Nachdem ich Shuris Anruf erhalten habe, habe ich mich sofort wieder bei Rhodey verabschiedet und mich auf den Weg nach Wakanda gemacht. Jetzt laufe ich auf T'Challa zu, der meine Ankunft schon erwartet hat und vor dem Schloss auf mich wartet. "Charlotte. Schön, dich zu sehen." Er kommt zu mir und umarmt mich herzlich. Ich erwidere die Umarmung, löse mich jedoch schnell wieder. "Eure Hoheit.", ich mache einen leichten Knicks vor ihm und grinse ihn spöttisch an. "Du weißt, wie sehr ich es hasse so begrüßt zu werden." Ich nicke lachend. "Ja, genau aus diesem Grund tue ich es ja auch."
"Wo ist er?", frage ich schließlich aufgeregt. Er schenkt mir ein wissendes Lächeln und dreht sich zum gehen. "Komm mit." Mit schnellen Schritten folge ich ihm, über den Platz. "Er wird sich sicher freuen dich zu sehen." "Weiß er denn gar nicht, dass ich komme?" T'Challa schüttelt den Kopf. "Nein. Wir wollten ihn überraschen." Mein Herz schlägt schneller, bei dem Gedanken daran Bucky endlich wieder zu sehen. Ich hab noch gar keine Chance dazu gehabt, mir zu überlegen, was ich ihm sagen will. Nachdem nun ein halbes Jahr seit Berlin vergangen ist, habe ich zwar meine Angst vor ihm so gut, wie möglich abgelegt, doch was ist wenn ich feststelle, dass sie immer noch da ist? Was ist wenn ich wieder vor ihm Angst bekomme? Oder was ist wenn er mich gar nicht sehen will? Immerhin hat er mir nicht einmal gesagt, dass er vor hatte sich einfrieren zu lassen. Er hat sich nicht mal von mir verabschiedet. Was ist wenn er sich überhaupt nicht freut mich zu sehen? Und was soll ich ihm bloß sagen? Ich hab einfach solche Angst, dass es irgendwie merkwürdig wird.
Ich hebe verwirrt die linke Augenbraue, als T'Challa mich von dem Platz über eine Wiese führt. "Wo gehen wir hin?" "Wirst du gleich sehen." Als wir über einen Hügel gehen und mein Blick in das Tal unter uns fällt, bleibe ich plötzlich wie angewurzelt stehen. Da ist er.
Erst jetzt fällt mir auf, wie sehr ich ihn wirklich vermisst habe. Und jetzt ist er nur noch ein paar Meter von mir entfernt. T'Challa bemerkt jetzt erst, dass ich stehen geblieben bin und dreht sich lächelnd zu mir herum. "Na los. Geh schon zu ihm."
Wie in Trance, beginnen sich meine Beine zu bewegen. Während ich den Hügel hinunter laufe, spüre ich wie mein Herz mit jedem Schritt schneller schlägt. Auf einmal scheinen es meine Beine immer eiliger zu haben. Bis jetzt hat er mich noch nicht gesehen und erst als ich höre, wie jemand Buckys Namen laut über das Feld ruft, bemerke ich, wie sich mein Mund automatisch geöffnet hat und dass ich es bin, die ihn gerufen hat. Während ich immer schneller werdend den Hügel hinunter stolpere, dreht er sich schließlich langsam zu mir herum. Als ich fast bei ihm angelangt bin, bleibe ich plötzlich, wie angewurzelt ein paar Schritte vor ihm stehen.
Unsicher warte ich seine Reaktion ab, mich zu sehen. Er schaut mich mit großen Augen an. "Charlotte?" Als sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen stiehlt, wird mir ganz leicht ums Herz und auf einmal sind all meine Bedenken, all die Sorgen und die Angst, wie weg gepustet und was bleibt ist die pure Freude darüber, ihn endlich wieder zu sehen. "Charlie, was-was machst du hie-", doch er kann seinen Satz nicht zu Ende bringen, denn da machen sich meine Beine auf einmal selbständig und überwinden die letzten Meter zu ihm, mit schnellen Schritten. Ich denke gar nicht lang darüber nach, als ich ihm schließlich stürmisch um den Hals falle.
Zunächst ist er etwas überrascht, legt dann jedoch schnell seine Arme um meine Hüfte und zieht mich näher zu sich. Ich presse mein Gesicht an seine Schulter, als ich sein wohliges Seufzen höre, und spüre an meiner Brust, wie sein Herzschlag genau den gleichen Rhythmus hat, wie der Meine. Es ist als könnte ich ihm nicht nah genug sein, als ob es niemals ausreichen würde, so fest schlinge ich meine Arme um seinen Hals und ich spüre, wie auch er versucht mich noch näher an sich zu drücken. "Da hat es wohl jemand aufgegeben mich zu hassen, hm?", höre ich ihn gegen mein Ohr murmeln.
Da löse ich mich schließlich schnell wieder von ihm und ehe ich realisiere, was ich hier gerade tue, trifft meine Hand auch schon mit Schwung sein Gesicht. Sein Kopf fliegt leicht zur Seite und als auch er realisiert, dass ich ihn gerade geschlagen habe, sieht er grinsend auf mich herab, was mich sofort den leichten Anflug von Reue vergessen lässt. "Autsch.", gibt er mit einem verschmitztem Lächeln von sich. "Du brauchst überhaupt nicht so zu grinsen, Barnes. Ich hasse dich immer noch aus tiefstem Herzen.", teile ich ihm wütend mit und verschränke die Arme vor der Brust. Doch sein Grinsen wird nur noch breiter und bei dem Anblick fällt es mir schwer nicht sofort einzuknicken und ihm erneut um den Hals zu fallen. Zudem sieht er verdammt gut aus. Seine dunklen Haare, sind noch etwas länger geworden, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben, und auch die Bartstoppeln an seinem Kinn sind nun etwas länger. Außerdem wirkt er irgendwie...glücklicher und zufriedener als sonst.
"Ach tust du das?", fragt er neckisch. Ich nicke hastig. "Ja, und wie ich das tue. Du hast es nämlich nicht anders verdient." Seine Augenrauen heben sich, während sein Grinsen jedoch auf den Lippen bleibt. "Ach ja?" "Frag nicht so dumm. Du weißt genau, dass es so ist. Du hast mich einfach hier zurück gelassen, ohne mir zu sagen, was du vor hast." Er verzieht zerknirscht das Gesicht. "Hm, das hab ich wohl." "Du hast dich nicht mal von mir verabschiedet, Bucky!", beschuldige ich ihn wütend.
Er sieht entschuldigend zu mir hinab. "Ich weiß. Und das tut mir Leid, Kleine. Ich verspreche dir, sowas wird nie wieder vorkommen. Ich werde dir nie wieder etwas verschweigen. Versprochen." Ich sehe immer noch etwas verärgert zu ihm auf, merke jedoch wie meine Fassade langsam bröckelt. "Das will ich für dich hoffen. Und nenn mich nicht 'Kleine'." Sein Grinsen wird wieder breiter. "Hm, wie soll ich dich denn sonst nennen. Wie wärs dann mit Süße?" Ich funkele ihn wütend an. "Wie wärs mit meinem richtigen Namen?" Er verzieht das Gesicht. "Nah", er schüttelt den Kopf. "Tut mir Leid, Süße, aber das ist irgendwie langweilig."
Ich gebe ein verzweifelt genervtes Stöhnen von mir. Doch sobald ich daraufhin sein Lachen höre, glätten sich die Falten zwischen meinen Augenbrauen wieder etwas. Wie lange hab ich dieses Lachen nicht mehr gehört? Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. "Gib schon zu. Du hast das vermisst." Ich gebe ein sarkastisches Schnaufen von mir. "Oh ja, mein Leben hatte gar keinen Sinn mehr, ohne deine nervigen Bemerkungen.", stelle ich sarkastisch fest. "Diese Zeit muss wirklich schlimm für dich gewesen sein.", vermutet er gespielt ernst. Ich gebe ihm einen bösen Blick. "Willst du, dass ich dir noch mal eine rein haue?" Er lacht erneut, und ich muss bedauernswerter Weise feststellen, wie mein Herz dabei einen fröhlichen Sprung macht.
"Mir 'eine rein hauen'? So nennst du das also, ja? Also ich kann mich nur noch daran erinnern, wie deine Hand sanft meine Wange gestreichelt hat." Mein Blick wird noch etwas wütender. "Ach, halt die Klappe, Bucky." "Das willst du doch gar nicht. Du willst doch gar nicht, dass ich damit aufhöre. Du magst es, wenn ich dich so aufziehe und ich glaube das weißt du auch." Was bildet der sich eigentlich ein?! Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, drehe ich ihm meinen Rücken zu und will wütend davon stapfen, als er plötzlich nach meinem Handgelenk greift und mich zurück hält.
"Nein. Geh nicht. Es tut mir Leid, okay? Du weißt doch, was ich manchmal für ein Mistkerl sein kann.", wirft er ein. Ich drehe mich grinsend wieder zu ihm herum und sehe mit gehobenen Augenbrauen zu ihm auf. "Manchmal?", frage ich amüsiert. Er erwidert mein Lächeln. "Okay, vielleicht etwas öfter." Ich sehe ihn noch ein paar Sekunden wortlos und mit gehobenen Augenbrauen an, bis er mich schließlich an meiner Hand wieder etwas näher zu sich zieht. "Komm her.", fordert er liebevoll und hält mir seine geöffneten Arme hin. Bei dem liebevollen Blick seiner, ozeanblauen Augen, bekomme ich eine angenehme Gänsehaut, auf dem gesamten Körper und schließlich kann ich nicht mehr anders, als den letzten Schritt zwischen uns zu überqueren und meinen Kopf seufzend an seine Brust fallen zu lassen.
Sofort schließt er seine Arme um meinen Oberkörper und zieht mich enger zu sich. Nach ein paar Sekunden, lege ich meine Arme sanft um seine Hüfte, drücke mein Gesicht gegen seine Brust und atme begierig seinen Duft ein. Wie habe ich das nur vermisst. Wie habe ich ihn nur vermisst. Seine Hand streift sanft über meinen Rücken, während ich mein Gesicht noch mehr in seiner Brust vergrabe. Ich will das dieser Moment niemals endet. Ich will ihn nie wieder los lassen. Doch das sage ich ihm nicht, stattdessen versuche ich ihn einfach immer enger an mich zu drücken. "Du weißt schon, dass ich irgendwann keine Luft mehr bekomme.", teilt er lachend mit, doch ich gehe nicht darauf ein.
"Ich hab dich so vermisst, Bucky.", murmele ich seufzend gegen seine Brust. Ich spüre, wie er seinen Kopf auf meinem ablegt und einen sanften Kuss auf meine Haare drückt. "Ich dich auch, Prinzessin."
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Hate and Love (Bucky FF)
FanficCharlotte 'Charlie' Wilson ist die Adoptivschwester von Sam Wilson, der auch als Falcon bekannt ist. Aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten, wird sie von ihrem großen Bruder mit den Avengers bekannt gemacht und als Agentin rekrutiert. Dort lernt sie...