Versprochen.

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Du sitzt noch eine weile mit deiner Gitarre auf deinem Bett und denkst eine menge nach. Dir fließen langsam Tränen über die Wangen, als du die gesamte Situation in deinem Kopf abspielst. "Och was mache ich denn überhaupt hier?" Du ziehst deine Knie nah an dich ran und hältst deine Hände vor's Gesicht. "Ich möchte doch eigentlich garnicht mit Steff streiten..." Sprichst du leise in deine von Tränen übergossenen Hände. Du sitzt noch eine Weile so da, bis du schließlich auch schon einschläfst.
Am nächsten Tag hast du dich bis zum nachmittag hin, in deinem Zimmer verkrochen und hast dieses kaum verlassen. Du sitzt mit dem Rücken zur Tür und gehst erneut die Zeilen deines neuen und gleichzeitig erstem deutschen Lied durch. Völlig vertieft in den Song, bemerkst du nicht wie sich deine Zimmertür leise öffnet.
'Jeder Anfang endet irgendwann, doch irgendwann kam viel zu schnell
Viel zu viel zusammen so, dass man langsam nicht mehr kann.
Für immer ist noch ganz schön lang und ich glaub, das war's, leb' wohl, bis dann...'
Du hörst Steffs zarte Stimme, die spontan dazu klingt.
'Doch irgendwas kommt ganz bestimmt, also schau mich bitte nicht so an.'
Als Steff die scheinbar kurzfristig erfundene Zeile singt, zuckst du zusammen und drehst dich schnell zu ihr um. "Tut mir leid, ich dachte das wäre vielleicht was?" Zögernd lächelt sie dich an. "Ja ich find's toll." Du legst die Gitarre zur Seite und schaust Steff an. "Du warst den ganzen Tag nur hier drin, ich hab mir ein bisschen Sorgen um dich gemacht und ich glaube wir sollten mal reden. Meinst du nicht?" Fragt sie dich immer noch ein wenig zögerlich. "Ja finde ich auch." Du klopfst leicht auf dein Bett, damit sie sich zu dir setzt. "Ich glaub wir beide sind einfach mit den nerven am Ende." Sie setzt sich neben dich und fährt fort. "Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist, aber verstehst du mich denn nicht wenigstens ein bisschen?" Dein Kopf senkt sich, wie automatisch. "Doch klar, ich bin nur ziemlich stur und ich konnte dich vorher einfach nicht verstehen. Aber ich habe die letzte Nacht viel nachgedacht und du hast ja schon irgendwie Recht." Sie legt ihre Hand sanft auf deine. "Ich wollte dich auch garnicht so anfahren gestern, ich wollte nur, dass du mich verstehst. Ich habe einfach eine riesen Angst, verstehst du?" Du hältst weiter ihre Hand. "Ja verstehe ich, du bist ja schließlich die berühmte Sängerin und nicht ich. Ich hätte mich mal in deine Lage versetzen sollen, wenn ich schon so eine Angst habe, wie musst du dich denn dann fühlen..." "Du bist ja auch noch recht jung, da sollte man solchen Situationen noch nicht ausgesetzt werden, aber hey bei uns ist alles wieder okay?" Du nickst und lächelst sie an. "Lass uns bitte nicht mehr streiten Steff." Du kuschelst dich eng an sie. "Versprochen." spricht sie leise und gibt dir einen Sanften Kuss auf die Lippen.

Out of your Reach {completed}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt