48. Deeptalk in der Nacht 2

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In mir drehte alles durch und ich konnte einfach gar nichts mehr denken. Ich richtete mich etwas auf, damit es bequemer war und erwiderte den Druck seiner Lippen auf meinen.

Unsere Lippen bewegten sich gefühlvoll gegeneinander und mit seinen Händen, die er jetzt an meine Taille legte, zog er mich noch näher an sich. Ich ließ meine Finger in seine Haare wandern und als ich leicht daran zog, keuchte er in meinen Mund.

Ich liebte dieses Geräusch und ich liebte es ihn zu küssen. Ich hatte vorher nur eine andere Person geküsst und das eher unschuldig, weshalb ich eher wenig Vergleichsstoff hatte, ganz anders als Phoenix. Dennoch wollte ich nie damit aufhören.

Als ich ihm auf die Unterlippe biss und leicht daran saugte, stieß er den Atem aus. Seine Zunge wanderte in meinen Mund und berührte damit sanft meine. Meine Hand wanderte über seine Brust und ich musste lächeln, während sich unsere Zungen miteinander bewegten.

Hätte ich ihn doch einfach direkt zur Begrüßung schon geküsst, dann hätte ich das Monate früher haben können.

Allerdings wäre das einfach seltsam gewesen und vermutlich nicht einmal halb so schön, weil er zwar wie ein Gott küssen konnte und auch so aussah, aber ich da seinen wahnsinns Charakter noch nicht gekannt hatte.

Außerdem hatte er da noch Emilie, dachte ich und dieser Gedanke sorgte dafür, dass ich mich enger an ihn presste und ihn kurz etwas energischer küsste.

Als wir uns dann voneinander lösten, atmeten wir schwer und ich schaute zu ihm runter.

>> Eigentlich will ich da nie wieder mit aufhören <<, murmelte er und strich mir über die Unterlippe. Ich lächelte wieder und ließ mich zurück ins Bett fallen, sodass ich wieder neben ihm lag.

>> Mein Einverständnis hättest du. << Wir schwiegen eine Zeitlang und man konnte nur unseren Atem hören.

>> Wie geht es deiner Mutter eigentlich? <<, fragte er in die Stille und ich drehte mich zu ihm.

>> Gut. Wir telefonieren nicht sehr oft, aber wenn wir es tun sagt sie, dass es ihr dort sehr gefällt und das auch die Arbeit gut läuft. <<

>> Wenn es ihr da so gut gefällt, kann es aber nicht sein, dass sie dort hinziehen will oder? <<

Ich dachte darüber nach. Selbst hatte ich mir darüber bisher noch keine Gedanken gemacht. Aber alleine die Vorstellung von hier wegzuziehen machte mir Angst. Ich hatte meine ganzen Freunde hier, mein Zuhause war hier, ich war in der Oberstufe und musste nur noch eineinhalb Jahre zur Schule, dann hatte ich sie nach dreizehn Jahren endlich abgeschlossen.

Und Phoenix war hier.

>> Nein. Ich denke nicht. Immerhin ist meine Schule hier und während der Oberstufe zu wechseln wäre einfach unnötig.

Und danach ziehe ich wahrscheinlich sowieso irgendwohin, wenn ich studiere oder eine Ausbildung mache und was auch immer. Dann könnte sie eher wegziehen. Besser als mit mir zusammen. Falls sie das überhaupt will. <<

Ich schreckte zusammen, als ich seine Hand plötzlich an meinem Bauch spürte und sie sich unter mein Oberteil schob. Oder besser gesagt unter sein Oberteil.

Ich hatte keinen BH an und mein Herz schlug automatisch schneller. Er grinste, da ich wieder eine Gänsehaut bekam und zog mich mit der Hand am Rücken näher an sich. Seine Finger strichen über die nackte Haut meines Rückens.

>> Was ist mit deinem Vater? <<, fragte ich und klang dabei ein wenig außer Atem. Seine Finger stoppten kurz in der Bewegung, bevor sie weitermachten.

>> Der ist gestorben. <<

>> Scheiße, tut mir leid Phoenix. << Er schaute zu mir runter und lächelte, als sich unsere Blicke trafen.

>> Ist schon ewig her. Ich erinnere mich nicht mal richtig an ihn. Ich war gerade vier geworden, als er gestorben ist. Er war wohl schon lange krank gewesen. <<

Ich legte meine Hand an seine Wange und streichelte mit dem Daumen sanft darüber. >> Tut mir leid <<, sagte ich nochmal und zuckte zusammen, als seine Hand meinen Rücken verließ und wieder meinen Bauch berührte.

Kurz schoss mir der Gedanke an meine Narben durch den Kopf, doch ich verdrängte sie.

Sie sind ihm egal! Er findet dich deshalb nicht hässlicher, dachte ich und entspannte mich wieder ein wenig.

Er strich weiter nach unten, dabei hielt er meinen Blick und beobachtete mit der Lippe zwischen seinen Zähnen meine Reaktion. Mein Atem wurde schwerer und mit großen Augen sah ich ihn an.

Seine Finger erreichten mein Höschen und verharrten dort. Als ein Finger unter den Stoff wanderte und am Bündchen entlangfuhr, lösten sich meine Lippen mit einem Keuchen voneinander und ich drückte mich ihm automatisch näher entgegen.

Grinsend zog er seine Hand zurück und legte sie wieder an meine Seite.

Es war, als wollte er austesten, wie weit er gehen durfte und als machte es ihn glücklich zu sehen, wie sehr ich seine Berührungen liebte.

>> Weißt du schon was du nach der Schule machen möchtest? <<, fragte ich ihn und versuchte meine Stimme zu kontrollieren. Auch seine Klang rauer als normal.

>> Ich hatte erst gedacht Journalismus, aber der wird immer schwerer, weil alles so digital wird. Dann hatte ich überlegt vielleicht in die Richtung Sport und Körper. Vielleicht Physiotheraphie bei Sportverletzungen. <<

>> Das klingt gut. Wow. Ich bin überrascht, dass du wirklich was weißt. <<

Er grinste. >> Meine Mutter möchte, dass ich Lehrer werde oder Medizin studiere. Aber mein Zeugnis hat sich dieses Jahr verschlechtert und erstrecht wegen Phsyik. Jetzt habe ich nur noch einen Schnitt von 1,9 und Medizin fällt damit eher weg. Und ich finde Kinder echt anstrengend und will eigentlich nicht damit arbeiten. <<

>> Damit <<, lachte ich, konnte es aber verstehen. Dreißig respektlose Kinder klang wenig verlockend.

>> Und du? <<

>> Keine Ahnung ehrlich. Erstmal muss ich mich in der Schule mehr anstrengen im nächsten Halbjahr, damit ich mein Abi überhaupt schaffe. Dieses Jahr war wirklich knapp. <<

>> Oh Gott <<, kam es von Phoenix und genervt sah ich ihn an.

>> So schlimm ist das nicht, selbst wenn ich wiederholen müsste. <<

>> Quatsch, das meinte ich nicht. Es ist nach fünf. Wann ist das passiert? <<

Überrascht drehte ich mich und sah ebenfalls auf den Wecker. Er hatte Recht. >> Verrückte Welt <<, stimmte ich ihm zu und kuschelte mich enger an ihn.

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und schlang die Arme um ihn. Ich spürte unter meinem Ohr, wie sein Herz schneller schlug und lächelte vor mich hin.

Sein Arm war von unten um mich geschlungen und mit den Fingern malte er Kreise auf meine Haut. Mein Oberteil war hochgerutscht, sodass seine Finger die nackte Haut meiner Hüfte berührten und unsere freien Beine berührten sich ebenfalls. Ich könnte mich definitv daran gewöhnen.

>> Es ist, als hätte es mich müde gemacht, die Uhrzeit auch nur anzusehen <<, gähnte ich und spürrte, dass er lachte.

Sein Herz schlug noch immer schnell und deshalb glaubte ich ihm, als er Minuten später leise meinte: >> So kann ich sowieso nicht einschlafen. <<

Alexis und Phoenix ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt