Thoughts - Wenn die Liebe anders denkt (gxt) (GirlxTeacher)

Kapitel 29

Bei der Verabschiedung vorgestern hatte Jenny mich mit Nachdruck daran erinnert, dass ich in Besitz ihrer Handynummer war und diese doch auch bitte "nutzen sollte". Ich hatte ihr verprochen mich zu melden und so hatte ich Jenny direkt am gestrigen Morgen ein kurzes 'Guten Morgen, Jenny <3' geschickt, im Unwissen darüber was ich sonst noch hätte hinzufügen sollen ohne anhänglich und nervig zu klingen. Jenny für ihren Teil hatte dann allerdings die virtuelle Konversation in die Hand genommen und ich erfuhr, dass sie, ihre Eltern und Nat im Laufe des Tages zu irgendeinem Auto Treff für Oldtimer fahren würden, da sowohl Nat als auch sein Vater ein Faibel für jene hatten. Daraus schien dann ein kompletter Familienausflug geworden zu sein. Ich für meinen Teil hatte mich einem ganzen Tag voller Gesellschaftsspiele mit meiner Familie anschließen dürfen. Mein Vater war ziemlich schnell genervt von mir gewesen, da ich etwa alle drei Minuten einen verstohlenen Blick auf mein Handy geworfen hatte, in der Hoffnung Jenny würde sich melden, und trotz meiner Unaufmerksamkeit meist in Führung gelegen oder sogar gewonnen hatte. Die erhoffte Nachricht von Jenny war dann erst am späten Abend eingetrudelt mit der plausiblen Begründung, dass sie erst kein Netz und dann aufgrund immenser Handynutzung, für den Zeitvertreib, auch irgendwann keinen Akku mehr gehabt hatte.

Am heutigen Morgen war dann seitens meines Onkels die Frage aufgekommen, was die Abendessenspläne für heute wären. Meine Mutter hatte sich darufhin vor Schreck an die Stirn gefasst und uns unter vielen vielen Entschuldigungen eröffnet, dass wir ab Nachmittag alle vier bei den Blakes eingeladen waren. Für mich hätte es keine bessere Nachricht geben können.
Den Vormittag vertrieb ich mir mit lesen und einem regen Nachrichtenaustausch mit Jenny, in dem wir über das beste Essen im Borough Market, dem renomiertesten Markt für Essen und Trinken in Lonon, diskutierten. Fast zeitgleich verabschiedeten wir uns aus dem Chat, um uns fertig für den restlichen Tag zu machen. Meine Laune war perfekt und beim Umziehen unterstützte der Laute Klang von 'Cake By The Ocean' diese Welle Euphorie. Als es soweit war und wir den langen, anstrengenden Weg zur wenige Meter entfernten Appartement der Blakes antraten erreichte die Vorfreude Jenny zu sehen ihren Höhepunkt und ich musste aufpassen nicht direkt hinein stürmte, als Nat freundlich die Türe öffnete. Er grinste mich breit an.

>>Hereinspaziert, willkommen<< begrüßte er uns und trat einen Schritt zurück, um und Platz zu machen.

Hinter ihm erblickte ich Jenny mit Heather zu ihrer Linken und James zu ihrer Rechten.  Meine Mutter ging vor, ich folgte ihr und zuletzt betraten mein Vater und mein Onkel das Appartement der Blakes. Wir begrüßten uns alle mit einer kurzen Umarmung und Heather geleitete uns in das Wohn- und Esszimmer. Ich war beeindruckt von der Einrichtung, einer Mischung aus modern und alt wobei es in gefühlt jeder Ecke etwas neues zu entdecken galt. Die Dekorationen waren so perfektioniert, dass man kaum vermuten mochte sie würden erst ein paar Monate hier wohnen. Ich fragte mich, ob auch jetzt, nach dem Umzug Jenny noch ihr eigenes Zimmer hatte oder eher wie Charles ein Gästezimmer beziehen musste.
Plötzlich hörte ich ein schnelles Tapsen aus dem Flur und erblickte kurz darauf einen kleinen Hund mit Schlappohren, größtenteils weiß mir hellbraunen Flecken vor allem an seinem Kopf um seine Ohren und Augen herum, wobei das rechte Auge mit einem ebenfalls weißen Kringel geziert war. Ich bückte mich zu dem aufgeregten Hund hinunter, kraulte ihn und erinnerte mich sogleich an Jennys und mein Gespräch im Café. Das musste Jasper sein.

>>Oh, Zoe, da scheint dich jemand gleich zu mögen! Darf ich vorstellen... das ist Jasper unser Jack Russel Terrier.  Die Sache mit dem Anfangsbuchstaben ist dir ja mitlerweile bestimmt aufgefallen.<< stellte Nat den kleinen Hund vor.

Dass ich das bereits wusste hielt ich nicht für erwähnenswert. Irgendwann schien Jasper genug von meinen Streicheleinheiten zu haben und steuerte auf meinen Onkel zu um ihn ebenfalls zu begrüßen. Meine Mutter ergriff das Wort nachdem uns alle schweigend zugesehen hatten.