16. Lars macht Eindruck

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Ich lernte Lars kennen, als ich auf der Kücheninsel stand um an das hohe Wandregal mit den Gläsern zu kommen.

Da ich nicht bemerkt hatte, dass er mit Phoenix reingekommen war, erschreckte ich mich so sehr als er auf einmal neben mir stand, dass ich von der Ablage fiel und er mich wie im Märchen auffing.

Mein Herz schlug wie wild und panisch schaute ich ihm ins Gesicht. Er grinste schelmisch zu mir runter und dachte nicht daran seinen Griff um meinen Körper zu lockern.

>> Hilfe. Danke aber oh mein Gott, hilfe. << Ich drückte leicht gegen seine Brust, sodass er mich runter ließ, was er auch tat.

Phoenix setzte sich an den Tisch und beobachtete das Schauspiel amüsiert.

>> Hey, ich bin Lars. Du bist Alexis, richtig? Phoenix hat mir schon erzählt, dass du ein wenig lebensmüde bist. <<

Ich warf Phoenix einen fragenden Blick zu.

>> Es war immerhin deine Idee auf das Dach zu klettern letzte Woche <<, gab dieser seinen Senf dazu ab und ich musste lachen.

>> Ja ich bin Alexis <<, wand ich mich wieder dem großen rothaarigen Jungen vor mir zu.

Es klingelte und Phoenix stand netterweise auf, um die Tür zu öffnen.

>> Du bist ja winzig <<, sagte Lars und stellte sich neben mich. >> Neben dir fühlt man sich so... erwachsen. <<

>> Ich versuche das jetzt mal nicht als Beleidigung zu sehen. <<

>> Ach, das ist doch süß. Man hat das Gefühl man redet mit einem Kleinkind. <<

>> Du machst es nicht besser Junge. <<

Er lachte laut, als Phoenix mit Emma in die Küche kam.

>> Hey Emma. Ist es schon so spät? <<, fragte ich und warf einen prüfenden Blick auf die Uhr. Jupp, es war kurz vor acht.

>> Ja. Ich habe Popcorn und die Rubinrot-Reihe mitgebracht. Bist du bereit? << Wir mochten diese Filme nicht, weil sie gut waren, sondern weil es uns Spaß machte uns darüber lustig zu machen.

Lars bewegte sich jetzt auf Emma zu, wobei er sich einmal drehte und dann ihre Hand ergriff. >> Hallo Schönheit. << Er grinste breit und Emma warf mir einen verwirrten Blick zu.

Ich zuckte nur grinsend mit den Schultern. Denn Recht hatte er ja. Mit ihren langen roten Haaren und den dunklen Augen war sie wirklich ein Hingucker.

Phoenix schien das allerdings nicht zu interessieren, denn er trommelte gedankenverloren mit den Fingern auf der Tischplatte herum. Er hatte ja auch eine Freundin. Da wäre es nicht wirklich angebracht andere Mädchen so anzugaffen, wie Lars es gerade bei Emma tat.

Plötzlich sah Phoenix auf und unsere Blicke trafen sich. Schnell wand ich den Blick an.

>> Hallo Fremder. Kommst du Alexis? <<

Ich nickte und sie zog mich auf dem Raum.

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>> Wer war das? <<, fragte sie, als sie sich auf mein Bett warf und ich die erste DVD einlegte.

>> Lars. Ein Freund von Phoenix. <<

Sie nickte gedankenverloren. >> Weirder Typ... <<

Ich lachte und warf mich dann neben sie, wo ich sie durchkitzelte, bis sie lachend aus dem Bett fiel. >> Aber er war eigentlich ganz nett. Immerhin fand er dich hübsch <<, meinte ich und startete den Film.

Jetzt war sie es die grinste.

Emma schlief bei mir, weil es verdammt spät war, als die Filme vorbei waren und als sie nach Hause ging war es weit über Mittag hinaus, weil sie so lange geschlafen hatte.

Ich hatte in der Zeit weiter in meinem Buch gelesen und die restlichen Popcorn gegessen, die wir am Vortag nicht mehr gegessen hatten.

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Das restliche Wochenende verging viel zu schnell und so saß ich am Montag morgen wieder in der Straßenbahn, wobei ich mich anstrengen musste, dass mir nicht die Augen zufielen.

Irgendwann stand ich auf und blieb die restlichen Stationen stehen, damit ich nicht einschlafen konnte.

Meine Freunde standen wie immer bei den Fahrradständern und Tosse warf mich zur Begrüßung über seine Schulter. So trug er mich dann auch in die Schule.

>> Tosse, setz Alexis runter <<, rief Frau Wielage uns beinahe panisch zu, als sie in die Klasse trat.

>> Muss ich? <<, fragte Tosse und auch, wenn ich in Wahrheit nur seinen Hintern sehen konnte, wusste ich genau, dass er die Unterlippe hervorschob.

Die Lehrerin seufzte. >> Eigentlich ist es mir so langsam auch egal was ihr macht. Aber verletzt euch nicht. << Und dann begann sie mit dem Unterricht.

Erst als ich Tosse nach zehn Minuten in den Hintern kniff ließ er mich lachend runter und kassierte einen mahnenden Blick von der Lehrerin.

Den restlichen Schultag überstand ich mit Leiden und ging nach der Schule mit Emma zu Lisa und Leonie.

Die beiden wohnten seit einem halben Jahr zusammen. Zwar hatten ihre Eltern beide etwas dagegen gehabt, weil die beiden da gerademal ein Jahr zusammen gewesen waren, aber weil beide achtzehn waren, durften sie selber entscheiden. Ich hatte allerdings keine Ahnung, wie die beiden sich das leisten konnten.

Auf jeden Fall setzten wir uns bei Ihnen auf das Sofa und spielten Monopoly. Ich liebte dieses Spiel, obwohl ich jedes Mal verlor.

>> Wir sollten am Wochenende zum See fahren oder? Er ist komplett zugefroren. Ich habe am Wochenende schon Leute Schlittschuh laufen sehen <<, sagte Lisa und würfelte.

>> Ich finde die Idee gut. Ich habe am Wochenende sowieso nichts vor. <<

Ich stimmte Emma zu.

>> Ich kann sogar fahren, weil das Auto gerade aus der Werkstatt gekommen ist und - das ist mein Feld, also bekomme ich sechzig Euro von dir Emma - der jetzt wieder komplett aufgeputzt wurde. <<

Emma seufzte und gab Leonie das Geld.

>> Also steht das? Am Samstag? <<, hakte Lisa nach und wir stimmten zu.

Dann hatte ich wenisgtens etwas, auf das ich mich diese Woche freuen konnte.

Alexis und Phoenix ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt