Kapitel ~6

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Luisa' s Sicht:
"Wie bekommen wir das jetzt zu mir?", fragte ich lachend und sah auf die ganzen Kartons auf unserem Wagen. Marco ist wirklich mit mir zu Ikea gefahren. Er hat sich auch nochmal entschuldigt, dass er das so gesagt hat, aber ich fand es überhaupt nicht schlimm. So musste ich nicht alleine meine Möbel schleppen und es war auch ganz lustig. Wir hatten uns dann Nachmittags um 17 Uhr getroffen und sind dann durchgeschlendert. Ich hatte mir ein neues Bett, einen Kleiderschrank, eine Kommode und ein Sofa gekauft. Das Sofa und den Kleiderschrank würde ich morgen mit dem Freund meiner Mutter und einem Transporter abholen. Bett und Kommode wollte ich heute mitnehmen. "Das passt schon.", meinte Marco und klappte erstmal die Sitze meines Audis um. Dann passten die Kartons wirklich rein. "Danke. Alleine hätte ich das nicht geschafft." "Kein Problem." "Mit dem Aufbauen werde ich wohl noch bis morgen warten müssen." "Warum?" "Na alleine werde ich das nicht hundert prozentig hinbekommen und morgen kommt erst der Freund meiner Mutter, der mir das macht?" "Und solange schläfst du auf dem Boden?" "Wohl oder übel ja." Ich lachte und Marco schmunzelte. "Okay, pass auf. Wir bringen jetzt den Wagen weg und dann fahren wir zu dir. Ich helfe dir, dass aufzubauen." "Das Bett würde ja schon reichen." "So machen wir das.", sagte er bestimmend und brachte den Einkaufswagen zurück. Als er wieder kam stieg er in sein und ich in mein Auto und er fuhr mir hinterher.

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"Das passt nie im Leben. Das ist falsch.", lachte ich und hielt die Anleitung in der Hand. Marco kniete auf dem Boden, in Mitten von hunderten Schrauben und dem noch nicht zusammengebauten Bettgestell. "Denkst du." "Okay, dann bau weiter." Unschuldig hob ich die Hände und ließ ihn weiter machen. "Du kannst mir ruhig helfen." "Ach, das ist ganz amüsant." Wir beide hatten unseren Spaß dabei und kurz nach 23 Uhr hatten wir es auch geschafft. Ganze zweieinhalb Stunden haben wir dafür gebraucht. "Sieht doch gut aus.", meinte ich, als wir vor dem Bett standen und es fertig war. "Denke ich doch auch." "Ich weiß echt nicht, wie ich dir danken soll. Du hast schon so viel für mich getan." "Du brauchst mir überhaupt nicht zu danken. Es ist schon schön, wenn du nur da bist." Verdutzt sah ich ihn an. "Wie meinst du das?" Oh mein Gott, Marco war verlegen. "Ich wollte das nicht so sagen." "Aber?" "Ich find dich halt toll." Ich musste lächeln. Wir kennen uns noch keine 24 Stunden und er macht mir gerade klar, dass er sich in mich verliebt hat? "Du musst jetzt nichts sagen, es war dumm von mir." "Nein Marco, es ist alles gut. Es ist auch völlig okay, dass du das gesagt hast und..." Weiter konnte ich gar nicht reden, denn Marco hatte mich geküsst. Und der Kuss war atemberaubend. Seine Zunge strich über meine Lippen und den Einlass gewährte ich ihm gerne. Ich war selbst erstaunt, dass ich ihm so schnell vertraue. So kam es dazu, dass wir miteinander schliefen.

