Jimin
- ein paar Tage später -
Als Shiwon nach der Arbeit nach Hause kam, öffnete ich ihm die Tür und umarmte ihn zärtlich. „Hallo Schatz!", flüsterte ich ihm ins Ohr. „Das Essen ist fertig."
„Hm, riecht gut!" Er schielte er in die Küche, wo die Töpfe auf dem Herd dampften und Geschirr und restliche Zutaten ein kleines Chaos bildeten. "Hast DU gekocht??"
Ich war jetzt nicht der beste Koch, aber ich hatte mir Mühe gegeben, Rezepte rausgesucht und sogar einige Kochvideos geguckt. Shiwons Gesichtsausdruck nach zu urteilen schien es sich gelohnt zu haben.
Direkt nach der Uni hatte ich eingekauft, das Essen vorbereitet, den Tisch gedeckt, geduscht und mich am ganzen Körper sorgfältig rasiert, wie ich es immer tat. Ich hatte mich nicht allzu freizügig, sondern stilvoll angezogen, ganz wie Shiwon es mochte. Das Parfum, dass er mir zum letzten Geburtstag geschenkt hatte, schwebte dezent duftend um mich herum.
Wahrscheinlich war ich länger im Badezimmer als in der Küche gewesen, aber ich wollte meinen Freund ja definitiv auch noch verführen, also war das wichtig. Stimmt's?
Nach dem wirklich entspannten Essen der vielfältigen Speisen, saßen wir noch ein bisschen auf dem Sofa und schmiegten uns unter unserer riesigen Decke aneinander. Shiwon rückte noch näher an mich ran und fing an, Küsse auf meinem Gesicht zu verteilen. „Du riechst übrigens auch gut heute, nicht nur das Essen!", lächelte er. Nach Komplimenten war ich süchtig, immer schon gewesen.
Also hatte es geklappt. Ich würde mich jetzt auf meine Beziehung zu meinem Freund konzentrieren und alles würde wieder gut werden. Ich würde ihm geben, was er wollte. Dann würde er mich lieben.
Er stand auf und zog mich mit ins angrenzende Schlafzimmer, wo er mich auf das Bett schob. Nun stand er vor mir und kraulte mir die Haare.
Ich zog seine Hose mitsamt Boxer herunter und fing an, ihm einen zu blasen, weil ich wusste, dass er das wollte. Außerdem machten wir es immer so. Als er genug hatte, kroch er über mich und drang nach kurzer Vorbereitung auf ein Zeichen von mir in mich ein. Nach ein paar Minuten kam er in mir. Er war noch so nett, mir einen runterzuholen, bis ich auch kam.
Danach drehte Shiwon sich um und schlief zufrieden grunzend ein.
Auf dem Rücken lag ich auf meiner Seite des Bettes und starrte an die Decke, die Augen voller Tränen. Waren es Minuten oder Stunden, die ich so dalag? Bis ich irgendwann aufstand und ins Badezimmer ging. Ich fühlte mich völlig ausgelaugt, meine Beine zitterten und ich wusste nicht mal, warum.
Was war nur los mit mir? Es war doch okay gewesen. Shiwon war nicht grob und hatte auch nichts falsch gemacht. Warum fühlte ich mich nicht geliebt? Stattdessen fühlte ich mich schmutzig und benutzt.
Mit kaltem Schweiß auf der Stirn schaute ich in den Spiegel. Die vorher dezent geschminkten Augen waren verquollen, die Haut fahl, die Haare strähnig.
„Fuck. Ich hasse mein Leben! Wann ist das alles so falsch geworden???" Ich ließ meinen Kopf hängen. Den Anblick konnte ich nicht eine Sekunde länger ertragen.
Dass ich wieder nur daran gedacht hatte, was mein Freund gerade wollte, fiel mir nicht mal mehr auf. Nie ging es darum, was ich wollte. Irgendwie hatte ich das verlernt. Oder ich traute mich nicht, weil ich mich nicht so fühlte, als sei ich das wert. Aber das war mir zu dem Zeitpunkt nicht klar.
Die nächsten Tage beruhigte ich mich ein bisschen. In der Uni war viel zu tun, Taehyung lenkte mich ab, Shiwon und ich gingen ein wenig freundlicher miteinander um. Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll, aber ich konnte einfach nicht 24/7 traurig sein. Das war zu anstrengend.
Am Samstag gegen Abend machte sich mein Handy bemerkbar und als ich den Anruf angenommen hatte, rief Taehyung direkt in den Hörer: „Hey, Jimin, heute treffen wir uns bei Jungkook, wollt ihr auch kommen? Ihr MÜSST einfach!" Seine Stimme machte mal wieder Purzelbäume.
Shiwon nickte direkt mit weit geöffneten Augen, Tae hatte so gebrüllt, dass er alles verstanden hatte. Ich schüttelte lächelnd den Kopf über meinen verrückten Kumpel. „Okay, Tae, schick mir die Adresse, bis später!"
Ich schaute Shiwon an, der schon anfing, sich passende Klamotten rauszusuchen. Ich freute mich, endlich mal wieder einen lustigen Abend zu verbringen.
Auch ich warf mich in andere Klamotten, blickte noch einmal prüfend in den Spiegel und war gar nicht mal so unzufrieden heute.
Dann schnappten wir uns noch ein paar Flaschen Alkohol, damit müsste Jungkook nicht alles alleine bezahlen, und machten uns auf den Weg.
/Ich weiß, ihr mögt Shiwon nicht, das soll ja auch so sein. Ich auch nicht xD. Deshalb war es auch undenkbar, den smut zwischen den beiden noch mehr auszuschreiben.
Allerdings ist mir wichtig, dass man erkennt, dass der Fehler mit bei Jimin liegt, weil er nicht zugibt, wie unglücklich er eigentlich ist. Shiwon ist zwar definitiv ein bisschen unsensibel, aber solange Jimin ihm nichts sagt, hat er nicht mal die Chance, sich zu ändern, weil er das Problem ja gar nicht kennt und Jimin ihm nur was vorspielt. Bitte tut so was nicht! 😥 Und dass Jimin sich nur über sein Aussehen und seine sexuelle Ausstrahlung definiert, ist ein großes Problem. Er glaubt, dass er es nicht wert ist, „nur" für seinen Charakter geliebt zu werden. Ich hoffe, es ist mir gelungen, das rüberzubringen.
Love yourself 💜💜💜 Borahae
(veröffentlicht 28.02.2021 - überarbeitet am 01.02.2022)
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Save me/Yoonmin
FanfikcePark Jimin - unglücklich, kaum Selbtbewusstsein, verzweifelt auf der Suche nach der großen Liebe, mit allen Mitteln, zu denen auch leider oft Sex gehört Min Yoongi - erwartet nichts vom Leben, hat längst den Glauben an die wahre Liebe verloren Was...