Kapitel 9. Der Morgen danach!

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Als Marc mich in sein Haus führte, achtete ich nicht darauf wo er mich hin brachte. Ich kehrte in Gedanken immer wieder auf das zurück was gerade passiert war. Es war wunderbar und noch nie in meinem Leben fühlte ich mich so lebendig. Ich wusste ich würde nie wieder das selbe empfinden wie in diesem Augenblick.

Aber was tat ich hier eigentlich, ich war verheiratet mit einem Mann der mich liebte und dem ich ewige Treue geschworen hatte. Und ich, ich habe ihn mit einem Mann betrogen den ich gerade mal einen Tag kannte. Was war nur los mit mir, ich war verwirrt so kannte ich mich einfach nicht!!

Marc blieb plötzlich stehen und riss mich somit aus meine Gedanken. Er öffnete eine Tür und als ich hinein blickte erkannte ich das es sein Schlafzimmer war. Wir gingen hinein, doch bevor ich die Schlinge um meinen Hals noch enger zog musste ich ihm unbedingt erzählen das ich Verheiratet war.

,,Marc bitte warte ich muss mit dir reden, ich... ich bin seit 2 Jahren verheiratet. Das was gerade zwischen uns passiert ist, es kann nicht nochmal geschehen!"

,,Ich weiß das du verheiratet bist, es stand in deiner Personalakte." sagte er und schaute mich dabei mit ernstem Blick an.

Ich war sprachlos er wusste es und trotzdem hatte er mich geküsst und mit mir geschlafen.

,,Was ich verstehe nicht ganz was du da redest! Warum hast du nichts gesagt?" fragte ich ihn.

Er zog mich an sich und streichelte gedankenverloren über meinen Rücken.

,,Ich weiß es nicht, ich will dich einfach bei mir haben dich fühlen, dich berühren, dich an meiner Seite wissen und mir ist es egal ob du mit einem Anderen verheiratet bist oder nicht. Du bist alles was ich mir je erhofft habe. Als ich dich heute Morgen in deinem Auto sah, mit diesem verklärten Blick, der offenen Bluse und der roten Spitze die gerade so deine Brüste bedeckten, da wusste ich einfach du gehörst zu mir! Dein Mann kann dich nicht wirklich glücklich machen das konnte ich an den Fotos in eurem Haus erkennen, in deinen Augen ist kein Glanz mehr wenn du ihn ansiehst. Wenn du wirklich ehrlich zu dir selber bist und in dich hinein horchst wirst du erkennen das du ihn nicht mehr liebst."

Mit solch einer Antwort hatte ich definitiv nicht gerechnet, ich hatte keine Ahnung was ich dazu noch sagen sollte.

Es war schon irgendwie ironisch, ich predigte mir täglich das ich vernünftig sein sollte, das ich meinen Mann liebte egal was er getan hatte und sollte der Fall eintreten das es zwischen uns nicht mehr klappen würde würde ich rechtzeitig die Reisleine ziehen, bevor jemand verletzt wurde.

Und nun musste ich feststellen das Marc recht hatte mit dem was er sagte, ich hörte tief in mich hinein und da war keine liebe mehr. Geschockt über diese Erkenntnis musste ich erst einmal tief durchatmen wie war es nur möglich das ich in der Arbeit die erfolgreiche aufstrebende Architektin war und in meinem Privatleben gnadenlos versagte.

Müde schaute ich auf das Bett, heute Nacht wollte ich einfach nur noch schlafen. Ich drehte mich aus Marcs Umarmung, zog mein Kleid aus und schnappte mir das T-Shirt das über dem Hocker vor dem Bett lag, zog es an und legte mich in sein Bett mir war bewusst das ich seit seinem Geständnis nichts mehr gesagt hatte aber ich hatte einfach keine Kraft mehr.

Marc zog sich ebenfalls aus und legte sich nur mit einer Boxer Short gekleidet schweigend neben mich, seine Hand berührte nur meine Hüfte aber es reichte aus das ich in Tränen ausbrach mir war einfach alles zu viel, meine Flashbacks, Tom und jetzt auch noch Marc.

Marc zog mich noch enger zu sich heran und küsste dabei sanft meine Haare, doch er schwieg und das bedeutete mir sehr viel.

Keine Ahnung wie lange ich geweint hatte doch irgendwann ergab ich mich und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Als ich am Morgen erwachte war ich wie gerädert, mein Kopf tat weh und mein Körper fühlte sich so verdammt schwer an. Es war als wäre ich in der Nacht einen wahnsinns Marathon gelaufen. Marc der immer noch schlief drehte sich in diesem Moment in meine Richtung. Leise stand ich auf, ich wollte ihn nicht wecken denn ich wusste würde er jetzt aufwachen würde ich niemals wieder gehen wollen. Leise betrat ich den Flur und schlich Richtung Treppe, dort angekommen flitzte ich die Stufen hinunter, durch die Haustüre hindurch, hinaus an die frische Luft.

Eine Weile ging ich zu Fuß die Straße entlang, ich wollte möglichst schnell soviel Abstand wie möglich zwischen mir und Marc bringen. Als ich dann auch endlich wieder ein Handysignal hatte rief ich mir ein Taxi das mich nach Hause bringen sollte.

Dort angekommen ging ich als erste unter die Dusche, zog mir dann meinen Jogginganzug an und ging dann in die Küche, ich brauchte ganz dringend Kaffee. Zum Glück war heute Samstag müsste ich heute arbeiten würde ich nichts zu Stande bringen.

Draußen verfinsterte sich gerade der Himmel, der Wind heulte durch den Wald, es fing an zu Regnen und einige Blitze zuckten durch die grauen Wolken. Das Wetter war genauso mies wie ich mich fühlte. Was hatte mich da nur geritten mit Marc zu schlafen und auch wenn ich es eigentlich bereuen sollte konnte ich es nicht den es war einfach unglaublich ich hatte mich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr so lebendig gefühlt und doch war da noch dieses schlechte gewissen das an mir nagte.

Tom hatte es nicht verdient von mir so hintergangen zu werden und ich sollte mir schleunigst darüber Gedanken machen was ich wollte und welche Rolle Tom dabei spielen sollte. Ich mümmelte mich in meinen Ledersessel der vor dem großem Wohnzimmerfenster stand und Trank eine heiße Tasse Kaffee.

Keine Ahnung wann mein Leben anfing so Kompliziert zu werden doch ich merkte wie es mehr und mehr an meinen Nerven zerrte und anfing mich zu zerstören.

Mein Handy klingelte immer wieder einmal, es war Marc. Ich konnte und wollte einfach nicht mit ihm reden deshalb schaltete ich es einfach aus.

Ich brauchte Zeit, einfach mehr Zeit um mir klar zu werden was ich eigentlich wollte!

Mein Herz zwischen Liebe und Verlangen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt