16 Patience

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Yoongi

"Kannst du mir nicht sagen, was ich tun soll?" Jimins Augenlider über den glänzenden Augen flatterten leicht. Seine Hände hatte er zwischen seine Beine gepresst.

Unbewusst knabberte er an seiner Unterlippe. Dabei fiel mir sein ganz leicht versetzter Schneidezahn auf. Ich schluckte kaum merklich, wie süß konnte bitte ein minimal schräger Zahn sein?

Mir war sowieso schon klar, dass ich diesem Engel vor mir total verfallen war. Aber spätestens jetzt gab es null Zweifel mehr. Ein Zahn - süß?  Wann hatte Min Yoongi so etwas jemals gedacht? Genau – noch nie!

Ich wusste, Jimin wollte jemanden, der ihm seine Entscheidungen abnahm, doch das war nicht der richtige Weg

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Ich wusste, Jimin wollte jemanden, der ihm seine Entscheidungen abnahm, doch das war nicht der richtige Weg. Er musste erst mal wieder lernen, sich selbst zu akzeptieren und zu vertrauen. Ich würde sogar sagen, sich selbst kennenzulernen.

Dann wäre erst der nächste Schritt, auf sein Herz zu hören. Mir war klar, das konnte eine harte lange Zeit werden.

Aber wenn ich eine Eigenschaft hatte, dann war es Geduld. Und Hartnäckigkeit. Ich wusste, dass es schwer werden würde, aber ich würde Jimin nicht aufgeben. Was hatte ich zu verlieren? Bevor ich Jimin getroffen hatte, erwartete ich rein gar nichts mehr vom Leben und schon gar nicht von der Liebe.

Dafür, dass ich so fühlte, gab es sicherlich vielfältige Gründe in meiner Vergangenheit, darüber wollte ich mir jedoch gar nicht den Kopf zerbrechen. Hatte ich noch nie getan.

Auf Jimin zu warten lohnte jeden Aufwand. Ich durfte ihn bloß nicht überfordern, keinen neuen Druck aufbauen. Dann würde er nur wieder flüchten.

Ganz leicht schüttelte ich meinen Kopf auf seine Frage hin, während ich kurz meine Hand auf seinen Arm legte. Jimin atmete hörbar aus und nahm einen weiteren Schluck seines Getränks.

Schweigsam saßen wir noch eine ganze Weile zusammen. Ich genoss einfach seine Nähe. Jimin im Gegensatz dazu konnte das wohl nicht. Seine Augen fanden keine Ruhe, genauso wenig wie seine niedlichen Hände.

Seine niedlichen Hände...? Als ob ich jemals schon mal so einen Gedankengang hatte! Da musste wohl erst so ein atemberaubendes Geschöpf wie Park Jimin in mein Leben treten.

Und dann waren unsere Chaoten leider schon wieder zu uns unterwegs! Alle hatten ordentlich getankt, Shiwon schmiss sich direkt an Jimin ran, nur ich merkte, wie dieser sich sofort versteifte und seinen Kopf wegdrehte.

Dem Grobmotoriker fiel nicht mal auf, wie nah Jimin und ich zusammengesessen hatten oder dass Jimins Augen wässrig waren. Jungkook hingegen schenkte mir einen wissenden Blick, sagte aber nichts weiter.

Da niemand mehr geradeaus gucken konnte, machten wir uns zusammen auf den Weg in Richtung unserer Wohnungen. Zum Glück wohnte ich alleine und musste jetzt meine Noch-Freundin nicht ertragen. Sie hatte zwar einen Schlüssel meiner Wohnung, aber kam nie unangemeldet.

Gut, dass Jimin das mit dem Schlüssel letztes Mal nicht gewusst hatte. Aber da hatte er ja nicht mal geahnt, dass ich überhaupt eine Freundin hatte.

Jimin... Warum merkte er nicht, dass es ihm nicht half, bei seinem Freund zu bleiben? Warum klammerte er so daran fest, wo er doch offensichtlich todunglücklich war?

Ich wollte ihn unterstützen, ihm helfen. Ich machte mir nichts vor: Natürlich wollte ich ihn auch für mich gewinnen.

Er war wertvoll, etwas Besonderes und liebenswert. Er war eine reine Seele, die, um geliebt zu werden, irgendwie auf falsche Wege geraten war. Warum sah er nicht, was für ein toller Mensch er war?

Wenn es nur ging, indem ich ihn als Freund unterstützte, dann war es so. Auch wenn unsere erste Begegnung etwas völlig anderes vermuten ließ als eine Freundschaft.

Ich hatte lägst aufgegeben, an die wahre Liebe zu glauben und konnte so auch nicht verletzt werden. So waren Jimin und ich eigentlich die totalen Gegensätze, denn ich war mit meiner Freundin einfach nur zum Zeitvertreib zusammen und erwartete nichts Weiteres vom Leben.

Während Jimin die Liebe so verzweifelt suchte, dass er sich an seinen Freund kettete, obwohl er ihn offensichtlich längst nicht mehr liebte, vielleicht nie geliebt hatte.

Das musste er aber selbst realisieren. Ihm da reinzureden hielt ich für falsch. Mir die Schuld für eine falsche Entscheidung zu geben, konnte er vergessen. Diese Verantwortung hatte er selbst zu tragen.

Kurz bevor Jimin und Shiwon zu ihrer Wohnung abbogen, kam Jimin mir noch einmal ganz kurz nah und drückte mir, für die anderen unsichtbar, etwas in die Hand.

/Genau wie Yoongi müsst ihr leider auch ganz schön viel Geduld mit mir und der Story haben xD

Aber jetzt bin ich dort angekommen, wo ich die Geschehnisse haben wollte. Hat ja nur 15 Kapitel gedauert lmao

Viel Spaß weiterhin!

Love yourself 💜💜💜 Borahae

(veröffentlicht 12.03.2021 - überarbeitet 04.02.2022)

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