Elegant, aber bestimmt, stieß ich die Tür zum Saal auf und lief stolz auf meinen Vater zu.
"Ophelia. Ich bin froh, dich zu sehen.", sagte er und erhob sich aus seinem Thron.
"Ach ja? Freust du dich nicht eher über deinen Blitz?", fragte ich.
"Wie denkst du über mich?", fragte er, "Ich freue mich, mein Kind zu sehen.".
"Klar. Weil du auch so oft nach mir fragst. Das tust du doch nur, weil ich bewiesen habe, wie mächtig ich bin. Du scherst dich einen Dreck darum, wie es mir geht.", sagte ich laut. Im hohen Bogen warf ich ihm den Blitz zu, welchen er nur knapp auffing.
"Ich habe dich unterschätzt. Ich möchte dich von deiner Aufgabe in der Unterwelt befreien und möchte, dass du heim kommst.".
"Ha, das ich nicht lache. Nein. Ich wünsche mir was anderes.".
"Und das wäre?".
"Lass mir die freie Entscheidung über meine Zukunft. Ich habe da eine neue Option. Ich muss sie überdenken, aber ich werde auf gar keinen Fall bei dir bleiben.".
"So soll es geschehen.".
"Was? Du stimmst mir zu?", fragte ich perplex.
"Ja. Wenn ich dich gegen deinen Willen hier halte, dann brennst du hier alles nieder. Du bist so mächtig, dass nicht mal ich eine Chance gegen dich hätte. Also tu was du willst.".
"Wow. Zum ersten Mal in all der Zeit, bist du kein Arsch.", sagte ich und applaudierte theatralisch. "Das reicht. Überspann es nicht.", sagte mein Vater ernst.
"Ja ja. Ich geh dann jetzt. Vielleicht hört man sich eines Tages.", sagte ich und drehte mich um.
"Ich hoffe du weißt deine Macht sinnvoll zu nutzen.", rief er mir hinterher. Stur ging ich den Weg zurück und kam erneut an meiner Mutter vorbei.
"Bleibst du?", fragte sie. Ich blieb nicht stehen und sagte nur, "Nein. Ich bin frei.". Dann fuhr ich mit dem Portal nach Hause. Der Unterschied vom Olymp zur Unterwelt war heftig. Es war sehr düster, aber es ging schnell, da ich es so gewohnt war. Ich lief eilig zur Haustür und als ich das Haus betrat, wurde ich von Nero umgeschmissen, der freudig mit dem Schwanz wedelte.
"Oh, du bist so schwer. Ich habe dich auch vermisst.", sagte ich und versuchte seinen drei Köpfen gerecht zu werden. Dann stand ich auf und lief in das Wohnzimmer. Hades sah mich an und sprang auf, als er mich sah.
"Du bist wieder da.", sagte er und umarmte mich. "Ja. Ich habe den Blitz an Vater übermittelt. Und du wirst nicht glauben, was passiert ist.", sagte ich. "Setz dich zu mir und erzähl es mir.", sagte er. Ich folgte ihm zum Sofa und setzte mich zu ihm.
"Mein Vater hat mich freigegeben. Ich darf über meine Zukunft entscheiden. Weil ich gesagt habe, dass ich auf keinen Fall bei ihm bleibe.", sagte ich. "Wow. Wer hätte gedacht, dass das passieren wird. Das freut mich so sehr für dich. Was machst du jetzt?".
"Ich bleibe erstmal hier. Ich habe aber eine andere Option angeboten bekommen.".
"Und was?".
"Die Avengers haben mir angeboten bei ihnen zu bleiben. Sie wollen mich im Team. Ich sagte, ich überlege es mir.".
"Wäre eine gute Chance für dich. Aber nur wenn du mich regelmäßig besuchen kommst.".
"Erstmal bin ich ja hier.", sagte ich und legte mich auf das Sofa.
"Ich freue mich, dass du hier bist. Und jetzt erzähl. Du sagtest was von Spaß. Wer?".
"Ha ha, ich wusste, dass du das nicht vergisst.", sagte ich und musste lachen.
"Nie. Du weißt ja auch von meinen Geschichten.". "Ja. Da war einmal Thor und einmal Steve und Bucky gleichzeitig. Sehr attraktive Männer. Und mit Loki sitze ich ein Spiel aus.".
"Was für ein Spiel?".
"Naja, wir beide meinten, dass der jeweils andere garantiert nicht widerstehen kann. Seitdem versuchen wir unsere Reize spielen zu lassen. Aber keiner wurde schwach. Ich bewundere das irgendwie. Ich habe schon ziemliches Geschütz aufgefahren. Du kennst das. Und er zuckte nicht mal mit der Wimper.".
"Klingt, als hättest du wirklich viel Spaß gehabt.". "Oh ja. Das hatte ich.", sagte ich und wir mussten lachen.
"Wer ist dieser Loki nochmal? Du hattest ihn und Thor erwähnt.".
"Die beiden sind die Söhne Odins und aus der nordischen Mythologie. Asen.".
"Ach ja. Die. Okay.".
"Ich weiß, dass Loki ein Geheimnis haben muss. Er und sein Bruder haben null gemeinsam. Irgendwas stimmt da nicht.".
"Vielleicht erzählen sie dir das irgendwann.".
"Wer weiß, was das für ein tiefes Familiengeheimnis ist.".
"Jede Familie hat so ihre Probleme.", sagte Hades und ich nickte.
"Ich werde jetzt ins Bett gehen. Der Kampf war anstrengend.", sagte ich.
"Schon?".
"Ja. Wir sehen uns ja morgen früh wieder.", sagte ich und stand langsam vom Sofa auf.
"Wo sind eigentlich deine Sachen?".
"Die sind noch im Hauptquartier. Hole ich die Tage eventuell mal.".
"Oder du lässt sie direkt da.".
"Wie gesagt. Ich überlege mir, ob ich ihnen beitrete.".
"Ist ja gut.".
"Gute Nacht.", sagte ich und er nickte. Nero sprang auf und folgte mir den Flur entlang. In meinem Zimmer zog ich mich um und machte mich etwas frisch. Als ich mich ins Bett gelegt hatte, schaute Nero mich an und ich sagte, "Na gut. Ausnahmsweise. Sonst darfst du das aber nicht.". Ich klopfte auf die Matratze und er sprang neben mich ins Bett. Er lief einmal im Kreis und kugelte sich neben mir zusammen. Sein Rücken war an mich gelehnt und ich streichelte über seinen Bauch. Ein zufriedenes Brummen war zu hören und Nero schloss seine sechs Augen. Ich schaute noch ein wenig fern und entspannte ein wenig. Der ruhige Atem von Nero hatte eine beruhigende Wirkung und ich schloss irgendwann auch die Augen. Mein Atemrhythmus passte sich dem von Nero an und ich schlief irgendwann ein. Allerdings schlief ich nicht durch. Ich schreckte kurz auf, als ich von den Anderen träumten, die mir sagten, dass ich wie Loki sei. Angepisst drehte ich mich in die Decke und versuchte weiter zu schlafen.
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The Lightning Princess // Avengers meets Olymp
FanfictionOphelia, die Tochter von Zeus, lebt bei ihrem Onkel Hades. Als der Blitz ihres Vaters gestohlen wird, verlangt dieser, dass sie ihn suchen soll. Sie kann ihren Vater nicht ausstehen, tut ihm aber diesen Gefallen, in der Hoffnung mehr Freiheiten zu e...