The Darkest Minds - Battle of Minds

Kapitel 9

Als ich wieder aufwachte, lag ich im Schatten eines Baumes. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre ich viel zu fest irgendwo gegen gestoßen. Was eigentlich gar nicht so unwahrscheinlich war. Um mich herum saßen Faye, Jessica, Alexander, Fiona und Nathan.

"Wie lange war ich weg?", fragte ich und hob meine Hand zu meinem Kopf. Was passiert war, wusste ich, schließlich war es nicht das erste Mal, dass ich nach solchen Aktionen ohnmächtig wurde.

"Keine Ahnung", erwiderte Nathan schulterzuckend. "Vielleicht dreißig Minuten oder so."

Oh Mann! Aber es war immer noch besser als sonst. Es war schon vorgekommen, dass ich locker einen halben Tag ausgeknockt gewesen war.

Erst in diesem Moment fiel mir auf, dass nicht alle im Kreis um mich herum standen. Ich setzte mich ruckartig auf, wogegen mein Kopf schmerzhaft protestierte. "Wo ist Grace?"

"Sie ist los gelaufen, um jemanden von der League zu holen", erklärte Alexander mit besorgtem Blick. "Ist aber noch nicht lange her. Wir dachten, dass du vielleicht doch noch aufwachst", fügte er hinzu, als er meinen erschrockenen Gesichtsausdruck sah.

"Ja", stimmte Fiona zu. "Aber irgendwann haben wir Angst bekommen und da ist Grace losgelaufen."

"Mir geht es gut, aber wir müssen sie irgendwie stoppen." Ich wollte nicht, dass die League davon erfuhr, dass mich meine eigene Gabe so schwächte. "Nathan", ich sah bittend zu ihm auf, "kannst du sie noch aufhalten?"

Er riss erschrocken die Augen auf. "Ich habe noch nie einen Menschen aufgehalten! Erst recht nicht auf die Entfernung!" Doch als ich ihn weiter flehend ansah, kniff er entschlossen die Lippen zusammen und nickte. "Ich versuche es." Er schloss die Augen und streckte seine Hand in Richtung Stadion. Nach einigen Sekunden öffnete er sie wieder und sah mich entschuldigend an. "Tut mir leid." Auch Fiona hatte es versucht, schüttelte aber bedauernd den Kopf.

"Nicht schlimm. Wie weit ist sie ungefähr?", fragte ich Faye.

"Ungefähr ein halber Kilometer, denke ich. Es sind ungefähr 1200 Meter bis zum Stadion", antwortete sie.

Wenn Nathan es nicht konnte, dann musste ich es versuchen. Ich hatte zwar auch noch nie jemanden auf diese große Entfernung beeinflusst, aber ich musste es tun. Wenn die League erfuhr, dass ich nach dem Einsetzen meiner Kraft in Ohnmacht fiel, dann wäre das mit Sicherheit nicht gut. Sie könnten es ausnutzen, und das war gefährlich. Es war besser, wenn sie es nicht wussten.

Dann begriff Faye, was ich vorhatte, und riss die Augen weit auf. "Nein, Ruby! Das kannst du nicht machen! Du warst bis gerade eben noch bewusstlos, du kannst jetzt nicht wieder etwas so schwieriges machen!"

"Ich muss, Faye! Und mit jeder Sekunde, die wir diskutieren, kommt Grace weiter." Sie schüttelte missbilligend den Kopf, setzte sich aber wieder hin. Ich konzentrierte mich auf Grace und versuchte sie mir vorzustellen. Meine Augen leuchteten schwach orange auf. Ich wusste, dass meine Energie nicht mehr reichte, um meine Kraft lange einzusetzen. Alles wurde dunkel und ich versuchte, sie in der Dunkelheit zu finden. Es kostete mich extreme Anstrengung, nicht wieder in Ohnmacht zu fallen, aber dann sah ich sie als schwache Silhouette. Ich richtete meine gesamte Aufmerksamkeit auf sie und tatsächlich wurde sie deutlicher sichtbar. "Komm zurück!" Sie blieb stehen. "Mir geht es gut, komm zurück!"

"Ruby?" Ich spürte, wie Massen an Fragen durch ihren Kopf zu schwirren begannen, aber dafür hatte ich keine Zeit.

"Ja," antwortete ich schlicht, "komm zurück. Schnell, bevor dich jemand sieht!"

"Okay." Ich brach die Verbindung ab, kurz bevor ich wieder in Ohnmacht fallen konnte. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er platzen. Ich ließ mich wieder auf den Boden sinken, aber obwohl ich so erschöpft war, freute ich mich auch, dass ich es geschafft hatte. Ich hatte es geschafft, mein Bewusstsein nicht zu verlieren.