Kapitel 6

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„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt."

-Albert Einstein

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Ich wusste nicht ganz, wie ich mit dem Gedanken umgehen soll, dass Liam mir eine Nachricht hinterlassen hat. Ich hatte damals absolut nicht mit seinem Tod gerechnet, da ich wie schon gesagt nicht wusste, dass er schon im Kindesalter sterbenskrank war und 24 Jahre Lebenszeit schon der Wahnsinn waren. Ich hatte ein bisschen gebraucht bis ich mit jemandem darüber reden konnte und das war natürlich Leana. Ich konnte immer schon zu ihr kommen wenn mich was bedrückt oder ich Hilfe brauchte. Ich bin ihr unglaublich dankbar dafür. Sie wusste dass ich und Liam Kontakt hatten und als ich ihr dann erzählte, dass er gestorben war, war sie für mich da. Leana hat nicht versucht mich zu überzeugen dass alles gut war, aber sie war in dem Augenblick einfach für mich da und sie hätte es nicht besser machen können. Ich bin wirklich froh Leana zu haben und sie meine beste Freundin nennen zu können. Liams Tod hat mich dazu gebracht anzufangen mit dem schreiben. Er hatte mir so oft geraten meine Ideen doch aufzuschreiben, aber ich empfand dass als Lächerlich. Ich konnte und ehrlich gesagt, kann es immer noch nicht glauben dass sich jemand für meine Geschichten interessiert, geschweige denn meinen Schreibstiel mag. Es kam mir vor als müsste ich ihm diesen Gefallen tun und begann zu schreiben. Wenn ich das Buch fertiggestellt habe wird es wie ein Abschied von Liam und ein Abschluss von seinem Tod sein. Deswegen rege ich mich auch so über meine Schreibblockade auf. Ich muss endlich damit abschließen.

Es war 14:00, heute würde ich mich mit Luna treffen. Wir hatten noch Nummern ausgetauscht und sie hat mir den Standort von dem Café gesendet. Zum Glück war es ganz in der Nähe und ich konnte es gut mit dem Skateboard erreichen. Total aufgeregt stand ich vor meinem Spiegel und betrachtete mich. Ich trug eine schwarze mit weißen Flecken gesprenkelte weite Hose und darauf einen grauen Hoodie. Ich lief ins Bad und machte noch mein Make-Up. In meinen Rucksack packte ich dann mein Portmonee, meinen Laptop und mein Notizbuch. Es klopfte an meiner Tür.

„Jap kannst rein" antwortete ich. Leana kam rein und sah mich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen an.

„ Du triffst dich gleich mit Luna oder?"

„ Ja und ich bin mehr als aufgeregt"

„ Warum? Weil es Luna ist?"

„ Ja und Nein, wie ich in ihren Youtube Videos gesehen habe ist sie eine sehr kreative und faszinierende Person. Was mach ich denn wenn ich ihr nicht die Hilfe gegeben kann die sie barucht?"

„Man Trixy mach dir nicht so viele Sorgen und freu dich doch einfach mal. Luna wird schon wissen warum sie dich nach Hilfe gefragt hat"

„Hm"

„ Ach Trixy" Leana kam auf mich zu und zog mich in eine Umarmung die ich dankend erwiderte.

„So und jetzt auf mit dir sonst kommst du noch zu spät" Ich nickte und machte mich auf zur Wohnungstür. Ich zog noch schnell meine Vans an und setzte mir den Rucksack auf.

„Ähm und bevor ich es vergesse. Vielleicht solltest du mal mit Nico sprechen." Leana sah mich ernst an und ich musste seufzen. Klar musste ich mit ihm reden aber wie sollte ich das machen? Ich nickte erneut und ging aus der Wohnung. Als ich draußen war atmete ich erstmal tief ein und aus. Jap, es wurde definitiv wieder wärmer. Ich startete noch meine Spotify Playlist, sprang auf mein Skateboard und machte mich auf den Weg zum Café.

Es dauerte eine viertel Stunde bis ich da war. Mein Herz fing an zu klopfen, als ich direkt vor der Tür die ins Café führte stand. Ich sprach mir kurz Mut zu und ging durch die Tür. Das Café war relativ klein und es war wenig los, es roch aber unglaublich gut nach frisch gebackenen Keksen. Ich hatte mich unterwegs schon gewundert, als ich in eine kleine Gasse einbog, ob ich wohl richtig war, aber als mein Blick nach rechts viel, winkte mir eine lächelnde Luna zu. Ich erwiderte ihr Lächeln und machte mich auf den Weg zu dem Tisch.

„Hey Trixy" Ich lehnte mein Skateboard gegen die Wand, ließ meinen Rucksack neben den Stuhl sinken und setzte mich letztendlich hin.

„Hey Luna" Ich musterte sie, ihre brustlangen braunen Haare umrahmten ihr Gesicht und ließen ihr grünen Augen hervorstechen.

„Ich freu mich total dass du zugesagt hast. Ich liebe deinen Instagram und Youtube Content musst du wissen und ich habe mir auch deswegen Gedanken zu einem eigenem Buch gemacht." Ich musste aus Reflex lächeln. Es war nicht aufgesetzt sondern echt, ihre Worte machten mich einfach Glücklich.

„ Oh danke das bedeutet mir wirklich viel. Ich hab mir gestern ein paar Videos von dir angesehen und ich liebe deine Art Situationen festzuhalten. Das ist so faszinierend." In dem Moment kam eine Kellnerin und fragte uns was wir haben möchten. Wir bestellten uns beide einen veganen Milchkaffee und kamen wieder ins Gespräch.

„So jetzt erzähl mal von deiner Idee, ich bin echt gespannt." Luna erzählte mir von einer schon sehr weit ausgeführten Idee. Sie hatte schon einzelne Charaktere in ihrem Kopf und zu vielen auch schon Charaktereigenschafften und deren eigene Vergangenheit.

„Also von einer Idee kann man da ja fast nicht mehr sprechen. Das hört sich ja so an als hättest du die Geschichte schon aufgeschrieben."

„ Danke, aber genau das ist das Problem ich weiß einfach nicht wie ich anfangen soll, es ist so viel auf einmal." Ich nickte und hob meinen Rucksack hoch. Ich öffnete ihn und kramte mein Notizbuch raus. Luna guckte mir neugierig zu.

„Du erinnerst dich an meinen letzten Instagram Beitrag?" Luna nickte.

„Die ganzen Zettel die da verstreut sind waren meine ersten Ideen zu meinem Roman" Ich öffnete mein Notizbuch, wo sich noch einige feste aber auch viele lose Zettel befanden.

„Ich habe einfach alles aufgeschrieben was mir eingefallen ist. Mein ganzes Notizbuch ist sozusagen eine riesige Mindmap wo ich immer noch reinschreibe. Viele Szenen und Ideen kommen vielleicht nicht ins Buch aber so bekommst du Struktur in deine Gedanken und hast alles verschriftlich. Irgendwann hast du dann soviel, dass du nur noch alles zurecht rücken musst." Ich schob ihr mein Notizbuch entgegen.

„Darf ich?" vergewisserte sich Luna. Ich nickte. Normalerweise zeige ich diese Ursprungs Ideen niemanden. Aber ich hatte das Gefühl dass diese Gedanken bei Luna sicher waren und ihr auch helfen würden. Luna blätterte interessiert.

„Das ist ja niedlich, awww" Luna zeigte auf eine Zeichnung am Rand von mir. Ich lächelte.

„Ja, in diesem Notizbuch ist wirklich alles. Ich hab das auch immer dabei und wenn mir eine Idee kommt kann ich sie direkt festhalten."

„Dann steht auf meiner Einkaufsliste jetzt ein Notizbuch" Sie klappte meins zu und schob es mir wieder entgegen.

„Danke. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Ich mach mir nur ein bisschen Sorgen darüber ob ich es schaffe, das alles zusammen zu fassen." Sie seufzte und lehnte sich zurück.

„Ich glaube diesen Gedanken hat jeder Autor, ein guter Freund damals hat mich überredet zu schreiben und jetzt bin ich fast fertig. Ich hab sogar noch meine verschiedene Anfänge gespeichert."

„Kann ich die mal sehen?" fragte Luna interessiert. Ich zögerte kurz, stimmte aber dann zu.

„Wollen wir vielleicht in zu mir? Wir sitzen hier jetzt schon ganz schön lange." Ich guckte auf meine Uhr und tatsächlich wir hatten schon halb sechs und ein Blick aus dem Fenster zeigte mir dass auch schon die Sonne langsam unterging. Ich stimmte also wieder zu und wollte bezahlen. Luna hielt mich aber zurück und bezahlte für uns beide. Ich wollte ihr sagen dass das nicht nötig war aber sie bestand darauf.


Yeey das 6. Kapitel ist fertig. Ich hoffe es gefällt euch. Habt noch einen schönen Tag :) 

Liebe an euch <3

Is he the right one ? - Taddl FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt