"Ruby! Wir brauchen noch einen Namen für die Schlacht!" rief Faye begeistert, die jetzt nicht mehr mit Zu tuschelte. Diese nickte eifrig. Ich sah an ihren Gesichtern, dass die beiden die Idee jetzt vorgeschlagen hatten, um das unangenehme Thema von Verletzungen – oder gar Toten – zu wechseln, über das chubs und ich gerade noch gesprochen hatten, und Faye so aufgeregt sprach, weil sie die düstere Stimmung überspielen wollte.
"Wieso das denn?", fragte ich sie.
"Na, weil sie in die Geschichte eingehen wird!" Sie sah mich an, als wäre ich nicht schlauer als eine Fliege. "Jeder wird davon sprechen. Ich meine, wir werden die Menschheit vor Clancys Herrschaft retten, wer würde da nicht in die Geschichte eingehen?"
Wenn wir gewinnen. Ich verkniff mir den Gedanken. Sie und Zu sprangen auf dem Sofa auf und ab, total begeistert von ihrer Idee.
"Okay", ließ ich mich darauf ein. "Und habt ihr auch schon einen Namen, oder habt ihr euch nur überlegt, dass wir einen brauchen?"
"Natürlich haben wir einen, was denkst du von uns?", fragte sie halb empört, halb lachend. Dann sah sie kurz zu Zu, die nickte und wieder hochsprang, während Faye den Namen rief. "Battle of Minds!"
"Das ist gar nicht mal so schlecht", gab ich überrascht zu. Ich sah zu Chubs, auch er war überrascht von dem Einfall.
"Vielen Dank!", meinte Faye sarkastisch. "Für euer Vertrauen!"
Zu hob beleidigt das Kinn, dann ließen sich die beiden wieder aufs Sofa fallen.
"Entschuldigt, wir meinten es nicht so. Richtig?" Ich sah Chubs fordernd an, der mir daraufhin schnell beipflichtete. Zu und Faye waren zwar nicht ganz überzeugt, benahmen sich aber trotzdem wieder normal. "Dann müssen wir den Namen aber noch irgendwie bekannt machen, wenn nur wir ihn benutzen bringt das ja nichts", sagte ich zu ihnen.
"Ja, wir erzählen es gleich morgen den anderen!", rief Faye wieder begeistert.
Ich stand auf. "Okay, aber jetzt sollten wir erstmal schlafen gehen." Die noch intakte Küchenuhr zeigte an, dass es schon zehn Uhr war und wir würden in etwas mehr als sieben Stunden gegen Clancys Versklavte kämpfen müssen.
Auch als wir schon lange in unseren Betten lagen, konnte ich noch nicht schlafen, und so, wie sich die anderen in ihren Betten wälzten, konnten sie es genauso wenig.
In meinem Bauch wirbelten so viele Gefühle, dass mir davon fast übel wurde.
Angst, dass etwas schief gehen könnte und ich daran schuld war.
Ich war nervös, weil ich nicht wusste, wie alles genau ablaufen würde.
Freude und Aufregung, darüber, dass ich Liam bald wiedersehen würde.
Und Wut auf Clancy, dass er das alles hier, den Kampf und die Befreiung von Liam, hervorgerufen hatte.
Es war mir egal, dass er das alles nur machte, weil ihn sein Vater mit seinen selbstsüchtigen Handlungen zu diesem Monster gemacht hatte. Aber das war keine Entschuldigung für sein Verhalten mir oder gar den Überlebenden, die auf meiner Seite standen, gegenüber.
Irgendwann hatte ich das Gefühl, in meinem Bett nicht mehr genug Platz zu haben. Meine Lungen nahmen nicht mehr genug Sauersoff auf und meinen Rücken ergriff eine unerklärliche Hitze. Ich wollte aufstehen, aber ich hatte Angst, wieder Unruhe in den Raum zu bringen, es schien, als wären sie endlich zu Ruhe gekommen. Ich blieb liegen und drehte mich noch einmal auf den Bauch, bestimmt schon zum zehnten Mal.
Letztendlich hielt ich es in einem Bett doch nicht mehr aus. Um die andere nicht zu wecken, stand ich leise auf, zog meine Schuhe an und ging wieder zu dem Fenster. Ich öffnete es und ließ meine Beine nach draußen hängen. So saß ich hier und versuchte irgendetwas, was in Greenbrier passierte, zu erkennen, aber alles, was ich sehen konnte, waren Lampen die auf das Dach des Gebäudes schienen.
Manchmal dachte ich, Schatten sich darauf bewegen zu sehen, aber ich gab irgendwann auf, genauer hinsehen zu wollen, ich hatte schon Kopfschmerzen von der Anstrengung. Die kühle Luft befreite mich zwar von meiner Befangenheit, konnte aber nicht die Hitze in meinem Rücken vertreiben.
Von meinen Füßen bis zum weichen Gras waren es höchstens zwei Meter. Da ich sowieso sobald nicht schlafen könnte, rutschte ich bis an die Kante und sprang. Der Aufprall war etwas unsanft und ich spürte den Druck noch in den Knochen als ich aufstand.
Ich machte mich auf den Weg ums Haus herum auf die Straße und ging zwischen den Häusern herum. Als die Häuserreihen endeten, drehte ich wieder um. Ich würde wohl sowieso zu wenig Stunden Schlaf bekommen. Nach der Hälfte des Weges sah ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung in einem der Häusereingänge. Es war Neil, der mit dem Kopf auf die Handflächen gestützt ins Leere starrte.
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The Darkest Minds - Battle of Minds
FanficEine alternative Weiterführung der Buchverfilmung The Darkest Minds - die Überlebenden, basierend auf dem Roman von Alexandra Bracken. Trotzdem könnt ihr es natürlich auch lesen, ohne den Film oder die Bücher zu kennen. ([37/37] Kapitel) ~ Habt ih...