Mental Hospital [Ushiten]

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Trigger?¿ idk

Ausdruckslos starrte ich aus dem kleinen Fenster. Es war still, man hörte nur das plätschern des Regens.

Ich überlegte wann ich das letzte Mal einen solchen Moment der Stille erleben durfte und bemerkte das es schon eine ganze Weile her sein muss.

Normalerweise war es hier nie ruhig. Immer war irgendwo etwas los. Nur in der Nacht war es leise. Und ich genoss es sehr.

Die vielen anderen Menschen um mich herum und die ständigen Gespräche, über mich und dem weshalb ich hier bin, raubten mir so ziemlich jegliche Energie.

Deshalb genoss ich diese kleinen Momente, die ich nur für mich hatte. Ganz alleine war ich allerdings nicht.

Auf der anderen Seite des Zimmers schlief mein Zimmerpartner friedlich, und ich vernahm seine weichen und gleichmäßigen Atemzüge.

Ich hatte das Glück das ich mich ziemlich gut mit ihn verstand, sonst währe die Zeit hier sicherlich nicht so schön gewesen.

Verträumt ging ich die Erlebnisse der vergangenen drei Monate durch.

Ich fand Freunde und trennte mich von alten.

Ich konnte viel lachen habe aber auch viel geweint. Ich habe vieles über mich selber herausgefunden und weiß jetzt woran ich noch arbeiten muss.

Man könnte meinen es war eine ziemliche Achterbahnfahrt bis hier hin. Aber ich bereute es nicht. Es war das beste was ich hätte machen können.

Diese Klinik ist meine zweites zu Hause geworden und es fällt mir schwer diese in wenigen Tagen zu verlassen.

Ich hatte mich perfekt an das Leben hier angepasst. War an den Rhythmus gewöhnt und wusste genau wie alles funktioniert.

Bald wieder in der "realen" Welt zu sein machte mir Angst. Nicht nur ein bisschen sondern gewaltig.

Ausserdem wollte ich meinen Mitbewohner  hier nicht zurücklassen. Er würde nämlich noch mindestens 5 Wochen hier bleiben.

Er war mir in den Tagen seitdem er hier ist unheimlich ans Herz gewachsen und ich möchte keinen Tag mehr ohne ihn verbringen.

Er hat mich in Zuständen gesehen wie mich kein anderer zuvor gesehen hat. Mit ihm war jeder Tag eine Bereicherung in meinem Leben.

Wir konnten zusammen über die dümmsten Dinge lachen und uns zusammen über die Betreuer aufregen.

Wir konnte uns von unsren Problemen und unseren Sorgen erzählen, ohne das direkt eine Oberärztin davon wusste.

Er war etwas besonderes, dass wusste ich.

Weil es regnete, war der Himmel ziemlich bewölkt. Ich wünschte man könnte die Sterne oder den Mond sehen.

Ich liebte die Sterne nämlich. Mein Zimmergenosse und ich saßen Abends oft vor unserem Fenster, beobachteten den Sternenhimmel und philosophierten über Gott und die Welt.

Einmal sahen wir sogar eine Sternschnuppen. Diese war die erste in meinem ganzen Leben gewesen und ich war zu dem Zeitpunkt einfach unfassbar glücklich.

Ein zartes Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich schmunzelte in mich hinein.

Wie gerne ich doch noch eine Weile hier bleiben würde. Ich streckte meine Hand aus  und versuchte nach den, nicht vorhandenen, Sternen zu greifen.

Aus dem Augenwinkel sah ich wie neben mir ein schwaches Licht anging und sich jemand aufrichtete.

"Tendou, wieso bist du wach?" Hallte eine verschlafene Stimme durch den Raum.

"Ich war nicht müde" entgegnete ich ihm und zuckte mit den Schultern.

Ich hörte wie sein Bett anfing zu quietschen und dann wieder aufhörte. Aufeinmal stand eine gut gebaute Person neben mir.

"Rutsch mal ein Stück." Bei diesen Worten konnte ich nicht nein sagen und rutschte weiter an die Wand.

Der größere ließ sich neben mir nieder und schaute ebenfalls aus dem Fenster.

"Ich wünschte man könnte die Sterne sehen, Wakatoshi." flüsterte ich in die Dunkelheit.

"Ich weiß, dass wünsche ich mir auch." Er machte eine kurze Pause und began dann wieder zu sprechen.

"Aber wir werden sie sicher noch ganz oft zusammen ansehen können." Mit leuchtenden Augen schaute ich zu dem braunhaarigen rüber.

"Ist das ein Versprechen?"

"Ja das ist es, Satori." Es passierte nicht häufig das er mich beim Vornamen nannte, aber jedesmal wenn er es tat spürte ich die röte in meine wangen steigen.

Zufrieden ließ ich meinen Kopf auf seine Schulter fallen und schloss die Augen.

"Ich freue mich darauf." hauchte ich.

Ushijima legte einen Arm um mich und strich mit seinem Daumen über meinen Oberarm.

Eine Zeit herrschte Schweigen bis er die Stille ein weiteres Mal unterbrach.

"Versprich mir bitte das du da draußen auf dich aufpasst und deine hier erlangte Erfolge nicht einfach zu nichte machen lässt, ja?"

Diese Worte aus seinem Mund bedeuteten mir unheimlich viel. Er wusste wie hart es für mich draußen war und er wusste wie viel ich jetzt dazu gelernt hatte.

"Das mache ich."

Ich sah wie er zu lächeln schien. Dies tat er  nicht oft, aber wenn er es tat dann war es aufrichtig und ehrlich. Das gefiel mir an Ushiwaka.

"Warte bitte auf mich. Ich werde nach kommen und wir werden es da draußen gemeinsam schaffen."

"Ich werde so lange warten wie es nötig ist, Wakatoshi."

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Ich muss hierzu sagen, dass ich es liebe Ereignisse aus meinem Leben mit in Fanfictions einzubauen (was ich desöfteren schon getan habe ehehe) und dieses Kapitel basiert  ein wenig auf meine Klinikzeit. Natürlich nicht zu 100% aber schon das meiste xD
Ich kenne viele die schlechte Erfahrungen mit Kliniken gemacht haben, aber für mich kann ich sagen, dass es mit das beste war was ich hätte machen können :)
Naja wie auch immer.

Passt auf euch auf und eine schöne rest Nacht euch~ <3

нαιкуυυ σηєѕнσтѕWo Geschichten leben. Entdecke jetzt