39. Phoenix macht es kompliziert

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Ich versuchte die beiden so gut es ging zu ignorieren, was gar nicht so einfach war.

Immerhin schien Phoenix reichlich wenig auf Emmas Versuche ihn anzutanzen einzugehen, was sie immer mehr zu frustrieren schien.

Irgendwann konnte ich nicht widerstehen einen Blick in Phoenix Richtung zu werfen. Er sah mich ebenfalls an und hatte aufgehört zu tanzen. Fasziniert schaute er mir beim Tanzen zu und irgendwann stellte ich ebenfalls meine Bewegungen ein.

Die anderen tanzten einfach weiter, während wir uns anschauten. Seine Haare lagen ihm in der Stirn, seine Wangen waren wegen der Hitze die hier herrschte gerötet und er trug ein Shirt mit einem weiten T-Shirt drüber. Ich konnte sogar den einen Ohrringe den er hatte erkennen.

Warum musste er auch so schön sein?

Emmas Hand legte sich an seine Wange und sie drehte so seinen Kopf zu ihr.

>> Uh, jetzt geht sie ran <<, flüsterte mir Tosse ins Ohr und ich biss mir von der Innenseite in die Wangen.

>> Lass das <<, hörte ich Phoenix zu Emma sagen, als ich mich umdrehte und die Toilette suchte.

Was für eine blöde, bescheuerte Scheiße.

Was zur Hölle war denn los mit mir?

Konnte Emma Phoenix nicht einfach in Ruhe lassen, wenn sie ihn sowieso nicht will?

Und was war Tosses Auftrag, dass er alles von den beiden kommentieren musste. Ehrlich, es kotzte mich an.

Ich schloss hinter mir ab und begutachtete mich im Spiegel. Abgesehen von den roten Wangen merkte man mir den Alkohol gar nicht so richtig an.

Seit wann war ich denn bitte so zickig? Ich mochte diese Seite an mir nicht. Ich würde das jetzt definitiv wieder ändern!

Es klopfte an der Tür, doch ich wusch mir die Hände, obwohl ich gar nicht auf Toilette gegangen war. Es klopfte schon wieder. Alter, was war denn heute los mit den Menschen, war das nervig.

>> Mein Gott, was? <<, schrie ich und machte meinem gerade beschlossenen Vorsatz sofort einen Strich durch die Rechnung.

Ups! Ab jetzt würde ich es ändern.

Schwungvoll öffnete ich die Tür, doch davor stand Phoenix. Sofort verstummte ich und mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Vor allem, weil Emma nicht bei ihm war, um hier drinnen rumzumachen oder ähnliches. Vielleicht wartet sie aber auch in-

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als er plötzlich zwei Schritte nach vorne machte, mit den Händen meine Wangen umfasste und seine Lippen auf meine presste.

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Ich stolperte zurück und Phoenix schloss die Tür, indem er uns umdrehte und mich gegen die Tür schob. Ich keuchte auf, bei dem plötzlichen Stoß und realisierte erst jetzt, was hier gerade passierte.

Ach du heilige Scheiße.

Meine Hände griffen in seine Haare und ich erwiderte den Kuss. Ich übte Druck auf seine Lippen aus und er ließ seine Hände über meine Seiten zu meinem Hintern wandern.

Er drückte sich näher an mich und öffnete meinen Mund, indem er mir in die Unterlippe biss. Sofort schob er seine Zunge hinein und meine kam ihm entgegen. Ich dachte nicht eine Sekunde nach, während ich ihn küsste und seine Zunge mit meiner spielte.

Das Einzige, dass ich dachte, war mehr, mehr, mehr.

Phoenix schloss die Tür ab und ich war verdammt froh darüber, weil ich es erstens vergessen hatte und zweitens ganz sicher nicht wollte, dass uns jemand beim Rummachen erwischte.

Ich fuhr ihm durch das weiche Haar, sog an seiner Lippe und brachte ihn dadurch zum Stöhnen.

Mir gefiel das.

Mir gefiel das verdammt gut.

