Kapitel 2. Hochzeitstag

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Ich beobachtet noch eine weile den Sonnenaufgang und als der Himmel immer heller, wurde merkte ich das es an Zeit war sich für die Arbeit fertig zu machen.

Ich ging rein und schaltete die Kaffeemaschine ein, ohne Kaffee ging bei mir einfach nichts. Da mein Mann keinen Kaffee mochte, bereitete ich nur so viel vor das es für eine Tasse Zuhause und einen Kaffee-To-Go den ich immer während der Autofahrt trank reichte.

Mein Handy summte und ich blickte kurz darauf, es war Tully, sie wollte wissen ob das treffen am Mittwoch noch stehe und  zu welcher Uhrzeit wir uns treffen würden. Plötzlich viel mir ein das ich am Mittwoch ein wichtiges Meeting hatte. In meinem Kopf war so ein durcheinander, das ich es einfach vergessen hatte.

Mr. Conner, mein Chef hatte vor kurzen einen neuen Kunden an Land gezogen. Er hieß Marc Wesley, er war stink reich und in der Hotelbranche ein echt dicker Fisch. Er beauftragte mich damit, mit ihm den Millionen schweren Auftrag am Mittwoch an Land zu ziehen.

Ich schrieb Tully schnell zurück und fragte sie ob es Morgen so gegen 15 Uhr auch passen würde, da ich am Mittwoch einen wichtigen Termin hatte. Als Antwort bekam ich einen hochgehaltenen Smile Daumen. Schmunzeln legte ich das Handy weg und bewegte mich Richtung Treppe.

Ich stieg die Stufen nach oben, kurz blieb ich stehen, den in diesem Moment hörte ich wie Toms Radiowecker plötzlich los brüllte. Zum Glück war ich schon wach sonst hätte ich wie immer einen halben Herzinfarkt bekommen. Keine Ahnung wie er so aufwachen konnte, ich fand es jedenfalls furchtbar. Wir waren jetzt schon seit 4 Jahren ein Paar, seit drei Jahren lebten wir zusammen und heute vor 2 Jahren hatten wir geheiratet.

Trotzdem hatte ich noch immer Schwierigkeiten damit auf diese Art geweckt zu werden, ging es nach mir wäre das Ding schon im hohem Bogen aus dem Fenster geflogen, doch da es Toms Wecker war und er anders nicht wach wurde musste ich mich wohl oder übel damit arrangieren. Gedankenverloren ging ich ins Bad, ich dachte an Tom und an das was im Letzen Jahr passiert war. Es war furchtbar, wir waren kurz davor alles zu verlieren und mit alles meinte ich alles. Das Haus, das Geld, uns und keiner wusste davon. Nicht ein mal meine Familie, wahrscheinlich werden sie das auch nie für meine Mutter wäre das ein gefundenes Fressen. Sie und Tom verstanden sich von Anfang an nicht und sie ließ auch keine Gelegenheit aus um mir und ihm das deutlich zu zeigen.

Nur mit Tully musste ich dringend darüber reden, sie war für mich nicht nur meine Schwester sondern auch meine beste Freundin. Wir hatten nie irgendwelche Geheimisse voreinander, seit langen hatte ich deswegen schon ein schlechtes Gewissen. Morgen wollte ich ihr nun endlich davon erzählen.

Ich zog mich an und gerade als ich mir die Zähne putze, kam Tom herein, er sah mich verwundert an und meinte ,,Seit wann bist du den so ein Frühaufsteher?" ich zuckte nur mit den Schultern, er musste ja nicht wissen das ich wieder ein mal schlecht geschlafen hatte. Ich machte mich fertig goss mir meinen Kaffee in einen Thermobecher und machte mich ohne ein weiteres Wort zu Tom auf den weg in die Arbeit.

Als ich in der Firma ankam wartete Ean schon auf mich, er wollte die restlichen Details für unser Meeting durchgehen und bat mich bei ihm im Büro vorbei zu schauen. Schnell ging ich in meins und holte die Präsentationsmappe, die schon einige Entwürfe und Ideen enthielt.

