47. Deeptalk in der Nacht

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Um viertel vor drei waren die meisten dann gefahren, aber nicht, ohne für nächste Woche ein Treffen mit allen bei Carmen zu planen, weil es wirklich Spaß gemacht hatte.

Weil alle betrunken waren, ließen sie ihre Autos hier stehen und gingen zu Fuß nach Hause. Man hörte sie noch zwei Straßen weiter lauthals singen.

>> Räumen wir morgen auf? <<, fragte ich mit einem Blick in das verwüstete Wohnzimmer.

>> Definitiv nicht heute <<, gähnte Phoenix und stolperte über eine der am Boden liegenden Flaschen. Ich lachte auf, doch keine fünf Sekunden später erwischte es mich auch, als ich über eine Melone stolperte und auf dem Boden landete.

>> Was zur Hölle macht eine Melone in unserem Wohnzimmer? <<, fragte ich und rieb mir den schmerzenden Ellenbogen.

>> Ich habe selbst keinen Schimmer was sie hier macht <<, entgegnete er und half mir auf. >> Eigentlich ist es mir auch echt egal. Ich bin todmüde. <<

Ich folgte ihm die Treppe hoch. Ich krallte mich am Geländer fest, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Als wir es endlich ohne Knochenbrüche nach oben geschafft und den langen Flur durchquert hatten, öffnete Phoenix seine Tür.

Erst dachte ich, er würde einfach ohne Worte darin verschwinden, doch er zögerte in der Tür und drehte sich dann schwungvoll zu mir um.

>> Schläfst du bei mir? <<

Sofort breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus und ich nickte. Die Tür fiel hinter uns zu und ich folgte ihm durch das Zimmer die Wendeltreppe nach oben. Hier war ich bisher noch nie gewesen und ich war überrascht davon, wie es hier aussah.

Unten sah das Zimmer, abgesehen von der einen besprayten Wand, aus wie meins und war so ordentlich wie der Rest des Hauses auch. Doch hier herrschte definitiv Chaos. Überall flogen Bücher, Comics, Klamotten, Papier vom Malen und Spraydosen herum.

>> Ordentlich <<, kommentierte ich ironisch, als er mit dem Rücken vor seinem Bett stand.

>> Heul doch <<, sagte er und gähnte.

Dann streckte er plötzlich die Arme aus, umgriff damit meine Hüfte und ließ sich zurück auf das Bett fallen. Mich zog er mit sich, sodass ich auf ihm lag und zu ihm runterschaute.

>> Huch <<, entfuhr es mir überrascht und in meinem Kopf drehte sich alles.

>> Ja, huch. <<

Sein Körper an meinen sorgte für eine Gänsehaut bei mir und wie eigentlich immer, wenn er mich berührte, schlug mein Herz in einem ganz bestimmten schnelleren Takt, wie es das nur bei ihm tat.

Ich konnte spüren, dass sein Herzschlag ebenfalls schnell und kräftig ging und das machte mich glücklicher, als es sollte. Immer noch lächelnd drückte ich mich hoch und rollte neben ihn.

>> Willst du ein Shirt von mir zum Schlafen? <<, fragte er, als er sich aufsetzte und seine eigenen Sachen zusammensuchte.

>> Gerne, ja. << Zwar hätte ich auch einfach in meinem Shirt schlafen können, immerhin war es wahrscheinlich genauso bequem, aber ich wollte in seinem Oberteil schlafen.

Allein, weil es nach ihm riechen würde.

Er schmiss mir ein schwarzes Langarmshirt zu und unsicher stand ich auf. Eigentlich sollte es mir egal sein, wenn ich mich vor ihm umzog.

Deshalb zog ich mir ohne weitere Gedanken die Hose aus und ließ sie achtlos auf dem Boden liegen. Ich sah, dass Phoenix sich ebenfalls die Jeans ausgezogen hatte und sich gerade das Oberteil über den Kopf zog.

Alexis und Phoenix ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt