20 Let go

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Yoongi

Innerlich freute ich mich wie verrückt. Meine kleine Information, die ich so spät, undramatisch und cool wie möglich rausgehauen hatte, hatte den gewünschten Effekt auf Jimin gehabt. Äußerlich ließ ich mir nichts anmerken. Mein innerer Yoongi machte Luftsprünge.

Ein bisschen berechnend war das schon von mir. Aber anders war Jimin nicht zu helfen. Dass ich mit Yunai Schluss gemacht hatte, hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen. Denn nun sah die ganze Sachlage anders aus.

Irgendetwas hatte ich an unserer Gesamtsituation ändern müssen, Jimin hätte das nie von sich aus getan. Dazu hielt er einfach zu lange an allem fest, wollte zu lange an alles glauben.

Einerseits liebte ich diese Eigenschaft an Jimin über alles, andererseits sollte er natürlich nicht ausgerechnet an seinem Freund so lange festhalten!

Aber jetzt war ich frei und diese eine Ausrede zog nicht mehr bei ihm. Nicht mal vor sich selber konnte er nun behaupten, ich sei ja schließlich vergeben. Hoffentlich stellte das etwas in seinem Kopf an.

Ich sah ihn von der Seite an. Er war sichtlich geschockt und zu keiner sinnvollen Antwort fähig.

„Lass uns wieder reingehen, komm!", schmunzelte ich. Das alles musste er mit Sicherheit erst mal sacken lassen. Er schaute mich weiterhin einfach nur mit großen Augen an und nickte dann langsam, während er sich erhob. Gott, er war so süß.

Auf meine Frage, warum er überhaupt mit Shiwon zusammen sei, hatte er nur mit wässrigen Augen und zusammengepressten Lippen reagiert. Absichtlich ließ ich diese Frage im Raum stehen und drängte ihn nicht, zu antworten.

Im Laufe des Abends hatten wir tatsächlich wieder Spaß auf dem Konzert. Wir wippten zur Musik, schwitzten und verausgabten uns. Ich hätte nicht gedacht, dass Jimin den Rap so mochte, aber er schien sich zu jeder Musik gerne zu bewegen.

Ab und zu kam ich Jimin recht nah, sog seinen bezaubernden leicht süßen Duft ein und genoss einfach die Zeit mit ihm. Am Ende des Konzertes brachte ich ihn zu Fuß nach Hause, auch wenn das ein ziemlicher Umweg für mich war. Ich wollte jede Minute mit ihm auskosten.

Ein ganzes Stück vor seinem Wohnhaus stoppte er nervös. „Lass mich ab hier alleine weitergehen!"

„Aber Jimin..."

Ich meine, Shiwon war schließlich nicht mal zu Hause, wie Jimin mir vorhin erzählt hatte!

„Bitte, Yoongi!", er sah mich mit ängstlichen Augen an.

„Wie du meinst, aber dann lass mich dich zum Abschied umarmen!" Und schon hatte ich ihn an mich gezogen. Ich konnte nicht anders, ich wartete nun schon so lange auf ihn und wollte seinen Körper so nah wie möglich an meinem spüren.

Und obwohl wir schon miteinander geschlafen hatten, fühlte es sich an, als sei es das erste Mal, dass wir uns so nahe kamen. Ich spürte ihn unter meiner Berührung erzittern. Trotzdem erwiderte er meine Umarmung zaghaft.

Wäre es nicht vollkommen dunkel hier, hätte er sich das wohl niemals getraut. Ständig hatte er Angst davor, was alle von ihm denken könnten.

Ich spürte seinen warmen Atem an meinem Hals und wie er sich leicht an mich lehnte. Seine Nase berührte meine Haut. Er machte mich verrückt. Wusste er das eigentlich?

Ich drückte meine Lippen auf seine weichen Haare, strich sanft über seinen Rücken und hielt ihn so lange, wie er mich ließ. Von mir aus hätten wir die ganze Nacht hier so stehen können.

Doch plötzlich gab Jimin sich einen Ruck, entfernte sich von mir, winkte mir noch einmal unsicher zu und verschwand schnell in Richtung seines Wohnhauses.

Ich seufzte innerlich auf und blieb noch so lange stehen, bis er aus meinem Sichtfeld verschwand. Er machte es mir wirklich schwer. Wann ich ihn wohl wiedersehen würde?

/Danke fürs Lesen! Danke an likemoonshinelife und tinchen667

für fleißiges Kommetieren! Was würde ich nur ohne euch machen?

Love yourself 💜💜💜 Borahae

(veröffentlicht 19.03.2021 - überarbeitet 04.02.2022)

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