Seine Lippen verließen meinen Mund und ich keuchte überrascht, doch schon setzte er sie an meinen Kiefer und wanderte über meinen Hals.

>> Gott, Phoenix <<, entfuhr es mir, als er an meiner Haut saugte und drüber leckte.

Ich glaubte zu hören, dass es an der Tür klopfte, doch wir reagierten nicht und es hörte auf. Gut so. Gab ja noch mehr Klos, als dieses hier.

Ich drückte meine Hüfte weiter nach vorne, sodass meine Mitte seinen Schritt berührte und sofort bewegte er sich dagegen. Ich drehte noch durch. Seine Lippen lösten sich von meinem Hals und ich dirigierte sie wieder auf meine, um ihn zu küssen.

Ich liebte es, ihn zu küssen, auch wenn das hier erst der zweite Kuss war. Auch, wenn er danach eine Woche nicht mehr mit mir geredet hatte. Das nahm ich hierfür gerne in Kauf.

Er strich mir die Haare aus dem Gesicht und legte die Hand danach an meinen Hinterkopf, um den Druck unserer Lippen zu erhöhen.

Er küsste mich so verlangend, als hätte er sich die ganze Woche danach gesehnt und mich nicht wie Luft behandelt.

Aus der Kombination seiner Lippen auf meinen, seinen Händen, die meinen Körper erkundeten und seinem Schritt, der sich gegen mich rieb, wurde ich verrückt. Ich wollte nie wieder aufhören.

Meine Finger krallten sich in den Stoff seines Shirts und ich spürte sein Herz unter meinen Händen fest und schnell gegen seine Brust schlagen. Das berauschte mich beinahe noch mehr.

Ich schmeckte den Alkohol und ihn. Wie konnte ein Mensch nur so gut küssen? Seine Zähne fuhren über meine Unterlippe, zogen leicht an ihr und bissen lustvoll hinein.

Meine Beine wurden weich und als ich tatsächlich drohte wegzuknicken, packte er mich fester an der Hüfte um mich aufrecht zu halten. Eine Hand von mir verließ seine Brust und fasste an seine Wange, fuhr durch seine Haare, runter über seine Schulter.

Das Klingeln meines Handys ließ mich zusammenzucken und schwer atmend löste sich Phoenix von mir. Mit geweiteten Pupillen und roten Wangen schaute er mich an, noch immer nur wenige Zentimeter vor mir.

Ich schluckte schwer und versuchte zu begreifen, was hier gerade passiert war. >> Wehe, du ignorierst mich jetzt wieder eine Woche <<, brachte ich heraus und zog mein Handy aus der Tasche.

Es war Tosse.

Phoenix erwiderte nichts, sondern starrte mich sehnsüchtig mit leicht geöffnetem Mund und außeratem an. Sein Blick galt vorallem meinem Lippen, als würde er mich sofort wieder küssen wollen.

>> Hallo? <<, meldete ich mich und merkte gar nicht, wie durcheinander ich klang.

>> Wo bist du? Du bist vor zwanzig Minuten verschwunden und nicht wiedergekommen. <<

Zwanzig Minuten soll das schon her gewesen sein? >> Oh. << Mehr brachte ich nicht heraus. Ehrlichgesagt wusste ich auch nicht wirklich, was ich ihm antworten sollte.

>> Alexis, ist alles in Ordnung? <<

Ich nickte, doch weil er es ja nicht sehen konnte, fragte er mich erneut. >> Ja, klar. Sorry, Habe genickt. << Ich konnte ihn lachen hören, aber es war echt schwer, ihn trotz der Musik zu verstehen. >> Ich komme gleich <<, sagte ich schließlich, weil er nichts mehr erwiderte.

>> Alexis. Ist Phoenix bei dir? Der ist nämlich ebenfalls verschwunden. <<

Oh scheiße.

>> Ähm, ja. Wir kommen gleich. <<

Schnell legte ich auf und zögerte einen Moment, bevor ich mich traute den Jungen vor mir anzusehen.

Er sah mich immer noch so an.

Alexis und Phoenix ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt