Kapitel 35

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Ich erklärte ihr die Kurzfassung und sie sah mich fassungslos an, doch bevor sie irgendwas sagen konnte, fügte ich hinzu: "Wir müssen die Trümmer wegbekommen! Mehrere von uns sind verschüttet. Außerdem sind mindestens zwei von uns lebensgefährlich verletzt!"

Ich bedeutete einem Jungen hinter mir drei von den Soldaten hinter Cate zu zeigen, wo die Verletzten waren, sie hatten alle Notfallkoffer dabei. Cate lief mit den anderen wieder zum Hubschrauber, eine Person stieg ein und startete die Maschine.

Als er über den Trümmern schwebte, ließ er ein Stahlseil herunter und zwei andere befestigten sie an dem Beton.

Da ich hier nicht helfen konnte, wandte ich mich nach hinten, um mir das Schlachtfeld anzusehen.

Es sah schrecklich aus, überall brannten kleine Feuer, Blut war überall verspritzt, Tische, Stühle, Äste und anderes Zeug lagen überall verstreut. Vereinzelt lagen bewegungslose Körper auf der Wiese.

Ich sah rote Haare und ein ehemals weißes Shirt, das jetzt fast ganzheitlich in blutrot gehalten war. Ich bewegte mich ein paar Schritte auf den Körper zu. Einerseits wollte ich wissen, wer es war, obwohl ich die dunkle Vorahnung nicht bestätigt haben wollte. Andererseits wusste ich schon jetzt, dass ich den Anblick nicht ertragen würde können.

Als ich ihr Gesicht sah, drehte ich mich zitternd um. Chubs nahm mich in den Arm und strich mir beruhigend über den Rücken. "Amanda wusste, was passieren könnte, genauso wie du. Ihrer, und unser aller Meinung nach, ist sie für das Richtige gestorben", sagte er beruhigend.

"Ruby, Chubs!", kreischte Faye verstört. Ihre Stimme war schrill vor Angst.

Wir beide drehten uns sofort um und liefen zu ihr. Sie kniete neben der bewegungslosen Zu. "Chubs, wieso bewegt sie sich nicht?", fragte sie erstickt. Außer ein paar Schrammen war nichts zu sehen.

Chubs untersuchte sie kurz, dann sah er mit belegtem Blick auf. "Es müssen innere Verletzungen sein, vielleicht vom Aufprall", antwortete er leise und strich Zu vorsichtig eine ihrer langen schwarzen Haarsträhnen von der Wange.

"Aber wir hatten uns doch gerade erst wieder befreundet! Sie darf jetzt nicht sterben", schluchzte Faye mit Tränen in den Augen. Verzweifelt beugte sie sich über ihre beste Freundin.

Auch mir brannten die Augen, mein Bauch zog sich schmerzhaft zusammen. "Und du wirst glücklich an die Zeit mit ihr zurückdenken können", zwang ich mich zu sagen, aber ich konnte es nicht verhindern, dass meine Unterlippe zitterte.

"Aber ich will nicht daran zurückdenken müssen! Ich will, dass sie am Leben bleibt!" Ich kniete mich neben sie und nahm sie in den Arm. Schluchzend klammerte sie sich an mich, aber wandte den Blick nicht von Zus reglosem Körper ab.

"Faye-", versuchte Chubs sie zu trösten, aber er wurde unterbrochen.

"Sie lebt noch!", rief Faye erleichtert.

Tatsächlich. Zu bewegte ihren Arm ganz leicht, bis sie meine Haut berührte. Sind Clancy und die Leute von der Regierung tot?

"Ja, sie wurden von der Explosion getötet", antwortete ich mit rauer Stimme.

Und was ist mit Liam?

"Er lebt noch." Das musste er einfach.

Zu hustete, dann tat sie etwas, dass ich nicht erwartet hatte.

"Danke", krächzte sie schwach.

Es war das erste Mal, dass ich ihre Stimme hörte. Sie klang kratzig, weil sie sie so lange schon nicht mehr genutzt hatte, aber fast so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Hoch, aber gleichzeitig vertrauenserweckend.

The Darkest Minds - Battle of MindsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt