Spiegel [yamaguchi]

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Wenn ich mich so im Spiegel betrachte, ja dann denke ich was wäre die Welt doch besser ohne mich.

Jedes Mal wenn ich mich vor den Spiegel stellte fangen alle meine Unsicherheiten an auf mich hinab zu regnen.

All die Wörter und Gedanken die sich jeden Tag in meinem Kopf kreisen. All die Dinge die mir an den Kopf geworfen wurden.

Du bist zu klein.

Deine Sommersprossen sind ekelhaft.

Iss mal weniger sonst wirst du noch fett.

Du bist zu laut und nervig.

Niemand interessiert sich für deine Meinung.

Du bist nicht genug und wirst es niemals sein.

Warum bist du nicht schon längst vom Dach gesprungen?

Sätze die sich in mein Gehirn gebrannt haben und mich jeden Tag begleiten.

Sie sind immer und ständig da. In keiner einzigen Sekunde verlassen sie meinen Gedankenstrudel.

Ich hob meinen Blick und schaute mein Spiegelbild an.

Eingefallene Wangen, rotunterlaufende Augen mit tiefen Augenringen. Ein kleiner abgemagerter Körper und verblasste Sommersprossen.

Meine Fassade fing an zu bröckeln.

Ich wollte nie so sein, doch das war das Resultat von Worten die mir täglich eingetrichtert wurden.

Die meisten denken nicht darüber nach was sie sagen und an die folgen dessen erst recht nicht. Sie merken nicht das die Worte die ihnen so locker über die Lippen gehen, dass Leben anderer zerstören kann.

Sie sehen nicht das es Menschenleben ruinieren, sogar kosten, kann

Die Leute werden ihrer Fehler erst bewusst, wenn es bereits zu spät ist. Und ab dem Zeitpunkt können wir nichts mehr ändern.

Mobbing ist so weit verbreitet und trotzdem tut niemand etwas dagegen. Und es ist nicht nur das Mobbing. Jegliche Art von verbalen Konversation können zu so einem Ergebnis führen. Sei es ein Satz den man bei einem Streit gesagt oder eine beiläufige beleidigung unter Freunden, die einem zu nahe gehen.

Meine Lehrer sehen wie ich jeden Tag bis auf die Knochen fertig gemacht werde und stehen daneben, weil es nur halb so schlimm ist und ja nur jugendlicher Schabernack ist.

Der Spiegel offenbarte mir all die Wunden die ich in den letzten Tage davon getragen habe.

Blaue bis lilane Flecke zierten von meinen Armen, über meinen Bauch, bis hinzu meinen Knien.

Aber alles war halb so schlimm, redete ich mir ein, denn mein psychischer Schmerz saß tiefer als mein physischer.

Der Spiegel vor mir konfrontierte mich mit der blanken Wahrheit.

Vor ihm konnte ich mich nicht verstecken.

Es brachte nichts mich verstecken zu wollen, denn es gab kein entkommen.

Wie sollte man auch vor der Wahrheit davon rennen?

Sie würden einen immer und immer einholen.

Du kannst ihr nicht vor ihr fliehen.

Du kannst sie leugnen, dass ja.

Aber was bringt es dir?

Ich schaue Immer noch in den Spiegel. Ich möchte nicht mehr hinsehen, ich möchte mich nicht mehr sehen.

Der Anblick meines eigenen Spiegelbildes machte mir Angst und gab mir das Gefühl nicht gut genug zu sein.

Ich schämte mich Für mein schwaches ich, dass alles über sich ergehen lässt.

Wäre dieses schwache ich nicht da, wäre es dann besser?

Würde ich mich dann wehren können?

Könnten ich den Menschen die mir das Leben zur Hölle bereiten, die Stirn bieten?

Aber wozu spekulieren wenn ich doch weiß, dass ich niemals eine Antwort darauf finden werde.

Ein letzen Blick werfe ich mir, meinem Spiegel zu, bevor ich mich auf den Weg machte.

Auf den Weg zu dem Ort wo all das ihren Ursprung fand.

Denn ich wollte mich nicht klein kriegen lassen, ich werde mich nicht klein kriegen lassen.

Egal wie schlimm es noch wird, ich werde stark sein und kämpfen.

Kämpfen für ein besseres Leben, sodass ich später einmal anderen helfen kann, den es dann vielleicht genau so geht wie mir.

Auch wenn alle gegen mich sind, ein Teil von mir sagt ich soll überleben. Ich soll stark bleiben, denn hinter jeden noch so dunklen Gewitter versteckt sich irgendwo die Sonne.

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Uhm joa der OS war mal wieder ziemlich anders als die anderen (und diesmal kein Shipping) aber ich wollte damit eine ziemlich ernste Message verteilen.

Nämlich das man vorher immer über seine Worte nachdenken sollte, bevor man sie seinem Gegenüber einfach an den Kopf wirft. Denn man kann nie wissen wie empfindlich eine Person auf gesagtes reagiert. Wörter können so einiges kaputt machen:/ Genau so wie Mobbing. Mobbing ist scheiße, dass wissen wir hoffentlich alle. Und falls du das nicht so siehst und Mobbing unterstützt oder gut findest, dann leave my Account please :)

Und noch eins egal, egal, egal wie scheiße es läuft ihr dürft niemals, niemals, niemals aufgeben. Irgendwann wird es bessere Tage geben. Irgendwann wird es besser. Denn irgendwann hat alles einen Wendepunkt.♡










нαιкуυυ σηєѕнσтѕWo Geschichten leben. Entdecke jetzt