Malec Kurzgeschichten 2

Sekretär Teil 3

Schwungvoll parkt Alec den Wagen und steigt aus. Wie immer fällt sein Blick auf ihr kleines Häuschen und automatisch fängt er an zu lächeln.
Sie haben es während eines Spaziergang am entdeckt und sich sofort verliebt.  Für  beide stand sofort fest dass sie hier zusammen alt werden wollen.  Alec konnte sich vom ersten Moment an vorstellen, wie sie sie abends zusammen auf die Hollywoodschaukel kuscheln und auf den See blicken, während sie sich von ihrem Arbeitstag erzählen.  Sein Freund war sofort Feuer und Flamme, damals waren sie noch nicht verheiratet, und fing an die Gestaltung des Garten zu planen. 

Rückblick
Hier, in ihrer  kleinen Oase, hatte er Alec damals den Antrag gemacht. Alec war den ganzen Tag mit seiner Schwester auf Wohnungssuche gewesen. Simon und Izzy wollten zusammen ziehen und waren auf der Suche nach der perfekten Wohnung. Na ja, Izzy suchte die perfekte Wohnung. Simon wäre auch mit einer kleinen Kellerwohnung zufrieden gewesen. Hauptsache seine Freundin war da. Jedenfalls behauptete Izzy sie bräuchte eine zusätzliche Meinung und schleppte ihren Bruder in jede einzelne Wohnung die der Makler auf die Liste gesetzt hatte. Erst später erfuhr Alec dass sie extra viele Wohnungen auf die Liste gesetzt hatte um ihn den ganzen Tag zu beschäftigen. Alec hatte sich schon über die verschiedenen Wohnungsarten gewundert. Viele passten so gar nicht zu seiner Schwester. Es war alles dabei, Maisonetten, Penthouse, Loft, Souterrain, Altbau, Neubau, möbliert und unmöbliert. Im Nachhinein ergab es dann Sinn.
Als Alec sich abends ihrem Haus näherte sah er schon von weitem Hunderte von kleinen Lichtern in den Bäumen, die um ihre Terasse herum standen. Selbst der See war beleuchtet.  Er lehnte sich an die Terrassenbrüstung und schaute  verträumt auf ihren See. Dort schaukelten Dutzende Schwimmkerzen vor sich hin.  Er war so in den Anblick versunken dass er seinen Freund erst bemerkte als dieser, von hinten, seine Arme um ihn schlang, an sich zog und sanft seinen Nacken küsste.  Alec drehte sich in den Armen seines eigenen Adonis um und strahlte ihn an. "Das ist atemberaubend. Wann und wie hast Du das bloß alles gemacht", hauchte Alec bevor er ihn überwältigt   küsste.
"Ich wollte etwas romantisches für Dich tun", bekam er als Antwort. "Etwas dass Dir zeigt wie sehr ich Dich liebe und wie wichtig Du für mich bist. Denn das bist Du. Vom ersten Moment an wusste ich Du bist der richtige Mann für mich. Bei Dir fühle ich mich so geborgen. Du bist die reinste Seele die ich kenne. Nie verlierst Du über jemanden ein böses Wort, jammerst nie, egal wie schwierig etwas ist, hörst zu und scheinst immer zu wissen was ich brauche, sei es eine Umarmung oder ein Kaffee. Ich kann mir mein Leben ohne Dich nicht mehr vorstellen, und möchte es auch gar nicht. Deshalb stehe ich heute hier und bitte Dich darum dass Du mir die Ehre erweist und mich zum Mann nimmst" Mit diesen Worten fällt er auf ein Knie und hält Alec eine bordeauxfarbene Schachtel mit einem einfachen  silbernen Ring entgegen. "Alexander Gideon Lightwood, willst Du mich heiraten "?
Alec hatte eine Hand vor den Mund geschlagen um sein Schluchzen zu unterdrücken. Er konnte nur noch wild nicken. Erst als sein Verlobter aufstand und ihm den Ring überstreifte fand er seine Stimme wieder. "Ja", krächzte er. "Natürlich will ich Dich heiraten".
Ihre Trauung fand genau ein Jahr später, nur mit ihren engsten Freuden und Geschwistern, hier  am  See statt. Die Flitterwochen verbrachten sie in Spanien. Es war eine schöne Zeit und sie genossen ihre Zweisamkeit sehr.
Rückblick Ende

Für Alec steht jetzt schon fest dass er an ihrem 25 Hochzeitstag hier ihre Ehegelübte erneuern möchte. Am liebsten im Beisein der selben Menschen wie damals. Allerdings kann er auf die peinliche Rede von Izzy gut verzichten. Sie hat einfach viel zu viele peinliche Anekdoten aus ihrer gemeinsamen Kindheit verschüttet. Wie auf's Stichwort beginnt sei  Handy zu klingeln. Sobald Alec abnimmt fängt Izzy auch schon an zu plappern und berichtet von der Mailänder Modewoche auf der sie sich gerade befindet. Eigentlich sollte Simon sie begleiten doch er wurde plötzlich kurz voher krank.  Seltsam denkt Alec.  Er hat ihn gestern noch beim einkaufen getroffen. Da sah er ganz normal aus. Das erzählt er seiner Schwester natürlich nicht. Er setzt sich auf die Bank neben der Haustür und hört ihr geduldig zu. Wie so oft ist er sich am ende des Gesprächs nicht sicher aus welchem Grund sie eigentlich angerufen hat. Lächelnd geht er in's Haus und hängt seine Jacke auf.

Als Alec die Küche betritt schaltet Raphael gerade den Herd aus und entledigt sich der Küchenschürze, mit der Aufschrift "Küss den Koch" und ruft "Das wurde aber auch Zeit" aus.