Der Morgen danach

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Die Vögel zwitschern munter hinter dem angekippten Fenster und die Sonne kitzelt angenehm meine Nase. Ich rekel mich wohlig unter der warmen Decke und gähne verschlafen. So gut hab ich schon lange nicht mehr geschlafen. Langsam öffne ich meine Augen, doch ich brauche ein wenig um mich an das helle Sonnenlicht, was durch das Fenster scheint zu gewöhnen.

Als ich dann wieder richtig sehen kann, sehe ich, dass ich mich in einem Zimmer des Avengers Towers befinde. Da ist nur ein Problem: Es ist nicht mein Zimmer. Und es ist auch nicht mein Bett.

Stark versuche ich mich daran zu erinnern, was gestern passiert ist und als mein Blick auf den braunen Haarschopf neben mir im Bett fällt, kommt plötzlich alles wieder zurück. Erschrocken blicke ich mich noch einmal um. Dann hebe ich die Bettdecke hoch und schaue an mir herab. "Scheiße.", fluche ich leise. Ich bin ja vollkommen nackt.

Oh nein. Nein Nein Nein Nein Nein. Das ist übel, das ist ganz übel. Das kann nicht wahr sein. Erneut blicke ich zu dem schlafendem James neben mir und blinzele dann ein paarmal, doch er verschwindet nicht. „Scheiße, was hab ich bloß getan?", rede ich leise mit mir selbst. Wieso? Wie konnte es soweit kommen? Ich habe mit James geschlafen. Mit dem James, den ich doch gar nicht leiden kann.

Scheiße, was soll ich jetzt nur tun? Wieso hab ich das zugelassen? Da erinnere ich mich daran, wie gut es sich für mich letzte Nacht angefühlt hat. Ich würde sogar fast behaupten, dass ich so etwas Schönes noch nie gefühlt habe.  Doch jetzt widert es mich einfach nur an, dass ich mich so habe leiten lassen. Ich meine es ist James. Wieso nur? Das war der Alkohol. Ja der Alkohol ist an allem Schuld.

Aber was soll ich jetzt nur tun? Okay ganz ruhig bleiben. Ganz ruhig bleiben. Ich muss hier weg sein, bevor der lieber vergessene One-night-stand hier neben mir, aufwacht. Okay, also ich werde mir jetzt schnell meine Sachen drüber ziehen und dann werde ich- Warte. Wo sind meine Sachen überhaupt?

Vorsichtig steige ich aus dem Bett um James ja nicht auf zu wecken und finde meine Klamotten überall auf dem Boden verteilt. Schnell ziehe ich sie mir über, immer darauf bedacht, leise zu sein um ihn nicht zu wecken. Ich blicke noch einmal zu dem Mann, der im Bett liegt. Wenn er schläft sieht er so friedlich aus. Ich muss daran zurück denken, wie liebevoll er mich gestern angesehen hat. So hat mich noch nie jemand angesehen. Schnell wende ich meinen Blick von ihm ab und vertreibe den Gedanken schnell aus meinem Kopf. 

Leise schleiche ich aus seinem Zimmer auf den Flur. „Okay Charlie alles wird gut, du wirst einfach so tun als ob das nie passiert wäre.", versuche ich mich selbst zu beruhigen. Auf dem Flur ist alles leise. Wahrscheinlich ist noch niemand wach. Schnell schleiche ich durch die Gänge, als ich höre wie sich eine Tür öffnet und wieder schließt. Panik steigt in mir auf und ich verstecke mich schnell hinter einer Ecke. Ich höre, wie sich schnelle Schritte von mir entfernen und schiele vorsichtig an der Ecke vorbei in den Gang. Ich traue meinen Augen nicht, als ich Natascha sehe, wie sie in einem weißen Hemd, was offenbar nicht ihr gehört, da es viel zu groß für sie ist, durch den Flur huscht. Auch sie hat die Nacht wohl nicht alleine verbracht. Doch bei ihr ist es auf keinen Fall so schlimm, wie bei mir. Ich meine... ich habe mit James geschlafen. JAMES!.

...

Nachdem ich die Tür meines Zimmers schließe, sinke ich erleichtert mit dem Rücken an der Tür hinunter und brauche kurz einen Moment um mich zu sortieren. Was habe ich nur getan? Das werde ich mir niemals verzeihen können.

...

Als ich in die Küche komme sind bereits alle Teammitglieder da und sitzen an dem großen Tisch. „Morgen Schlafmütze." kommt es von Natascha. „Morgen", sage ich nur knapp und gähne übertrieben, um den Eindruck zu erwecken, dass ich gerade erst aufgestanden wäre. Schnell nehme ich mir eine Schale Müsli und einen Kaffee. Doch als ich an der Küchenablage vorbei gehe, muss ich unweigerlich daran denken, wie ich gestern hier saß, mit James' Lippen an meinem Hals und seiner Hand in meiner Unterhose. Schnell versuche ich an etwas anderes zu denken.

Hate and Love (Bucky FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt