Es gibt an der ganzen Schule vermutlich keinen unscheinbareren Schüler als Yoongi.
Niemand weiß von seinem Geheimnis, von seiner übermenschlichen Fähigkeit, andere Menschen in kurzer Zeit erfolgreich ineinander verlieben zu lassen. Eine einzige Ber...
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Hoseok Pov.
"Soll ich dich nach Hause begleiten?"
Ich lächelte und sah mein Gegenüber hoffnungsvoll an. Ein überraschter Ausdruck lag in Yoongis Augen, doch er schien sich auch zu freuen. Wieso war er nur so niedlich?
"Also, du musst nicht...", sagte er leise und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Aber wenn du willst hab ich da nichts dagegen." Er lächelte und ich grinste zurück. "Super! Dann hat sich das ja geklärt." Ich schnappte mir meine Jacke und schlüpfte in meine Turnschuhe. "Ich begleite dich." Mit einem Zwinkern öffnete ich Yoongi die Tür. Dieser wurde etwas rot und trat heraus.
Da es langsam Abend wurde war es kühl und ein frischer Wind wehte. Ich versteckte meine Finger sofort in den Taschen, als wir über den Gehweg schlenderten, in Richtung Yoongis Haus. Der Schwarzhaarige beobachtete mich belustigt. "Willst du meinen Schal haben?" Ich sah ihn zitternd an und zog mir die Kapuze auf. Yoongi lief stattdessen total entspannt neben mir.
"Ist das dein Ernst?? Du wirst erfrieren!" Yoongi lachte mich ein bisschen aus und ich sah ihn schmollend an. "Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass du vor mir erfrierst." Mit diesen Worten zog er seinen Schal aus und hinderte mich am Weiterlaufen.
Ich sah ihn mit großen Augen an, als er mir sanft meine Kapuze vom Kopf strich und den Schal um meinen Hals wickelte. Seine fürsorgliche Geste ließ mich erröten und ich folgte seinen Bewegungen, als er mir abschließend leicht durch die Haare wuschelte. Tatsächlich breitete sich eine wohlige Wärme in mir aus. Jetzt war die Kälte schon gar nicht mehr so schlimm.
Er musste grinsen. "Jetzt siehst du aus wie ein hilfloses Küken." Wie kam er jetzt darauf? Ich musste kichern. "Dir macht die Kälte ja auch gar nichts aus. Wie geht das??" Yoongi zuckte lediglich die Schultern und wir fuhren unseren Weg fort.
Eine Weile war es still. Ich genoss es, neben Yoongi herzulaufen und nur das Geräusch unserer Schritte zu hören. Ich fühlte mich wohl.... und der Schal hatte so einen bestimmten Geruch, der mich an Yoongi erinnerte. Deswegen hatte ich ihn unauffällig etwas höher geschoben. Ich mochte den Geruch, er war so angenehm. Auch wenn das vielleicht komisch klang.
Mir war auch aufgefallen, dass Yoongi bei dem ganzen Treffen keine Handschuhe trug. Na also, an Jimins Vorurteilen war nichts dran gewesen. Er war nicht komisch. Nur nicht sehr interessiert an Sozialkontakten. Er war trotzdem ein toller Mensch und ich hatte heute wirklich Spaß gehabt. Er war sogar..... vielleicht...... ein kleines bisschen süß?
Yoongi bog plötzlich in einen Hof und ich folgte ihm interessiert. Wohnte er hier? Es war ein kleines Haus und ähnelte eher einer Wohnung. Ich beäugte die einfache Fassade und das simple weiß, dass mir entgegenstrahlte. Einfach ein ganz normales Haus.
"Da wären wir.", murmelte Yoongi und stellte sich vor die Haustür. Für einen Moment wusste ich nicht, was ich sagen wollte. Irgendwie wollte ich noch nicht, dass es endete. Aber wir hatten nun wirklich viel Zeit miteinander verbracht, ich wollte nicht anhänglich sein.
"Ich fand es sehr schön heute.", sagte ich ehrlich und strahlte ihn an. "Du kannst gerne malwieder vorbeikommen." Yoongi lächelte und hatte schon den Schlüssel aus der Hosentasche gekramt. "Bis Mittwoch.", schmunzelte er geheimnisvoll, als seine Augen aufgeregt funkelten.
Mein Blick blieb eine Weile an seinen hübschen Augen hängen.
"Mach's gut, pass auf dich auf.", lächelte ich und konnte mir verkneifen, ihm durch die Haare zu wuscheln. Auch wenn ich es gerne gemacht hätte.
"Oh warte!!" Plötzlich fiel mir etwas ein. "Dein Schal, fast hätte ich vergessen-" "Behalt ihn ruhig.", grinste Yoongi und hinderte mich am Ausziehen. "Wir wollen doch nicht, dass du auf dem Heimweg erfrierst?" Mit diesen Worten ließ er mich stehen und trat in die Wohnung. Also machte ich kehrt und lief zurück zu mir, auch wenn ich einen leichten Rotschimmer auf den Wangen hatte. Wtf? Er war doch ein Junge.
Trotzdem freute ich mich so sehr über die Geste, seinen Schal behalten zu dürfen.