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Am nächsten Morgen wurde ich früher wach als Marco. Sofort schoss mir in den Kopf was gestern passiert war. Es war so erstaunlich, dass ich mich auf einen anderen Mann einlassen konnte und das so schnell. Ein schlechtes Gewissen hatte ich auch nicht. Aber ich musste jetzt aufstehen und schon mal etwas essen und mich fertig machen, schließlich hole ich gleich Sachen mit der Polizei aus dem Haus, wo Alex wahrscheinlich Zuhause sein wird. Also stand ich leise auf, sammelte meine Klamotten von gestern vom Boden auf und ging in Richtung Badezimmer. Ich zog mich an, putzte Zähne und schminkte mich wie üblich. Nach einer guten viertel Stunde ging ich in mein Wohn- und Esszimmer und bereitete das Frühstück vor. Ich tat Brötchen zum Aufbacken in den Backofen und deckte den Tisch. Es ist kurz nach 8 und in einer Stunde muss ich bei der Wache sein, also sollte ich Marco vielleicht wecken. Ich ging ins Schlafzimmer, was durch eine Holzschiebetür zum Wohnzimmer abgetrennt ist. Leise öffnete ich die Tür und sah, dass er schon wach war und sein Handy in der Hand hatte. Ich setzte mich an das Fußende meines neuen Bettes und sah ihn an. "Guten Morgen.", sagte er und lächelte mich an. "Auch einen guten Morgen.", antwortete ich und sah ihn weiterhin an. "Magst du was frühstücken?" "Gerne. Ich muss auch gleich mit Marcel zur Polzei." Ich nickte. "Ich muss da auch hin." Fragend sah er mich an und zog sich gleichzeitig an. "Ja, die begleiten mich zum Haus, damit ich Sachen holen kann." "Aso. Ich dachte, du müsstest nochmal irgendwas aussagen oder so." "Nein, nein." Zusammen gingen wir zum Esstisch und fingen an zu essen. Es war eine komische Situation. Wir kennen uns gar nicht und haben die Nacht miteinander verbracht, um genauer zu sein, miteinander geschlafen. "Woran denkst du?", fragte mich Marco auf einmal. Woher wusste er jetzt, dass ich nachdenke? "An nichts." "Lüg mich nicht an." Wir mussten beide lachen. "Marco, wir kennen uns nicht und haben miteinander geschlafen. Ich meine, wieso?" "Was wieso?" "Das ging gestern Abend so schnell... Ich will auch nicht sagen, es hat mir nicht gefallen, eher im Gegenteil. Aber es ist komisch." "Schicksal." Das war das einzige Wort, was er darauf sagte. Sein Ernst? "Ich meine, es war schon Schicksal, dass wir zur gleichen Zeit im Park waren." Wo er Recht hat, hat er Recht. "Und ich kann nicht verleugnen, dass ich dich mag." Ich merkte, wie ich rot wurde. "Und du mich ja anscheinend auch." "Och, jetzt hör doch auf.", lachte ich und sah auf meinen Teller. "Natürlich würde ich mich freuen, wenn wir weiter Zeit miteinander verbringen und alles auf uns zukommen lassen. Aber nur wenn du das auch willst." Ich nickte lächelnd. "Klar will ich das." "Na also." Zufrieden aß er weiter. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und aß auch weiter. Als wir beide fertig waren, räumte ich das Geschirr und die ganzen Frühstückssachen weg, während Marco sich im Bad fertig machte. So gut es ging natürlich, denn ich hatte nichts hier für ihn. Wir fuhren dann in getrennten Autos zur Polizei. Auf dem Parkplatz kam Marco nochmal auf mich zu. "Danke für gestern Abend." lächelte er und stellte sich mir gegenüber. "Ich habe ebenfalls zu danken." "Achja, ohne mich würde das Bett ja gar nicht stehen." "Nicht eingebildet oder so, ne?!" Er lachte. "Seh ich so aus?" Ich schüttelte lachend den Kopf. "Schreib mir heute Abend wie es war." "Und du nerv meine Kollegen jetzt nicht." Marco guckte verwirrt und ich lachte. "Deine Kollegen?" "Jaaa, meine Kollegen. Ich arbeite hier." Er küsste mich kurz. "Ich geh jetzt lieber." "Mhm. Ich jetzt auch." "Ciao, du Polizistin." Ich streckte ihm die Zunge raus und ging in das Büro meines Kollegen, der mit mir gleich fahren würde.

Wohl doch nicht die große Liebe?! (Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt