das schwarze Top auch und diese Strickjacke da." Ich zeigte auf eine meiner Strickjacken, die Marco mir gestern mitgebracht hatte. Er legte mir alle Sachen am Fußende auf das Bett und packte dann weiter ein. Als er fertig war, kam auch der Arzt und machte mich vom Tropf ab. Ich zog mit Marco' s Hilfe meine Sachen an. "Kannst du mir vielleicht die Schuhe zu machen?" Fragend sah ich Marco an, der leicht lachte und sich anschließend vor mich kniete. Ich kann mich nicht bücken, weil das dann ein bisschen zieht. Die Narbe ich zwar überhaupt nicht groß, aber es wurde halt zugemacht. Laut dem Arzt müsste das in den nächsten Tagen schon wieder weg gehen. Ich bin eine Woche vom Dienst befreit und werde im Internet mehr oder weniger als "Heldin" gefeiert. Ich hatte das heute Morgen im Internet gesucht und sowas gelesen wie: 'Mutige Polizistin rettet das Leben von 15 Geiseln' oder 'Reus-Freundin als Heldin von Dortmund'. Man kann es auch übertreiben, aber naja. "Frau Marquard, wenn Sie möchten, können Sie gerne das Krankenhaus mit Ihrem Freund verlassen. Melden Sie sich in der nächsten Woche nochmal in der Ambulanz, damit wir und die Narbe nochmal anschauen können und dann wären wir fertig." Ich nahm dankend die Hand der Krankenschwester und bedankte mich nochmal. "Vielen Dank. Wir sehen uns bestimmt nochmal wieder, obwohl ich es nicht hoffe." Wir beide mussten lachen und schließlich verließ ich mit Marco das Krankenhaus. "Fahren wir zu uns, oder willst du noch irgendwo hin?", fragte Marco mich, als wir im Auto saßen. Ich überlegte und schmunzelte dann. "Können wir durch den McDrive?" Marco lachte. "Krankenhausessen ist nicht so toll, oder?" "Ne, ich bevorzuge anderes Essen." Ich lachte und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel. "Danke, dass du bei mir warst." Er legte seine Hand auf meine und sah kurz zu mir rüber. "Das ist selbstverständlich. Ich hatte Angst um dich." Ich lächelte. "Ich nehme heute Abend mal ein Bad, und dann denke ich über deine Worte nach, okay?" "Ich lasse dir nachher Wasser ein und dann lässt du dich von mir verwöhnen, okay?" "Danke." Ich drückte ihm einen Kuss auf seine Wange und lehnte mich wieder in meinen Sitz. Daran, dass unsere Wohnung ja noch eine Halbe Baustelle war, dachte ich nicht...

Wohl doch nicht die große Liebe?! (Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt