Kapitel 31

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Mein Plan ging auf und ich erwachte am nächsten Morgen neben Nat. Tatsächlich hatte ich dort für zwei Stunden weiter schlafen können.

>>Morgen, gut geschlafen?<< fragte ich ihn und streckte mich.

>>Ich schon, aber ich glaub du bist in der Nacht vor meinem Schnarchen geflüchtet, nicht war?<< siegessicher, scheinbar in dem Wissen, dass er Recht hatte, funkelte er mich belustigt an.

Ich ließ mich zurück ins Kissen fallen und schaute dann zu ihm.

>>Warum genau hab ich eigentlich diesen Aufwand betrieben und bin heute Morgen um halb sieben zurückgekommen? Halb sieben Nat!<< jammerte ich und war froh, dass er so selbstkritisch mit seinem Schnarchen umging.

Ich hatte auch schon erlebt, dass manche gar nicht glauben wollten, dass sie eventuell nicht die leisesten Schläfer waren oder, dass es einigen unangenehm war.

>>Ich nehme an du bist zu meiner Schwester geflohen? Oder hast du die Nacht auf der Chouch verbracht?<< hakte Nat nach.

>>Tatsächlich war ich bei Jenny.<< gab ich zurück. Wenn schon, denn schon dachte ich und fügte hinzu >>Ist schon ein anderes Level von komisch mit der eigenen Lehrerin ein Bett zu teilen.<<

Nat musterte mich.

>>Wollen wir frühstücken gehen? Dein einsames Brötchen wartet sicherlich schon auf dich.<< schlug er vor.

Ich zog mir schnell einen Pulli über und dann gingen wir gemeinsam in die Küche. Heather und Oliver, sowie auch Jenny hatten bereits am Küchentisch Platz genommen und wir gesellten uns hinzu. Jenny lächelte mich an. Oliver schenkte seiner Frau und sich Kaffee nach.

>>Gut geschlafen ihr drei? Zoe, wie bist du mit den Geräuschen klargekommen, die mein Sohn von sich gibt?<< fragte Oliver.

Nat schaute empört. >>Dad, das hört sich an als würde ich sonst was in der Nacht machen. Aber nein, Zoe hat es nicht lange ausgehalten und hat dann lieber in den sauren Apfel gebissen ein Bett mit ihrer Lehrerin zu teilen.<< drehte er sogleich den Spieß um.

Wir alle lachten, wenn auch aus verschiedenen Gründen.

>>Reichst du mir bitte mal die Marlmelade Zoe?<< fragte Jenny und ich reichte ihr besagtes Objekt, wobei sie bei der Annahme absichtlich meine Hand streifte.

>>Oh, sorry<< nuschelte sie, Leid tat es ihr aber kein Stück.

>>Kein Problem<< erwiderte ich nur.

Beim Essen sprach niemand ein Wort. Unterbrochen wurde diese Stille jedoch, als an der Tür klingelte.

>>Ich mach schon auf, sicherlich der Postbote.<< murmelte Heather und erhob sich vom Tisch.

Kurz darauf hörte man Stimmen an der Tür und Heather bat jemanden herein, womit der Postbote schonmal wegfiel.

>>Komm einfach mit, Jenny ist in der Küche. << hörte man Heather nun lauter sprechen, als sie offensichtlich den Flur entlang ging.

Jenny schaute kritisch abwartend zur Tür.

Eine zarte, liebliche Frauenstimme erklang nun deutlich hinter ihr >>In Ordnung.<<

Ich blickte erst zu Nat, dann zu Jenny. Jenny saß jetzt wie erstarrt auf ihrem Stuhl. Das Brötchen, was sie gerade zu ihrem Mund führen wollte ließ sie langsam zurück auf den Teller sinken. Verwirrt beobachtete ich sie dabei. Ihr Blick wanderte langsam zur Küchentür. Erst betrat Heather wieder die Küche, dann erschien hinter ihr die Frau, zu der allem Anschein nach die Stimme gehörte. Sie war ein Stück kleiner als Jenny, ebenso schlank und hatte hellblondes Haar, welches sie zu einem perfekten Dutt hochgebunden hatte. Ihr Gesicht war fein, geziert von Sommersprossen und fast schon zu perfekt.

Thoughts - Wenn die Liebe anders denkt (gxt) (GirlxTeacher)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt