35. Kapitel

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,,Uhh, Cinderella betritt den Raum." Grinste Kai, als ich kurz darauf den Raum betrat wo sich die ganze Familie treffen würde. ,,Siehst gut aus." Fügte er noch hinzu und ließ sich auf einen der Sessel fallen. ,,Du auch." Lächelte ich und lies mich neben ihm nieder. Mein Bruder war definitiv unauffälliger gekleidet wie ich, einfacher schwarzer Anzug, weißes Hemd darunter und eine einfache Fliege. Die Haare hatte er wie immer hoch gestylt. ,,Hast du Angst, ich stehle dir die Show? Keine Sorge, daran müsstest du dich ja mittlerweile gewöhnt haben." Stichelte er und ich musste lachen. Wie froh war ich doch, dass es ihn gab. Bevor ich antworten konnte betraten auf einmal, Kim und Vivienne den Raum. ,,Ab auf die Party." Rief das braunhaarige Mädchen, heute einmal in einem pastelroten, knielangen Kleid, fröhlich. ,,Wow, seht super aus!" rief ich und grinste. ,,Du aber auch." Erwiderte Kim bescheiden und strich sich über das weinrote Kleid, dass sie wie ein Model aussehen ließ. ,,Aufgeregt?" fragte sie vorsichtig, als sie sich neben mir niederlies. Augenblicklich wurde ich aus meinen fröhlichen Gedanken gerissen und ich zuckte unsicher die Schultern ,,Was ist, wenn ich noch nicht bereit bin?" murmelte ich. ,,Du hast ja noch Zeit. Du wirst ja nicht Augenblicklich zur Kronprinzessin und musst sofort alle Aufgaben übernehmen, die deine Eltern jetzt machen. Grandma und Grandpa haben doch extra gesagt, dass sie warten bis du siebzehn bist. Du hast also noch gut ein dreiviertel Jahr." Beruhigte mich Kim ,,Du schaffst das schon." Zögerlich nickte ich und atmete tief durch ,,Ich versuch es mir ja selber zu sagen, aber irgendwie kann ich mich davon nicht komplett überzeugen." Sagte ich leise ,,Was, wenn ich es nicht schaffe?" ,,Hey, wir ist schon bereit mit 16 Kronprinzessin, oder später mal Königin zu werden? Keiner." Beruhigend Strich sie mir über den Arm ,,Aber, du hast Zeit das alles zu lernen. Also, folge deinem Herzen, dann Schafts du das locker!" Langsam nickte ich. Doch Kim schien das nicht genug zu sein, denn sie knuffte mich auffordernd in die Seite ,,Hey, wo ist die Positive Talea, die am liebsten in einem Affenzahn auf einem riesen Pferd durch den Wald galoppiert und dabei Pfeile in Holzscheiben jagt?" Ich musste grinsen ,,Hier." Lachte ich und knuffte sie ebenfalls in die Seite.

Nach einander trafen auch die Erwachsenen ein, mein Großvater in seiner Uniform, meine Großmutter in einem einfachen blassblauen Kleid, mein Onkel Sven, ebenfalls in einem ganz normalen, schwarzen Anzug, meine Tante Alexandra ebenfalls in einem roten Kleid und schließlich meine Eltern. Mein Vater trug die Gleiche Uniform wie mein Großvater, schwarz, mit goldenem Kragen und Gürtel und mehreren Militärs Abzeichen, von seiner Zeit in der Militär Ausbildung. Äußerlich schien er ganz ruhig und vielleicht etwas steif zu sein, doch ich kannte ihn zu gut. Er war längst nicht so entspannt und gefasst, wie er vielleicht aussah. Meine Mutter schien das auch zu merken und griff ermunternd nach seiner Hand. Gleichzeit schien sie ebenfalls nervös und strich sie immer über ihr Kleid. Es war recht unscheinbar, jedoch wunderschön. Wie auch Grandma und ich trug sie ebenfalls blau, jedoch ein dunkles Saphireblau, welches ausgezeichnet mit meinem Himmelblauen und blassblauen Kleid von Grandma harmonierte. Ihre Haare waren in einen komplizierten Dutt geflochten und auf ihrem Kopf thronte ein Diadem. ,,Du siehst toll aus." Lächelte ich, als wir uns schließlich aufreihten, um in den Saal einzutreten, wo die Feier schon begonnen hatte. ,,Danke, du auch." Erwiderte Mamma leise ,,Wie geht's dir?" Ich zuckte die Schulter ,,Keine Ahnung, ganz okay?" ,,Keine Sorge, wir sind alle nervös.", Beruhigend strich mir meine Mutter über die Schulter, ,,Ich kann es selber noch gar nicht fassen!" Lächelnd sah ich sie an und mir wurde auf einmal bewusst, wie meine Mutter sich wohl gerade fühlen musste. In wenigen Stunden würde sie offiziell Königin von Norwegen sein. Königin. ,,Du schaffst das." Sagte ich und blickte sie fest an. Sie tat so viel für mich, jetzt musste ich etwas zurückgeben. ,,Wir schaffen das." Erwiderte sie und drückte meine Hand, bevor sie sich zu meinem Vater umwandte und sich einhakte. Kurz darauf wurde die mächtige Tür geöffnet und mehrere hundert Augenpaare richteten sich auf uns. Nun gab es kein Zurück mehr. Tief atmete ich ein, straffte die Schultern und richtete meinen Blick nach vorne. Für Norwegen.

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