Star Trek - Spirk

608 24 22
                                    

Wer von euch kennt Star Trek?

Wenn ihr es nicht kennt, schaut es!

Wie auch immer, viel Freude mit diesem Oneshot!

~~~

Stöhnend warf sich Kirk herum. Zum dreißigsten Mal in den letzten 45 Minuten. Spock konzentrierte sich, um seine Gedanken von Wahrscheinlichkeitsrechnungen und Daten über den Planeten, auf dem sie sich befanden auf das derzeit größte Problem zu fokussieren: Captain James T. Kirk, T'hy'la, lag stöhnend auf dem Boden der Höhle, kaum noch bei Bewusstsein. Fast 130 Mal pro Minute, also 2,17 Mal pro Sekunde pochte sein Herz, deutlich zu schnell. Die Hitze dieses Wüstenplaneten war einfach zu viel für ihn. Spock umfasste den zitternden Körper seines Freundes stärker und hob ihn auf seinen Schoß, um ihm etwas von dem wenigen Wasser, was sie noch in ihren Flaschen hatten, einzuflößen. Die letzten Male hatte Jim sich direkt nach dem Trinken übergeben müssen, aber er konnte diese Temperaturen nur noch wenige Stunden überleben, ohne etwas zu trinken. Sein Körper brauchte die Flüssigkeit, um sich ab zu kühlen. Als Jim sich weigerte, die Flüssigkeit zu trinken, wuchs Spocks Sorge nur noch mehr. Langsam bettete er den in Fieberträumen gefangenen Mann auf dem sandigen Boden der Höhle, in der sie vor der Hitze Schutz gesucht hatten. Aber auch hier waren es rund 38,741°C, zu viel für Jim. Spock zögerte kurz, ehe er sein Uniformhemd ablegte und das Kleidungsstück in Stücke riss. Er tränkte sie mit der kühlen Flüssigkeit und legte sie dem Captain auf die Stirn, den Hals und auf alles an freier Haut, das er finden konnte. Vielleicht würde das helfen. Es war schon seltsam, wie McCoy es vielleicht formulieren würde: Er wusste soviel über die Navigation im Weltraum, die Technik an Bord, den Aufbau der Computersysteme und war dennoch nicht in der Lage, das Lebewesen, das ihm am meisten bedeutete, zu beschützen. Anfangs war dieser Einsatz gut verlaufen. Sie hatten die Proben schnell gehabt und waren gerade im Begriff gewesen, sich auf die Enterprise zurück beamen zu lassen, als ein Sandsturm startete. Kirk war bereits durch die Hitze geschwächt gewesen und als die Verbindung zum Schiff abbrach, hatten sie in dieser Höhle Schutz gesucht. Das war vor fünf Stunden gewesen. Noch immer wirbelte draußen der heiße rote Sand durch die Luft und machte ein Verlassen der Höhle unmöglich. Zusätzlich war die Dichte des über ihnen liegenden Gesteins allem Anschein nach zu dick, um die Wellen des Kommunikators durchzulassen. Spock griff dennoch und wider besseren Wissen nach dem Gerät. Die Viertelstunde war vorbei und er machte sich daran, einen erneuten Hilferuf zu senden. Es war logisch, dies zu versuchen, um Jims Leben zu retten. Als keine Antwort kam, lehnte sich der Vulkanier an die Wand, aber nicht ohne Jim wieder auf die Seite zu drehen und ihm so das Atmen wenigstens etwas zu erleichtern.

~~~

"Uhura, Hast du etwas?" Sulu drehte sich zu der Funkerin (Ich habe die offizielle Berufsbezeichnung vergessen...) um, in der Hoffnung auf gute Neuigkeiten. Die Anspannung, die in dem Raum seit fünf Stunden fast greifbar war, verschärfte sich noch weiter, als die junge Frau besorgt den Kopf schüttelte, eher sie sich wieder den Monitoren vor ihr zuwandte. "Pav, was ist mit dir?" Sulu schenkte seinem Freund einen hoffnungsvollen Blick. Der junge Russe musterte die Monitore, die er in den vergangenen Stunden überwacht hatte, gähnte und zuckte dann mit den Schultern: "Nichts. Absolut rein gar nichts, Karu." Die Offiziere lächelten kurz, die Zärtlichkeiten, die die beiden Männer auch im Dienst austauschten, waren niedlich. Dann wurden sie sich alle dem Ernst der Lage bewusst und widmeten sich wieder ihrer Arbeit. Für einige weitere Minuten war es still auf der Brücke, bis Uhuras Stimme das Schweigen brach: "Ich hab was, glaube ich zumindest." Fast instinktiv drehten sich einige zu dem gerade von Chekov besetzten Platz des Wissenschaftsoffiziers, in der Hoffnung ein knappes 'Entscheidungen sollten auf Grundlage von Fakten, nicht auf Vermutungen getroffen werden, Lieutenant. Dies ist logisch und empfehlenswert.' zu hören. "Durchstellen", befahl Sulu knapp und Uhura widmete sich wieder ihrem Schaltpult. Die Verbindung war schwach und stockend, aber man konnte Spocks Stimme klar erkennen: "... Spock... Enterprise...kommen...Kirk...Hitzeschlag...med...lfe...nich...viel...Zeit." Vor allem Pille ließ einige definitiv nicht jugendfreie Flüche vom Stapel, ehe er sich Chekov und Scotty zuwandte: "Wir müssen sie da raus holen, verdammt! Jim stirbt sonst!" Die beiden Männer nickten, man sah ihnen an, dass sie fast schon Angst vor dem wütenden und besorgten Arzt hatten. Scotty machte sich auf ein weiteres Donnerwetter bereit, sprach aber trotzdem seine Bedenken aus: "Wir können sie nicht hochbeamen, wir haben ja kaum ein Kommunikatorsignal. Wenn wir den Transporter verwenden..." Chekov nickte: "Wir können es mit einem Shuttle versuchen, Mister Scott. " Der Mechaniker schüttelte den Kopf: "Die Atmosphäre ist zu unruhig dafür, unser Shuttle würde es nicht auf die Oberfläche schaffen." "Das heißt, wir können nichts tun!" McCoy war noch wütender und verzweifelter, wenn das überhaupt möglich war. Die Besatzung wirkte betreten und entmutigt, jetzt hatten sie die Position der beiden Männer, konnten aber nichts tun. Sulu sah sich gezwungen, als derzeitiger Captain des Schiffes für Ruhe zu sorgen: "Bitte Doktor, Flüche bringen gerade niemanden weiter. Können Sie Commander Spock Anweisungen geben? Wir werden warten müssen, bis sich der Sturm gelegt hat, aber ich möchte nur ungern einen Toten an Bord beamen." Langsam atmete der Arzt durch und nickte, ehe er begann, einen Funkspruch auf die Oberfläche des Planeten zu senden.

LGBTQIA+ Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt