So if your lonely...
"Bist du einsam?" Was? Was hatte er da gerade gesagt? Osamu war zwar bekannt dafür seine Gedanken öfter Mal laut auszusprechen, aber das?
"Was meinst du?" Ich wusste nicht recht wie genau er darauf kam. "Du siehst so einsam aus."
Mir blieb die Spucke im Hals stecken. Seit wann so direkt Osamu Miya? Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er hatte ja recht. Ich war einsam. Ich hatte niemanden ausser ihn aber das dürfte ich doch jetzt nicht einfach so zu geben.
Mir wurde heiß. Ich wollte keine Schwäche zeigen. Ich durfte keine Schwäche zeigen. Wir saßen beide nebeneinander auf einer Bank die mitten auf einem Hügel stand. Bis eben haben wir noch schweigend die weiße Schneelandschaft betrachtet.
"Bist du einsam?" "Samu was soll das? Wieso fragst du mich das?" Nun sah er mir das erste mal seit dem er angefangen hatte zu reden in die Augen.
"Ich möchte wissen ob du einsam bist." Er lächelte. Wieso zum teufel lächelt er? Ist es etwa lustig? Ist es lustig einsam zu sein? Macht es ihm spaß mich so zu sehen? Wieso verdammt hatte er so ein verdammt, beschissen, süßes Lächeln auf seinen Lippen?
"Beantworte mir das bitte ehrlich, also bist du einsam?" Das war doch nicht sein Ernst. Was war denn heute nur los? So kannte ich ihn gar nicht. Ich schnaubte und wendete meinen Blick starr auf die Landschaft. Es war eine Zeit still zwischen uns bis ich seine Frage beantwortete.
"Manchmal." nuschelte ich. Es war so gut wie unverständlich, aber er schien es verstanden zu haben.
War er jetzt glücklich? Hatte er jetzt seine betsätigung das ich Rintarou Suna ein armseliges Schwein, welches niemanden hatte.
"Unsere Finger tanzten miteinander als sie sich trafen, du sahst so einsam aus"
Okay was? Jetzt redet er völligen stuss. Hatte er irgendwas genommen? Was zum Himmel geht durch seinen Kopf? Weiß er überhaubt was er sagt?
"Osamu, was redest du die ganze zeit?" Ich versuchte nicht allzu angepisst zu klingen.
"Ich habe mich nur gefragt wenn du so einsam bist, können wir dann nicht zusammen einsam sein?" Verwirrt drehte ich meinen Kopf in die richtung des kleineren. Ich verstand nur Bahnhof. In meinen Kopf waren nur Fragezeichen.
Was hatte der Typ die ganze Zeit mit dem einsam sein? Sah ich denn wirklich so verloren aus? Und was meinte er mit 'unsere Finger tanzten als sie sich trafen'?
Meinte er damit den einen Tag als wir händchenhaltend im Riesenrad saßen, weil ich unnormale Höhenangst hatte aber der Idiot mich trotzdem gezwungen hat mit ihm auf diese Höllenteil zu gehen? Ich schaute ihn einfach nur an und er mich.
"Ich verstehe dich nicht." Nachdem ich das gesagt habe schaute ich wieder nach vorne. Es hatte wieder begonnen zu schneien.
Kleine Eiskristalle fielen von Himmel. Fast schon unbewusst streckte ich meine Hnad aus und die Flocken landeten darauf. Ich sah ihnen dabei wie sie auf meiner Hand schmolßen und einfach so verschwanden. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie der Miya mich musterte.
Ich ignorierte ihn gekonnt, wittmete mich den Schneeflocken. Sie faszinierten mich und das schon als kleines Kind. Ausserdem hatten sie eine Beruhigende Wirkung auf meinen Körper und Geist. Ich wünschte es würde öfter schneien. Es war so wunderschön.
Das einzige was mich gerade störrte war die Kälte. Ja, ich mochte Schnee aber kälte fand ich dagegen unaustehlich. Schon bei 10grad fing mein Körper meist an zu zittern, wenn ich mich nicht warm genug kleidete.
Das hieß, dicken Hoodie, eine Winterjacke, Beanie und Schal. Ich mochte es nicht. Ich fühlte mich dann immer wie ein Kindergarten Kind welches von seiner Mutter dick eingepackt wurde, sodass es im Himalaya überleben konnte.
Aber was sollte ich machen? Es war besser als zu frieren. Doch heute war es besonders Kalt und trotz meinem Spezial Minusgrade-es könnte schneien- Outfit fing ich an zu zittern. Zwar nicht doll aber trotzdem so viel das Osamu es bemerkte. Manchmal merkte er sogar vor mir selber, dass mir gleich kalt wird.
Wie er das machte war mir ein Rätsel. Im nächsten Moment spürte ich seine warmen Finger die mit meinen eisigen verschmolßen. Sofort überfluttete mich eine Welle von wärme.
Ich machte keine anstallten meine Hand zu lösen und so saßen wir nun, wieder einmal, händchenhaltend auf unserer Bank. Meine Nase und Wangen waren bestimmt schon total gerötet aber ich wollte hier noch nicht weg.
"Rin?" wurde die Märchenhafte Stimmung unterbrochen. Ich reagierte nicht darauf sondern wartete einfach darauf das er weiter sprach. Und er scheint meine Signale tatsächlich zu verstehen.
"Würdest du gerne mit mir einsam werden?" Das waren exakt die Worte die seine Lippen verließen. Ich könnte schwören, dass ich kurz vergessen habe wie man atmet. Jetzt machte es klick und ich verstand plötzlich was er meinte. Viel konnte ich nicht sagen und hauchte nur ein einziges Wort.
"Okay."
...come be lonely with me.
-----------------------------------
Meine heutige Inspiration war der Song "This side of paradise" von Coyote Theory, für die die es interessiert :)