Das Wohl der Kinder steht an erster Stelle Teil 17 (53)

257 27 14
                                    

Lachend setze ich den nächsten Umzugskarton im Schlafzimmer ab, während Cat mich fragend ansieht. „Worüber lachst Du?", will sie wissen.

„Ich musste gerade an den letzten Schultag der Jungs denken, oder besser gesagt wie verstört Mrs. Herondale aussah als wir in ihrem Büro aufgetaucht sind um unsere Söhne abzumelden", gluckse ich und Cat stimmt mit ein.



Rückblende:

Alec war schon den ganzen Morgen total nervös und hibbelig. Er hatte sich den Tag frei genommen um mit mir zusammen zur Schule zu fahren und unsere Jungs abzumelden. Wir hatten beschlossen erst kurz vor Schulschluss hin zu fahren sodass wir Rafael und Max auf dem Rückweg einsammeln konnten. Die Zeit bis dahin war für Alec die reinste Folter. Anstatt auszuschlafen wachte er leider früh auf und egal wie oft er seine Position wechselte konnte er nicht mehr einschlafen. Gegen halb acht gab er sich schließlich geschlagen und ging ins Bad um sich fertig zu machen.

Ich selbst war ganz normal aufgestanden um unsere Söhne zu wecken, mit ihnen zu frühstücken und ihnen für den letzten Tag viel Glück zu wünschen. So bald die zwei aus dem Haus waren eilte ich ins Schlafzimmer, in der Hoffnung auf einen kuscheligen Morgen im Bett. Leider war Alec gerade auf dem Weg ins Bad und ließ sich auch nicht zur Rückkehr überreden. Ein wenig enttäuscht schüttelte ich die Betten aus und ging in die Küche um meinem Mann seine geliebten Speckpfannkuchen zu machen. Normalerweise war er schnell fertig. Doch als sein Frühstück fertig war war von ihm noch nichts zu sehen. Neugierig ging ich ins Schlafzimmer, wo Alec ratlos vor seinem Kleiderschrank stand und hinein starrte. Zumindest schien er sich bereits für eine Hose entschieden haben, denn auf unserem Bett lag seine beste schwarze Stoffhose.

„Kann ich Dir irgendwie helfen", erkundigte ich mich bei ihm.

„Ich weiß nicht welches Hemd und was für eine Krawatte ich nehmen soll", gab er gequält zu.

„Hab' ich was nicht mitbekommen? Führst Du mich heute noch aus?", witzelte ich. „In dem Fall muss ich mich noch mal umziehen."

„Magnus!", stöhnte er verzweifelt.

„Schatz, wir gehen nur zu Max' und Raf's Direktorin und nicht zur Queen zum Kaffee trinken. Wobei, da hätten wir bestimmt mehr Spaß", schweifte ich ab. „Ein Diener würde uns an der Tür in Empfang nehmen und durch's Schloss geleiten. Im vorbei gehen könnten wir einen Blick in alle Räume werfen. Oh ich würde zu gerne sehen wie die Queen wohnt. Der Kuchen, den sie dort servieren, schmeckt bestimmt himmlisch und mit goldenen Ornamenten verziert...."

„Magnus!", rief Alec schroff. „Komm zurück in die Realität. Wir werden niemals zu den geladenen Gästen der Queen gehören."

„Wer weiß, vielleicht wirst Du eines Tagen mit einem Nobelpreis ausgezeichnet und sie überreicht ihn Dir und weil sie uns so sympathisch findet lädt sie uns ein", versuchte ich mein Hirngespinst zu retten woraufhin Alec's linke Augenbraue in die Höhe schoss. „Ja ja, schon gut. Selbst wenn Du den Preis irgendwann bekommst würdest Du Dich eh weigern zu der Preisverleihung zu gehen weil da so viele Menschen sind und Du nicht auf die Bühne möchtest wo man Dich beobachten könnte", seufzte ich.

„Stimmt. Ich würde denen einfach eine Mail schicken mit der bitte mir den Preis per Post zu schicken", lachte mein Mann. „Man muss doch für so etwas nicht unnötig Geld verschwenden. Das Geld was sie für den Empfang ausgeben sollen die lieber spenden."

Stöhnend verdrehte ich die Augen. Eine Eigenschaft die ich unbemerkt von Alec übernommen hatte.

Lächelnd schob ich ihn zur Seite, fischte zielsicher ein dunkelblaues Hemd heraus und platzierte es neben seiner Hose. „Das reicht völlig aus, eine Krawatte ist überflüssig. Du könntest dazu sogar eine schwarze Jeans tragen. Aber ich vermute mit der Stoffhose fühlst Du Dich sicherer", vermutete ich, was Alec nickend bestätigte.

Malec  Kurzgeschichten 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt