Kapitel 32. What a happy Day

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„Würdest du mir bitte verraten, was du im Zimmer meiner Tochter zu suchen hast?“

L zögerte.
„Ich schätze…ihre Tochter?“ gab er dann ehrlich zurück und hätte sich dafür eine saftige Ohrfeige eingefangen, wenn Amy nicht noch rechtzeitig eingeschritten wäre.
„Alles gut Daddy, ich hab ihm nur mit der Tür ein blaues Auge verpasst, deshalb…“ Der Mann musterte seine Tochter kurz und stieß ein ziemlich animalisch wirkendes Knurren aus.
„Und du lässt ihn in dein Zimmer? Weißt du eigentlich was dein schäbiger Aufzug für einen ungepflegten Eindruck macht?“ Er warf L einen abschätzigen Blick zu.
„Obwohl das bei dem offensichtlich keine große Rolle spielt…“

Amy sprang von der Couch und stemmte wütend die Hände in die Hüften.
„Ich kann machen, was ich für richtig halte! Ich bin immerhin siebzehn!“ keifte sie und L verspürte das dringende Verlangen nach Ohrenschützern, als ihr Vater zurückbrüllte:
„Du vertrittst unsere Familie! Wir haben einen Ruf zu verlieren!“
„Er weiß nicht einmal etwas von meiner Familie! Zumindest nicht bis jetzt, und der Eindruck den du hinterlässt ist sicher auch nicht der beste!“ erwiderte Amy und verdrehte genervt die Augen. „Außerdem ist mir unser Ruf scheißegal…“
„Mir und deiner Mutter aber nicht!“
„Das ist verdammt noch mal nicht mein Problem außerdem wird er nicht…“ Amy verstummte und sah sich verwirrt um. Ihr Vater ebenfalls, denn ‚er‘ war nirgends mehr zu sehen. Die beiden wandten sich in Richtung Tür um und konnten gerade noch erkennen, wie sie sich mit einem Klicken schloss.

Amy lag frustriert und in eine Decke eingerollt auf ihrer Couch und zippte lustlos durch die Kanäle. Sie konnte einfach nicht glauben, dass Ryuzaki einfach so abgehauen war. Sie wusste ja noch nicht einmal seine Zimmernummer. Enttäuschung machte sich in ihrem Herzen breit und sie seufzte betrübt. Ihr Vater musste immer alles verderben! Einmal fand sie jemanden, dem ihre chaotische Art offenbar nichts ausmachte, und der alte Blödmann musste ihn unbedingt gleich wieder rausjagen! Dieser eingebildete Schwachkopf…und dann wunderte es ihn wenn sie keine Freunde hatte!

Als sie sich etwas weiter nach links rollte, ertönte plötzlich ein Rascheln und Amy setzte sich überrascht auf, als sie ein kleines Lollipapier entdeckte, dass offenbar die ganze Zeit auf dem Sofa gelegen hatte. Neugierig hob sie es auf, denn die Braunhaarige hatte seit geraumer Zeit keinen derartigen Lutscher verzehrt und das Papier musste ja schließlich irgendwo herkommen. Tatsächlich: an der Innenseite war etwas aufgeschrieben…eine Nummer.

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Ihr Herz machte einen freudigen Satz und sie sprang auf. Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass das Ryuzakis Zimmernummer war. „Clever, Ryuzaki. Richtig Clever…“Jetzt musste sie nur noch irgendwie an den Schlüssel zu dem obersten Stock des Hotels kommen, denn die teuersten Suiten waren alle besonders gesichert und man brauchte einen Schlüssel, um dieses Stockwerk mit dem Aufzug zu erreichen. Daran hatte der kleine Schlaukopf offenbar nicht gedacht…aber Amy war schließlich nicht umsonst Meisterin der Improvisation.

„Ich habe den dringenden Verdacht, dass der Tod Ihres Mitarbeiters kein Zufall war…“ erklärte L gerade, während er mit der anderen Hand verschiedenfarbige Zuckerwürfel stapelte.
„Wie meinen Sie das?“ kam es perplex vom anderen Ende der Leitung. Der junge Detektiv seufzte schwer. Diese langatmigen Erklärungen kosteten ihn Unmengen an Nerven.
„Hat eine andere Firma auffällig mehr Gewinn gemacht, seit der Abteilungsleiter gestorben ist?“
„A…aber es geht doch überhaupt nicht um Mr. Almond. Wir reden über die Verluste die…“
„Wir reden über den Tod von Mr. Almond. Zumindest versuche ich das. Es wäre wirklich ausgesprochen freundlich von Ihnen, wenn sie mir einfach die Informationen zukommen lassen, die ich haben will. Ich möchte alles über den jetzigen und den ehemaligen Abteilungsleiter, sowie die genaueren Umstände seines Ablebens erfahren.“
„J…Ja natürlich. Geben sie mir ein paar Minuten dann schicke ich Ihnen die Daten…“

L's Geschichte (Death Note) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt