Schlechte Wahl Teil 3

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Ich konnte es nicht glauben, wollte es nicht glauben. Er konnte das doch nicht wirklich unterschrieben haben. Doch der Beweis lag schwarz auf weiß vor mir. Mein Herz fühlte sich an als würde es Tonnen wiegen und mit der Situation überfordert.   Nur am Rande registrierte ich dass Phoebe eintrat.  Sie musste mir am Gesicht angesehen haben was passiert war. Denn sie kam einfach nur zu mir und nahm mich schweigend in den Arm.  Jetzt wo ich sicher in ihren Armen war konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten. Ich fing hilflos an zu schluchzen.  Ich liebte mein Leben mit Alec, ihn wollte ich irgendwann heiraten,  noch so viele Dinge mit ihm erleben, mit ihm lachen, weinen, einfach glücklich sein. Das alles wurde einfach durch eine einzige Entscheidung zerstört.  Das Institut war ihm wichtiger als ich. Instinktiv wusste ich dass das nicht stimmte. Dass er das nur tat weil er dachte er könnte auf diese Weise allen helfen. Doch das tröstete mich im Moment überhaupt nicht.  Ein Leben ohne meinen persönlichen  Engel war für mich unvorstellbar und etwas was ich nicht wollte.  Leider wusste ich dass ich nicht damit Leben könnte dass er Geschäfte mit einem Mörder machte.

Ich hatte meiner Sekretärin Bescheid gesagt dass ich heute nicht mehr reinkommen würde.  Morgen wäre ich eh nicht anwesend gewesen, da ich Freitags immer von zu Hause aus arbeitete. Ein Vorteil der Selbstständigkeit.  Bis Montag musste ich es irgendwie hinbekommen dass ich wieder arbeitsfähig war. An der Umsetzung hatte ich noch große Zweifel.  Im Moment suchte ich  alle Sachen zusammen die ich im Laufe unserer Beziehung bei ihm gelassen hatte. Mir war gar nicht klar gewesen wie viele meiner Sachen unauffällig ihren Weg in seine Wohnung gefunden hatten. Auf eine Art war das hier auch mein Zuhause gewesen.   Ich warf einfach alles in mein Auto. 

Tränen überströmt sass ich am Küchentisch und starrte auf den Brief den ich Alexander geschrieben hatte.  Das Papier wellte sich bereits an einigen Stellen, so aufgeweicht war es durch meine Heulerei.  Ich wusste dass das feige war. Doch ich konnte ihm nicht gegenübertreten. Seine Trauer plus meine eigene wären zu viel. Ich würde daran vollständig zerbrechen. Dabei hatte ich mir immer geschworen ihm niemals weh zu tun. Und nun brach dieses unausgesprochene Versprechen.  Ich hatte versucht alle meine Gefühle in dem Brief unter zu bringen, versucht alles zu erklären.  Zu letzt setzte ich das Wichtigste noch unten drunter: "Ich werde Dich immer lieben und niemals vergessen. Pass bitte gut auf Dich auf".  Langsam löste ich seine Schlüssel vom Schlüsselbund, platzierte ihn neben dem Brief und stand auf. Ich nahm meine Jacke von meinem Hacken, bald würde ihn jemand anderes für sich beanspruchen.  Von Alec's Großeltern hatte ich mich vorhin schon verabschiedet, mit dem Versprechen dass wir in Kontakt bleiben würden und sie immer für mich da wären. Die zwei konnten verstehen warum ich gehen musste.   In der geöffneten Haustür  blieb ich noch einmal stehen und prägte mir alles  genau ein.  Seufzend  zog ich die Tür hinter mir ins Schloss.  

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