Freunde Teil 10

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*We wish you a merry Christmas, we wish you a merry Christmas, we wish you a merry Christmas and a happy new year * tönt es lautstark aus den Lautsprechern, während ich fröhlich mitsinge. Heute ist der 24. Dezember, es ist endlich  Weihnachten. Ich liebe die Weihnachtszeit. Alles ist schön dekoriert, überall ertönt Weihnachtsmusik und egal wo man hingeht es riecht nach frisch gebackenen Plätzchen. Alec und ich haben letztes Wochenende gebacken.  Das zubereiten des Teigs und ausstechen hat auch super geklappt. Nur bei der Deko waren wir uns nicht ganz einig. Alec hat die Kekse  mit Schokolade bestrichen und dann  einfach grob irgedwelche  Dekostreusel drüber geworfen. Das ging einfach mal gar nicht. Also habe ich ihm den Pinsel aus der Hand genommen und ihm gezeigt wie richtige Weihnachtsplätzchen aussehen müssen. Erst streicht man  Schokolade oder Zuckerguss gleichmäßig auf den Keks. Und dann verziert man, zum Beispiel Tannenbäume so als ob man da kleine Kugeln und Girlanden dran klebt. Alec hat nach 2 Keksen aufgegeben und versucht mich davon zu überzeugen dass es egal ist wie die Kekse aussehen.Wir haben uns dann darauf geeinigt das er den Part mit dem Zuckerguss übernimmt und ich den Rest.

Das Frühstück steht bereits auf dem Tisch und wartet nur darauf dass Alec aufsteht.  Gestern Abend haben wir den Baum bereits aufgestellt und die Kisten mit dem Baumschmuck stehen bereit. So dass wir nach dem Essen direkt anfangen können. Ich kann es kaum abwarten, es ist unser erstes gemeinsames Weihnachtsfest, daher möchte ich dass alles perfekt ist.
Bisher habe ich mich an das Versprechen gehalten das ich mir selbst gegeben habe. Seitdem versuche ich der beste Freund zu sein den man sich wünschen kann. Anfangs habe ich versucht ihm mit Blumen zu zeigen wie wichtig er mir ist.  Das fand er auch sehr süß, aber Blumen sind wohl doch nicht so sein Ding. Pralinen leider auch nicht, daher habe ich es mit Lakritz in allen Variationen probiert. Irgendwann hat Alec mich liebevoll beschuldigt ihn zu mästen. Es ist gar nicht so einfach ihn glücklich zu machen. Zumindest dachte ich das bis zu dem Abend an dem er mir erklärt hat dass er keine Geschenke braucht. Es reicht wenn ich für ihn da bin.

"Guten Morgen, Schatz", ertönt eine Stimme hinter mir, bevor sich zwei starke Arme um mich wickeln. Alec legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Oh je, wach sieht irgendwie anders aus. Schmunzelnd  lehne ich mich in seine Umarmung ."Mein armer  Engel, ich denke Du brauchst erst einmal Deine morgendliche Dosis Koffein damit Du den Tag überstehst", flüster ich ihm zu.

"Hm", bekomme ich nur als Antwort.Doch er löst sich von mir, nimmt meine Hand und schlurft mit mir im Schlepptau zum Tisch, wo er sich auf seinen Stuhl plumpsen lässt. Der bittende müde Blick ist zum dahin schmelzen. Lachend  drücke ich ihm einen Kuss  auf die Wange bevor ich in die Küche gehe und ihm Kaffee hole, natürlich in einer Weihnachtstasse. Ich habe tatsächlich Essgeschirr mit Weihnachtsmotiven, das wird am 1sten Dezember aus dem Schrank geholt und bis zum 26sten Dezember täglich benutzt. Alec war sich noch nicht ganz sicher was er davon halten soll, hat sich aber schnell daran gewöhnt dass er während der Weihnachtszeit nur dieses benutzen darf.  Lächelnd reich ihm die Tasse und setz mich zu ihm. Geduldig warte ich bis er sie zur Hälfte geleert hat, denn  vorher ist er nicht aufnahmefähig.

"Um 17 Uhr  kommen unsere Gäste, bis dahin müssen wir mit allem fertig sein. Zuerst kümmern wir uns zusammen  um den Baum", kläre ich ihn auf. "Danach decken wir schon mal den Tisch für heute  Abend und gehen nochmal schnell mit dem Staubsauger durch die Wohnung. Anschließend kümmern wir uns um das Essen". "Ja, so machen wir das", rufe ich enthusiastisch und klatsche in die Hände, während Alec zusammen zuckt. Um diese Uhrzeit ist ihm das eindeutig zu viel Elan.

Alec steht  neben den Dekokisten und sieht mich ratlos an. "Womit fangen wir an", will er wissen.

"Alexander, natürlich mit den elektrischen Kerzen ", kläre ich ihn auf und öffne die oberste Box. "Hier", sage ich und drücke ihm einige in die Hand. "Am besten arbeitest Du Dich von oben nach unten und verteilst sie möglichst gleichmäßig. Das mit den Kerzen klappt ganz gut, obwohl ich einige heimlich ein wenig versetzt habe.
Als nächstes sind die Kugeln an der Reihe. "Die großen kommen nach unten so dass die Kugeln nach oben hin immer kleiner werden.  Und in die Äste unter der Spitze kommen die kleinen Glocken", weise ich ihn in die Kunst des Baum schmückens ein. "Wir haben rote, dunkel grüne und goldene Kugeln.  Die verteilen wir genau wie die Lichter gleichmäßig auf der Tanne. Pass nur auf dass nicht zu viele gleichfarbige nebeneinander hängen. Und denk immer daran, ich liebe Dich", füge ich noch hinzu. Denn er sieht schon ein wenig verzweifelt aus.

Malec  Kurzgeschichten 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt