Hate and Love (Bucky FF)

Ich hab keine Angst

Ich hatte nicht wirklich eine Chance mich irgendwie gegen seinen Einfall zu wehren, als er pünktlich vor meiner Tür stand und mich mit in die Tiefgarage schleppte. Als ich erkenne, auf was er da so zielstrebig zuläuft, bleibe ich stehen. "Oh Nein. Auf gar keinen Fall. Ich bin vielleicht mit dem Kaffee trinken einverstanden, aber niemals werde ich auf dieses Ding steigen."
Bucky-ich meine James, der bereits neben dem Motorrad steht, kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Ach komm schon, das wird lustig." "Für dich vielleicht.", erkläre ich verärgert. "Ich bin noch nie mit so einem Ding gefahren, ich weiß überhaupt nicht wie das geht." "Das musst du auch nicht, ich fahre ja. Du musst dich nur festhalten." "Aber ich...ich hab ja nicht mal einen Helm."

Er drückt mir einen schwarzen Helm in die Hand. "Hier. Ich hab zum Glück zwei." Er zwinkert mir neckisch zu, zieht sich seinen eigenen Helm über den Kopf und setzt sich auf das Motorrad. "Na komm schon. Oder willst du noch den ganzen Tag da rumstehen?" "Nein. Ich werde nicht da drauf steigen." Er setzt den Helm wieder ab und sieht mich amüsiert an. "So ein taffes Mädchen, aber  Angst vorm Motorrad fahren?" Empört sehe ich ihn an. "Ich hab keine Angst. Ich will es einfach nur nicht." "Sagte ich ja: Du hast Angst." "Das stimmt überhaupt nicht! Ich hab vor gar nichts Angst!"

Wütend stülpe ich mir den Helm über und setze mich hinter James auf das Motorrad. "Ist ja nicht so, dass wir in New York wohnen und auch zum nächsten Cafe einfach hätten laufen können." murmele ich verärgert. "Wo bleibt denn da der Spaß?", fragt er grinsend und setzt sich ebenfalls seinen Helm wieder auf.

"Leg deine Arme um mich." Höre ich seine gedämpfte Stimme durch den Helm. "Was?!", frage ich erschrocken. Er dreht seinen Kopf zu mir. "Du musst dich irgendwo festhalten. Also leg deine Arme um mich." "Ich denk gar nicht dran.", entgegne ich wütend. Er seufzt und wendet sich wieder nach vorn. Doch als er plötzlich den Motor startet, erschrecke ich bei dem lauten Geräusch, schlinge instinktiv meine Arme um seinen Oberkörper und klammere mich an ihm fest.

Auch wenn ich ihn nicht sehen kann, weiß ich dennoch, dass er gerade grinst. Schnell setze ich mich wieder gerade auf und halte mich etwas weniger doll an ihm fest. Doch sobald er los fährt wird mein Griff automatisch wieder etwas fester.

...

Als wir endlich bei dem Café seiner Wahl angekommen sind, steige ich erleichtert von der Maschine und ziehe mir den Helm vom Kopf um tief Luft zu holen. "Siehst du? So schlimm war es doch gar nicht." Entgeistert sehe ich ihn an. "Nein! Es war noch viel schlimmer!" Er gibt ein lautes Lachen von sich. "Ach komm schon. Ich bin extra langsam gefahren." "Ach das war noch langsam bei dir?!" Als er erneut lacht, muss ich mir blöderweise eingestehen, wie gut ihm das steht. Irgendwie macht sich ein angenehm warmes Gefühl in meiner Brust breit, bei dem Gedanken, dass ich ihn so zum Lachen bringen kann, wenn auch unbeabsichtigt. Dass ich ihn glücklich machen kann. James ist ein Mensch, der sonst eher in sich gekehrt ist. Er gibt nicht viel von sich Preis und sein Lachen hört man nur sehr selten. Vielleicht ist es gerade deswegen so schön, es jetzt zu hören.

Er reist mich wieder aus meinen Gedanken, als er seine Hand in meinen Rücken legt und mich zur Tür führt. "Na komm, lass uns rein gehen." Bei der Berührung zucke ich kurz zusammen, wehre mich jedoch nicht dagegen.

Nachdem er mich gefragt hat, an welchem Tisch ich sitzen möchte, zieht er einen der Stühle nach hinten und bedeutet mir mich auf diesen zu setzen. Ich gebe ein belustigtes Schnauben von mir. "Ich wusste ja gar nicht, dass du so ein Gentleman sein kannst.", stelle ich misstrauisch fest, während ich mich setze. Er setzt sich auf den Stuhl gegenüber von mir und grinst mich verschmitzt an. "Du weißt so einiges nicht über mich."

Bucky bestellt uns zwei Kaffee und als die Kellnerin wieder verschwunden ist , sieht er mich schließlich neugierig an. "Also?" "Also was?", frage ich verwirrt. "Erzähl mir was über dich, über deine Kräfte. Wir kennen uns schon seit fast 2 Jahren, und doch weiß ich fast gar nichts über dich." Ich sehe ihn belustigt an. "Ja, das liegt wohl daran, dass ich dich nicht besonders leiden konnte."