,,So hier bin ich!" sagte ich wenige Minuten später.

,,Gut setz Dich, es gibt viel zu besprechen und da ich morgen kurzfristig für drei Tage in unsere Zweigstelle nach Seattel fliegen muss, musst du mit Mr.Wesley das Projekt alleine durchgehen."

Wow, also damit hatte ich jetzt nicht gerechnet, völlig perplex sah ich Ean an.

,,Ist das dein Ernst, du kannst mich doch nicht einfach bei so einem großen Projekt alleine lassen. Was wenn Wesley mich nicht als seine Architektin akzeptieren möchte und er den Chef sprechen will?"

,,Beruhige dich Jo, ich habe bereits mit Wesley telefoniert und alles vorab mit ihm geklärt. Er hat kein Problem damit sich mit dir zu treffen, er war sogar erstaunt darüber wie viele Erfolg du bereits mit deinen Projekten hattest und das obwohl du erst 25 Jahre alt bist. Ich weiß, du bist die Beste dafür und deshalb vertraue ich dir das Wesley-Projekt an."

Ich war noch etwas verunsichert und hatte ein mulmiges Gefühl in meiner Bauchgrube. Ja ich hatte schon viele Projekte bearbeitet aber keines war so groß wie dieses. Wesley wollte in drei verschiedenen Stätten entlang der Westküste Hotels eröffnen und jedes sollte auf seine Art einzigartig sein. Ich hatte Angst das ich dem nicht gewachsen war.

Ean besprach mit mir die letzten Einzelheiten, wünschte mir viel Glück und machte sich auf den weg nach Hause. Als ich auf die Uhr schaute stellte ich fest das es bereits später Nachmittag war. Wo war nur die Zeit geblieben. Gegen 18 Uhr verließ ich dann endlich das Büro, ich wollte nur noch nach Hause und ein heißes Bad nehmen.

Auf dem Weg zum Wagen sah ich kurz auf mein Handy, ich hatte 3 entgangene Anrufe und 5 WhatsApp Nachrichten von Tom.

Scheiße, ich wusste ich hatte was vergessen, unser Hochzeitstag, Tom und ich wollten zum Essen in das schicke Restaurant gehen in dem wir uns vor 4 Jahren kennengelernt hatten. Als ich nachhause komme steht er schon sichtlich genervt an der Haustüre. Ich entschuldigte mich und eilte an ihm vorbei, hoch in das Ankleidezimmer und zog mir rasch das neue Kleid an das ich extra für heute Abend gekauft hatte.

Es war in einem dunklen Marineblau mit einem tief sitzenden V-Ausschnitt das mein Dekolleté  sexy zu Geltung brachte dazu hatte ich die passenden Schuhe gekauft. Im Bad frischte ich noch kurz mein Make-up auf dann flitzte ich wieder nach unten. Tom wartete schon auf mich gerade wollte er anfangen mich zu tadeln, doch als er sich zu mir umdrehte viel ihm nur die Kinnlade herunter.

,,Du siehst verdammt heiß aus." Mehr brachte er nicht heraus.

Als ich an Ihm vorbei zum Auto huschte, sah ich das er schwer schlucken musste er hatte sichtlich mühe nicht über mich herzufallen. Erst jetzt viel mir auf das er extra seinen teuren Anzug angezogen hatte. Er sah verdammt gut darin aus, was ich Tom auch mitteilte.

Auf dem Weg zum Restaurant erzählte ich ihm warum ich so spät dran war und warum ich mein Handy nicht gehört hatte.

Wir verbrachten einen romantischen Abend und genossen ein wundervolles Drei-Gänge-Menü, tranken ein Glas Sekt und zum Essen etwas Wein. Mit einem Sparziergang durch die romantische Altstadt ließen wir ihn ausklingen.

Mein Herz zwischen Liebe und Verlangen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt