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ASLAN

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ASLAN

Ich ertrinke, während jeder um mich herum atmet.

Ich will schreien, will nach Hilfe rufen, denn es ist ein unerträgliches Gefühl, keine Luft mehr zu kriegen, nicht atmen zu können, aber das Wasser hindert mich daran.

Ich will nach Hilfe rufen, aber keiner kann mir helfen. Die Kinder um mich herum starren mich nur nutzlos an. Ihre Augen haften an mir. Ihre Augen, die von Tränen glänzen. Sie starren nur und keiner unternimmt etwas.

Sie trauen sich nicht.

Sie fürchten sich davor, genau wie ich leiden, ertrinken zu müssen. Denn wir, ungehorsamen Kinder, werden bestraft. Wir werden bestraft, wenn wir nicht gehorchen und auch, wenn wir anderen helfen wollen.

Wir werden brutal gefoltert und bestraft.

Und deswegen schweigen sie und sehen nur tatenlos zu, wie ich mit dem Kopf im Stahlfass gefüllt mit Wasser ertrinke. Sie unternehmen nichts, während mein Kopf sekundenlang ins Wasser gehalten wird.

Meine Lungen sind mit eiskaltem Wasser vollgepumpt und trotz dass das Wasser so kalt ist, brennt es in meiner Luftröhre wie in einem Höllenfeuer. Es brennt und das Wasser löscht es nicht aus.

Es kratzt und tut höllisch weh, wenn ich schreiend immer mehr Wasser verschlucke. Ich will wieder normal atmen, wieder Luft kriegen, aber immer mehr Wasser gelangt dadurch in meine Atemwege, Lungen und raubt mir noch ein Stück von meinem Bewusstsein.

Ich will nicht sterben und doch sehne ich mich so sehr nach dem Tod, nach meiner Erlösung.

»Aslan!«

Ich blinzele verwirrt auf, als ich plötzlich die Stimme von Ihsan hinter mir wahrnehme, da ich ihn nicht kommen gehört habe. Ich lasse mir jedoch nicht anmerken, dass ich abgelenkt und in Gedanken war.

Denn ich bin eigentlich nie abgelenkt!

Ich knackse leicht meinen Nacken, da ich die Anspannung in mir aufsteigen spüre und hebe meine rechte Hand an, um mir meinen Whiskyglas an die Lippen zu führen. Mit einem Schluck sauge ich die letzten Tropfen ein und drehe mich dann zu meinem Cousin um.

»Was ist?«, lege ich das Glas auf meinen Arbeitstisch und lege dann meine Hand, wie die andere auch, in meine Hosentasche. »Wo warst du mit deinen Gedanken.«

Er hat es gemerkt.

»Ich war nicht in Gedanken.« Er lacht trocken auf und zeigt mir somit, dass er mir meine Worte nicht abkauft. »Ja klar. Du hast mich dann wahrscheinlich bewusst ignoriert und deswegen erst beim sechsten Mal reagiert.« Er hat sechs Mal nach mir gerufen?

Verdammt!

»Was ist?«, wiederhole ich mich dann, um von seinem Gesagten abzulenken. Er soll nicht weiter denken, dass ich unaufmerksam war. Es macht mich gerade einfach nur rasend, dass ich so in Gedanken versunken und nicht wachsam genug war.

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