Kapitel 27

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I cried endlessly when you died but I promise, I won't let the tears mar the smiles that you've given me when you were alive

-Trixy

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Das nächste was ich direkt am nächstem Morgen machte, war nach meinem Handy zugreifen und zu gucken ob ich vielleicht doch noch eine Nachricht bekommen habe. Enttäuscht darüber das nichts da war verkroch ich mich wieder unter meiner Bettdecke und entschied mich dazu, heute einfach nichts zu machen. Vielleicht bleibe ich einfach den ganzen Tag im Bett. Allerdings hinderte mich mein knurrender Magen daran und ich stand auf. Ich zog mir nur eben eine eigentlich zu große Jogginghose und einen alten Hoodie von meinem Bruder an und schlürfte zur Küche. Mein Dutt den ich mir jede Nacht machte, war schon in sich zusammengefallen und es war einfach nur noch random ein Haargummi in diesem Wirrwarr aus Haar. Ich hatte aber auch nicht vor das heute zu ändern. In der Küche machte ich mir sofort einen Kaffee und traf auf eine, mir heute ein bisschen zu glückliche Leana. Sie strahlte als hätte sie irgendeinen Preis gewonnen und sah mich erwartungsvoll an, als würde sie nur darauf warten das ich sie frage was los sei.

„Was ist los? Du strahlst so" sagte ich etwas geknirscht. Ihr Lächeln wurde weniger und sie musterte mich.

„Hat dir T nicht mehr geschrieben?" Ich schüttelte den Kopf.

„Lass uns bitte das Thema wechseln, also was ist passiert?" fragte ich sie und setzte mich an den Tisch. Ihr Lächeln wurde wieder größer und ich versuchte mich zusammen zu reißen und etwas fröhlicher zu wirken.

„Also, ich bin einfach so glücklich weil ich mega gut mit Fliggsy klar komme. Wir haben uns gestern noch lange unterhalten und" sie stoppte und überlegte.

„Du hast dich verliebt?" fragte ich sie und versuchte so ihren Satz zu vollenden.

„Hm, so würde ich das nicht nennen, es ist eher, wie soll ich sagen.." Ich kannte das Gefühl zu gut.

„Als wäre da irgendeine Anziehungskraft, obwohl ihr euch noch nicht lange kennt, du hast jedes Mal gute Laune wenn ihr euch unterhaltet, es passt einfach zwischen euch, als wäre es geplant, dass ihr zusammengehört, du denkst jede Sekunde an ihn, wärst am liebsten wieder bei ihm und kannst aber nicht sagen ob es Liebe ist, weil es so absurd ist?" Leana sah mich geschockt an.

„Ähm ja, genau so ist das" Natürlich musste ich an T denken. Ich musste die ganze Zeit an ihn denken und das macht mich wahnsinnig. Ich freue mich natürlich für Leana und will nur das Beste für sie, aber der Gedanke daran dass ich die Person für die ich so empfunden habe, gerade selber verloren habe, macht mich fertig.

„Lass mich raten du fühlst genau so bei T und bist extrem deprimiert?" Ich nickte, sie hatte wie immer Recht auch wenn es traurig war.

„Eigentlich wollte ich mich gleich mit Fliggsy treffen, wir haben ja schon halb zwölf, aber ich kann auch absagen, dann machen wir was zusammen" Ich schüttelte energisch den Kopf und winkte ab.

„Kein Problem, wirklich nicht, ich komme klar. Mach dir eine schöne Zeit und grüß Fliggsy von mir!" Mir war klar, dass Fliggsy in einer Woche wieder fahren würde und Leana soll die Zeit mit ihm noch genießen können. Sie stand auf und drückte mich einmal ganz fest.

„Du bist die beste, ich ruf zwischen durch mal an, wir sehen uns" Ich nickte und musste lächeln. Zum Glück hatte ich meine beste Freundin noch.

Kurz danach verließ Leana auch schon die Wohnung und ich verkroch mich in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett und überlegte, wie ich den Tag am besten verschwenden sollte. Netflix, Youtube oder Trash Tv? Da fiel mir das Paket ein und ich holte es blitzschnell unter meinem Bett hervor. Okay, wir sind gerade emotional schon ganz schön tief, dann lass uns unsere Gefühle jetzt komplett zerstören! Ich hab einfach die besten Ideen, redete ich mit mir selber. Mit einer Schere bewaffnet wollte ich gerade das Paket öffnen, aber ich hielt Inne, legte die Schere zur Seite und nahm den Brief in die Hand. Ich öffnete den Umschlag, holte das ordentlich gefaltete Blatt Papier raus, klappte es auf und begann zu lesen:

Hey Trixy,                                                                                                                                                                             Ich weiß nicht wann und ob du diesen Brief jemals lesen wirst, ich hoffe jemand hat ihn gefunden und hat ihn dir gegeben mit dem Paket. Zuerst es tut mir Leid, es tut mir so unglaublich leid, dass ich dir nie was erzählt habe, dass ich dir nie erzählt habe wir krank ich bin. Ich schreibe den Brief gerade mit meinen letzten Kräften. Wir haben gerade 2:00 Uhr Nachts und ich kann nicht schlafen. Ich habe Angst zu schlafen, ich habe Angst morgen nicht mehr aufzuwachen und das es vorbei ist. Für immer. Ich habe mich eigentlich mit dem Gedanken abgefunden. Schaffe es aber nicht es auszusprechen. Ich werde Sterben. Wenn nicht morgen dann übermorgen und wenn nicht über morgen dann danach. Ich spüre förmlich wie mein Körper langsam aber sicher aufgibt. Ich will aber nicht aufgeben Trixy, ich will leben, ich will die Welt sehen, ich will wieder rausgehen können, ich will meine Eltern wieder glücklich sehen, ich will meinen besten Freund Felix besuchen, ich will studieren wie du, ich will lernen und vor allem will ich dich treffen. Ich will was aus meinem Leben machen. Ich will Abenteuer erleben wie meine Lieblingshelden, ich will andern Leuten helfen wie Robin Hood, ich will reisen. Ich will leben, aber ich kann nicht. Es tut mir unglaublich leid, dir nie davon erzählt zu haben, aber wenn ich mit dir telefoniert oder geschrieben habe, dann habe ich mich wie ein freier und gesunder Mensch gefühlt. Als hätte ich noch eine Chance. Was absolut dämlich ist, weil ich seit einem halben Jahr schon nicht mehr, mehr als einmal am Tag aus dem Bett schaffe. Ich war seit Tagen schon nicht mehr draußen. Aber bei dir war bin glücklich. Ich konnte wenigstens so tun als würde mir die Welt offen stehen. Ich bin dir so dankbar dafür, vielleicht hätte ich schon längst aufgegeben, hätten wir uns nicht kennengelernt. Ich sehe den Tag lang niemand anderen außer meinen Arzt und meine Eltern. Manchmal höre ich meine Mutter Nachts sogar weinen. Ich wünschte ich könnte gesund sein und ihnen jegliche Sorge nehmen. Aber es steht fest. Ich habe eine Überlebenschance von 0% und jeden Tag wird's wahrscheinlicher, dass ich den nächsten nicht erleben werde. Ich bitte dich um eine Sache, verwirkliche für mich deinen Traum, veröffentliche dein Buch, schließe das Studium ab und werde glücklich. Bitte, bitte, bitte behalte mich in deinen Erinnerungen ohne den Fakt das ich krank war. Tu mir den gefallen. Ich wünschte ich hätte dich einmal sehen können, dich einmal drücken können und dir einmal in die Seite boxen können dafür dass du viel zu wenig an dich glaubst. Du bist nämlich unglaublich Trixy und lass dir nie von jemandem was anderes sagen. Es tut mir Leid, dass ich deinen fertigen Roman nicht lesen werden kann, aber der kann ja nur super werden. Ich glaub an dich mehr als ich an alles andere glaube. Danke für die zwei schönen Jahre, ich hab dich lieb, vergiss mich nicht!

In Liebe

Dein Liam <3


Yeah, neues Kapitel. Kritik gerne in die Kommentare. 

Liebe an euch <3

Is he the right one ? - Taddl FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt