Kapitel 28. Der Schuss

261 6 0
                                    

Es war bereits Mittag, als wir wieder aufstanden und nach unten zum Mittagessen gingen.

Marc war immer noch etwas besorgt und beobachtet jeden meiner Bewegungen, während Tully eher gerade ein Verhältnis mit ihrem Kaffee anfing als ich mich setzte.

Sie grummelte was so viel bedeuten sollte, dir auch eine guten Morgen und lass mich bloß in ruhe solange ich nicht mindestens 3 Tassen Kaffee intus habe. Ich lachte den das war wieder so typisch für Tully, ohne Kaffee ging bei ihr gar nichts, genauso wie bei mir.

Wir waren einfach zu nichts zu gebrauchen wenn wir ihn nicht getrunken hatten, er war für uns so heilig wie der Heilige Gral für die Kirche.

Nach dem Essen beschlossen wir nach draußen zu gehen, das Wetter war heute etwas milder wie in den letzten Tagen und es war leicht bewölkt, perfekt für einen kleinen Spaziergang.

Marc beschloss sich kurz im Wald umzusehen, da die Männer der Sicherheitsfirma im Moment gerade eine Patrouille an der Grundstücksgrenze machten.

Tully und ich entschieden uns am See entlang zu schlendern und in der Nähe des Hauses zu bleiben.

Wir quatschten darüber was eigentlich mit meinem alten Haus passieren sollte. Da es jetzt leer stand, fand ich das es an der Zeit war es zu Verkaufe. Marc und ich waren jetzt bereits seit 4 Monaten ein Paar und er hatte mich darum gebeten fest bei ihm einzuziehen. Er hatte sich darum gekümmert das alle meine persönlichen Sachen in sein Haus gebracht wurden und das man die restlichen Gegenstände und Klamotten von Tom in einem Lagerhaus einlagerte.

Da das Haus mir gehörte und Tom keinen Anspruch darauf hatte konnte ich es ohne große bedenken nun endlich hergeben.

Tully und ich waren gerade in unser Gespräch vertieft, als wir Plötzlich aus dem Wald einen Schuss hörten. Entsetzt sahen wir uns beide an, ich lief los in den Wald während Tully zurück ins Haus rannte um ihre Pistole zu holen.

Ich rannte so schnell ich konnte und schrie nach Marc, doch ich bekam keine Antwort. Ich rannte weiter und immer tiefer in den Wald hinein, als ich plötzlich zu meiner linken jemanden auf dem Boden liegen sah. Es war Marc, ich lief zu ihm hin und entdeckte an seiner rechten Schulter eine Schusswunde, die ziemlich stark blutete.
Bitte, bitte lieber Gott las Marc nicht Tod sein flehte ich, lies mich schluchzend zu ihm auf den Boden fallen und versuchte an seinem Hals einen Puls zu fühlen.

Erleichtert atmete ich aus, er lebte, ich zog schnell mein Shirt aus und versuchte die Blutung zu stoppen.

,,Marc, Marc du musst aufwachen!" sagte ich verzweifelt und merkte wie mir die Tränen herunter liefen. Ich legte gerade seinen Kopf auf meinen Schoß, als ich hörte wie sich plötzlich jemand neben mich stellte, es war Tom.

Er drückte mir eine Pistole an den Kopf und befahl mir Marc los zu lassen und mit ihm mit zu kommen.

,,Du bist Verrückt wenn du glaubst das ich mit dir mitgehe Tom! Ich werde Marc nicht alleine hier im Wald zum Sterben zurück lassen!!" schnauzte ich Tom an und schaute giftig zu ihm hoch.

Er sah beschissen aus, von dem einst so attraktiven Mann war keine Spur mehr. Er hatte verfilztes Haar, seine Kleidung war dreckig und er roch nach pisse, so als hätte er sich seit Wochen nicht mehr gewaschen.

,,Oh doch das wirst du, wenn dir dein Leben lieb ist Jo!" blaffte er mich an und drückte mir die Waffe weiter schmerzhaft an meinen Kopf.

Mir war es egal was mit mir passieren würde, solange Marc am leben blieb. Ich liebte ihn wie keinen anderen Mann vor ihm, nicht einmal für Tom hatte ich jemals diese Gefühle.

,,Was willst du eigentlich noch von mir Tom? Du hast mich zusammen geschlagen und mich halb Tod in unserer Einfahrt zurück gelassen. Hätte Ean mich nicht gefunden, wäre ich vermutlich an meinen Verletzungen gestorben." schnauzte ich zurück.

,,Aber du lebst noch und deswegen wirst du mich jetzt auch begleiten." zischte er und blickte unruhig hin und her.

Da ich wusste das Tully auf dem weg hier her war, musste ich irgendwie Zeit schinden und versuchen ihn abzulenken.

,,Wieso hast du das getan Tom, wieso hast du mich verprügelt und warum hast du Marc angeschossen?"

,,Ich habe dich verprügelt weil du Schlampe mich ausgenutzt und betrogen hast. Du hast einfach die Scheidung eingereicht, ohne mit mir darüber zu reden und ohne mir noch eine Chance zu geben!Ich dachte es wäre alles wieder Ok zwischen uns und du würdest mir endlich meine Fehler vergeben doch das hast du nicht!" schrie er mich an und ein völlig irres lächeln lag dabei auf seinem Gesicht.

Er machte mir Angst, das war nicht der Tom den ich vor 4 Jahren kennengelernt hatte.

,,Was hattest du den erwartet? Dachtest du das sei alle so leicht zu vergessen, deine Lügen, dein Betrug, der Diebstahl und das du mich nicht nur einmal sondern des öfteren geschlagen hattest, wenn du Stock besoffen oder wütend warst! Ich kann dir nicht vergeben Tom, den ich kann einfach nicht vergessen was du mir angetan hast, mir wird immer eine große Narbe als Erinnerung daran bleiben." schrie ich ihn verzweifelt an.

,,Du hast mir geschworen in Guten wie in Schlechten Zeiten und bis das der Tod uns scheidet Jo! Du gibst uns einfach auf und servierst mich wegen diesem scheiß Kerl einfach ab. Ich werde nicht zulassen das du alles ruinierst und mich verlässt."

,,Aber ich liebe dich nicht mehr Tom, versteh doch es ist vorbei! Bitte lass mich und Marc gehen!" sagte ich und sah ihn dabei flehend an, ich wusste nicht wie lange Marc es noch aushalten würde, die Schusswunde hörte einfach nicht auf zu Bluten.

,,Nein, du und dieser Schweine Hund werden nirgendwo hingehen, er soll an seiner Schusswunde verrecken!"

Mein Herz zwischen Liebe und Verlangen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt