Kapitel 27

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Jenny stand mit einigem Abstand vor mir, während ich noch immer auf dem Boden vor meinem Bett saß. Da ich allerdings keinerlei Anstalten machte ein Gespräch zu beginnen ergriff sie nach einigen Sekunden des Schweigens das Wort.

>>Weißt du Zoe... erst war ich traurig, dass du mich einfach so stehen gelassen hast am Tag der Abreise. Mit den Tagen hat sich dieses Gefühl allerdings in Wut verwandelt.<< Jenny stürzte praktisch mitten ins Thema.

Ich schaute zu ihr auf und fand ihre Augen, die mich fixierten. Wut? Was berechtigte sie denn wütend zu sein? Wütend auf mich.

Sie fuhr fort >>...weißt du wir dämlich ihr mir vorgekommen bin, als ich auf einen Bus voller Schüler zugelaufen bin, nur damit du dich umdrehst und gehst? Vor allem in meiner Position als Lehrerin respektlos von dir. Das war erniedrigend.<< ihre Augen funkelten.

Als ich das hörte kochte auch in mir Wut auf. Um sie nicht mehr weiter von unten ansehen zu müssen stand ich rasch auf. Befand mich nun fast auf Augenhöre mit ihr.

>>Du hast dich vorgeführt gefühlt? Ach wirklich?! Das heißt ich muss machen, was du möchtest und beifuß kommen sobald du pfeifst!? Du-...<< zischte ich ihr wütend entgegen, bevor Jenny mich unterbrach.

Sie hob mahnend ihren Zeigefinger >>Ich bin noch immer deine Lehrerin Zoe!<<

>>Was soll dieses Argument denn jetzt? Du kannst nicht deinen beschissenen Status ändern wie es dir in der Situation passt. Du nutzt mich im einen Moment aus und im nächsten behandelst du mich wie Dreck. Aber ich soll doch gleichzeitig die Erfurcht und den Respekt vor meiner ach so tollen Lehrerin wahren oder was!?<< meine Emotionen kochten.

Was sollte das werden? Wollte sie mir jetzt vorwerfen verletzt zu sein und ihr Spiel als meine Schuld ausgeben?

Für einen kurzen Augenblick wich die versteifte Härte aus ihrem Gesicht, kehrte aber sogleich wieder zurück.

>>Ich nutze dich aus? Weißt du wie viel ich aufs Spiel gesetzt habe nur für dich!?<< keifte sie.

>>Aufs Spiel gesetzt?! Witzig, wenn man doch bedenkt, dass ich der Inbregriff deines Spiels war oder?<< antwortete ich in gleichem Ton, zog mein Handy hervor, öffnete das Bild, was mir in den letzten Tagen so viel Schmerz bereitet hatte und hielt es ihr entgegen.

Ihre bis dato zusammengekniffenen Augen weiteten sich erschrocken. Sie nahm mir mein Handy aus der Hand.

>>Woher. Ich mein woher hast du das, wieso ist das Bild in deiner Galerie?<< stammelte sie.

>>Natürlich ist deine erste Sorge, woher her ich diese Bild habe. Am besten kommst du jetzt noch mit "seine Lehrer zu fotografieren ist verboten" an.<< ich effte sie nach und verdrehte wütend die Augen.

Wie sehr hatte ich mich in Jenny geirrt? Ich drehte mich um und wollte aus dem Zimner gehen. Abstand gewinnen. Doch Jenny packte mich am Unterarm und zog mich zurück.

>>Ich wollte nicht, dass du es so erfährst. Ich wollte mit dir darüber reden vor deiner Abfahrt.<< redete sie bestimmt weiter.

Ungläubig versuchte ich meine Arme zu  verschränken. Was hätte das geändert? Und ja natürlich konnte sie das jetzt behaupten.

>>Besser direkt aber schmerzvoll und schonungslos ehrlich, als von dir inszeniert, findest du nicht?<< stellte ich fest und zog meinen Arm ruckartig aus ihrem Griff.

>>Zoe! Jetzt lass mich doch erklären! Glaubst du ich gehe zu Maikel und stecke ihm meine Zunge in den Hals oder was? Wenn ich wirklich ein Spiel spielen würde, täte ich das nicht wenigstens hinter verschlossenen Türen?<<

Thoughts - Wenn die Liebe anders denkt (gxt) (GirlxTeacher)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt