23. Kapitel

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,,Du?" keuchte ich als ich in die tief grünen Augen meines Gegenüberliegen schaute. Es war niemand anderes als Kjell. Prinz Charming. Ausgerechnet er! ,,Ja, ich." Gab der Junge vor mir kühl zurück ,,Aber, das sollte ich wohl eher dich fragen? Wer oder was bist du?" Ich seufzte und fuhr mir durch meine Haare. ,,Vergiss einfach was du gesehen hast, okay?" ,,Du willst mir sagen, das ich vergessen soll, wie du als Eiskönigin höchstpersönlich ne komplette Lichtung eingefroren hast, deine Augen wie Saphire geleuchtet haben und du ne Spur aus Eis hinter dir hergezogen hast? Ja klar, passiert doch jeden Tag!" seine Stimme triefte vor Ironie. ,,Hör zu..." begann ich, doch Kjell unterbrach mich kalt ,,Was bist du?" ,,Sag es einfach keinem." Versuchte ich es ein letztes Mal, doch ich hatte schon aufgegeben, ich musste es ihm erzählen. ,,Ich werde es niemanden erzählen... wenn du mir ein paar Fragen beantwortest." Tief seufzte ich, dann nickte ich. ,,Gut, dann schlage ich vor, wir reiten zurück und du erklärst mir, was auf der Lichtung passiert ist." Wieder nickte ich und schwang mich auf meinen Rappen, Prinz Charming folgte meinem Beispiel. Schweigend ritten wir zurück, auch wenn Kjell darauf achtete, versetzt hinter mir zu reiten. Vielleicht hatte er Angst, ich würde versuchen ihn zu töten, wenn er vor mir ritt. Leise schnaubte ich und verdrehte die Augen, in was hatte ich mich nur darein geritten. Auf dem Internat Federstein angekommen entließ ich Narvik auf die Koppel, auch Kjell nahm seinem Pferd die Trense und den Sattel ab, und ließ den Rappen frei. Erstaunt sah ich auf das Zaumzeug, ich hatte gar nicht bemerkt, dass das Pferd von Kjell gesattelt war. ,,Wie heißt er eigentlich?" fragte ich ,,Wer?" ,,Dein Pferd." Gab ich kurz zurück. ,,Amardo." Kam es rau zurück. ,,Schöner Name." Begann ich ,,Hör auf Abzulenken, raus mit der Wahrheit." Kam es eisern zurück. Tief atmete ich durch dann begann ich leise zu erzählen ,,Das... das da draußen... also die Verwandlung." Ich stoppte und sortierte meine Wörter ,,Also, alles fing drei Tage bevor die Sommerferien zu Ende waren an. Ich hatte Geburtstag und bin 16. Geworden, allerding, hat sich damit nicht nur mein Alter sondern auch etwas ganz anderes in mir verändert. Meine Großmutter erklärte mir, dass ich ein Kind der Natur sei, ein Kind des Nordens um genau zu sein. Kinder der Natur sind Menschen die eine spezielle Verbindung zu der Natur haben, sie sind mit bestimmten Kräften ausgestattet die ihnen bei ihrer Aufgabe helfen sollen. Der Aufgabe Tiere vor Menschen zu beschützen. Früher gab es anscheinend sehr viele von ihnen, heute nur noch eine Handvoll. Das Gen was das Ganze zu verantworten hatte, ist nicht vererbbar und der Mensch lebt sich immer weiter von der Natur weg, deswegen vergrößert sich die Population nicht, auch wenn sie dringender denn je gebraucht wird. Wie gesagt gibt es unterschiedliche Arten von Kindern der Natur, es gibt das Kind des Nordens, mich, das Kind des Waldes, des Wassers, der Wüste und des Himmels. Sie alle haben andere Spezialgebiete und andere Fähigkeiten. Meine sind das gefrieren von Dingen und die Kälteresistenz." ,,Deswegen läust du also bei 2 Grad mit T-shirt und dünner Reithose rum." Fiel mir Kjell ins Wort, ich zuckte die Schultern. ,,Na ja, und das war es auch schon." ,,Zusammen gefasst, du bist ein Kind der Natur bist Kälteresistent und sprichst mit Tieren." Ich wollte gerade nicken, da hörte ich den letzten Satz ,,Woher weißt du?" fragte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen. ,,Also stimmt es." Zufrieden sah mich Kjell an ,,Es war bist jetzt nur so eine Vermutung, aber die wurde anscheinend ja gerade bestätigt!" Ich senke den Kopf, dann nickte ich ,,Aber du darfst mich wirklich nicht verraten! Ich bekomm sonst riesen Ärger und muss wieder nach Hause." ,,Ich würde mich freuen wenn ich nach Hause dürfte!" murmelte Kjell leise. ,,Glaub mir, du willst nicht zu mir nach Hause." ,,Jetzt bin ich aber gespannt." Fragte Kjell. ,,Was ist so schlimm bei dir zu Hause. ,,Musst du nicht wissen." Blockte ich sofort an und meinte scharf ,,Meine Familienangelegenheiten gehen dich nichts an!" ,,Uh, jetzt wird sie zickig." Grinste Kjell, ich überhörte das ,,Ich hab dir gesagt was du wissen wolltest, jetzt versprich mir, dass du es niemanden erzählst!" Als er nicht antwortete wiederholte ich leise und zischend ,,Versprich es!" um mich herum begann der Boden auf einmal leicht mit Frost zuzuwachsen, erschrocken bekam ich das unter Kontrolle und lies den Frost wieder schmelzen. Meine Kräfte waren immer noch zu unkontrolliert. Kjell, der das ganze erst erschrocken, dann fasziniert beobachtet hatte sah mich an ,,Ich verspreche es." Versprach er fest. ,,Gut, und glaub mir, wenn du dein Versprechen brichst bekommst du gewaltige Probleme!" sagte ich noch, bevor ich mich umdrehte und davon schritt.

ICE HEART - Reitinternat FedersteinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt