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Pheli's Sicht

Asgard war so viel gemütlicher als der Olymp. Zuhause war es so hell und edel, aber in Asgard war es die perfekte Mischung. Ich lief die Flure entlang und ging irgendwann durch eine Tür auf den Balkon, der einmal um den Palast führte. Ich sah einen Fluss und viele kleine, aber edle Häuser. Ich überquerte eine kleine Brücke, als ich hinter mir ein Räuspern vernahm. Ich warf einen Blick über meine Schulter und erkannte Loki.
"Was tust du hier?", fragte er.
"Ich begleite deinen Bruder auf deine Hochzeit. Ich war etwas überrascht, als er mich heute darum bat. Du hast ja garnicht erwähnt, dass du heiraten wolltest.", sagte ich und überspielte meinen Unmut mit Fröhlichkeit.
"Ich weiß es selber erst seit heute. Es dient für die Sicherheit unseres Volkes. Wir schaffen dadurch eine Allianz mit dem Volk aus Vanaheim.", sagte er. "Ziemlich unerwartete Aktion. Wer hätte gedacht, dass gerade du dich deinem Vater beugst.", sagte ich. "Ich hatte meine Zeit. Das ist das Richtige.", sagte er. "Hauptsache du wirst glücklich.", sagte ich und merkte, wie sich in meinem Hals ein Kloß bildete. Ich drehte mich weg und lief los.
"Wo gehst du jetzt hin?", fragte er.
"Zu deinem Bruder. Ich bin müde und schlafe bei ihm.", sagte ich und lief weiter. Ich musste ein wenig suchen, bis ich den richtigen Weg zu Thor's Zimmer fand. Leise öffnete ich die Tür und hoffte, dass Thor bereits schlafen würde.
"Da bist du ja schon wieder.", sagte er, als er mich sah.
"Ja.", sagte ich und setzte mich neben ihm ins Bett. "Ist alles in Ordnung?", fragte er.
"Mhm, ja. Alles gut.", sagte ich und sah ihn an.
"Und warum siehst du so niedergeschlagen aus?", fragte er.
"Niedergeschlagen? Ich?".
"Ja.".
"Ich habe Loki getroffen. Er nimmt die Sache wohl ziemlich ernst, wusste aber auch nicht so recht, was er zu mir sagen sollte.", sagte ich.
"Da seid ihr euch ähnlich. Ihr blockt beide ab.". "Egal, ich bin ja schließlich mit dir hier.", sagte ich und legte meinen Kopf auf seine Brust. Thor spielte mit einer Haarsträhne und flüsterte, "Schlaf gut.". "Du auch. Danke, dass ich hier mit dir liegen darf.", sagte ich. "Danke, dass du mich morgen begleitest.". Wenig später schlief ich ein.

Am nächsten Morgen hörte ich ein Klappern und öffnete langsam die Augen. Thor zog sich gerade an und ich musterte seine Brustmuskeln.
"Guten Morgen.", sagte ich und er sah zu mir. "Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?", fragte er. "Ich hatte schon bessere Nächte. Thor, ich glaube ich kann das nicht.", sagte ich.
"Was?", fragte er.
"Ich kann nicht auf Loki's Hochzeit.".
"Doch. Wir zwei machen uns einfach einen schönen Tag. Feiern in Asgard sind immer sehr besonders.", sagte er.
"Gibt es Alkohol?".
"Den Besten.".
"Krieg ich jetzt schon welchen?".
"Nein. Du musst dich jetzt zurecht machen.".
"Ich weiß.", sagte ich und stand auf.
"Du möchtest bestimmt duschen, oder?", fragte er. "Auf jeden Fall.", sagte ich und ging an ihm vorbei in das Badezimmer. Ich schloss die Tür und entledigte mich meiner Kleidung. Ich stellte mich unter den warmen Wasserstrahl und versuchte mir die ganze Zeit einzureden, dass Loki nichts für mich fühlte und es gut ist, dass er heiratete. Aber es schmerzte in meiner Brust. Ich kannte dieses Gefühl nicht. War es das Gefühl, was jeder beschrieb, wenn er verliebt war? Ich verdrängte den Gedanken und duschte in Ruhe zu Ende. Eingehüllt in das Handtuch, stellte ich mich vor den Spiegel und legte ein Make up auf. Ich stimmte den Lippenstift auf das Kleid ab und widmete mich anschließend meinen Haaren. Ich wellte sie mit dem Glätteisen und steckte mit zwei kleinen Klammern meine vorderen Strähnen zurück. Ich schaute in den Spiegel und musste mir selber eingestehen, dass ich verdammt gut aussah. Ich trat ins Schlafzimmer und sah Thor in seinem Outfit. "Wow, das steht dir wirklich gut.", sagte ich. "Danke.", sagte er grinsend. Ich drehte mich zu dem Kleid und ließ das Handtuch zu Boden rutschen. "Ähm. Pheli? Ich bin immernoch da.", sagte Thor. "Ja, und? Es gibt hier nichts, was du nicht eh schon kennst.", sagte ich. Ich zog mir das Höschen über und schlüpfte anschließend in das Kleid.
"Würdest du mir das Kleid bitte schließen?", fragte ich ihn.
"Aber gerne.", sagte er und kam zu mir. Ganz vorsichtig zog er mir den Reisverschluss zu und ich drehte mich zu ihm.
"Du siehst wirklich wunderschön aus.", sagte er. "Danke. Dieses Kleid ist einfach umwerfend.", sagte ich.
"Wollen wir gehen?", fragte er.
"Ja.", sagte ich und lief mit ihm raus auf den Flur. Ich hakte meinen Arm in seinen und er führte mich in den Saal, wo die Hochzeit abgehalten wurde. Eine blonde Frau kam auf uns zu und sagte zu Thor, "Schatz, das ist dann wohl deine Begleitung.".
"Ja. Mutter, das ist Ophelia. Ophelia, das ist meine Mutter Frigga.",sagte Thor. Ich reichte ihr die Hand und sagte, "Es freut mich Sie kennenzulernen.".
"Die Freude ist ganz meinerseits. Du siehst fantastisch aus.", sagte sie.
"Danke. Das kann ich nur zurückgeben.".
"Ich nehme schonmal meinen Platz ein. Thor, Liebling, eure Plätze sind vorne in der ersten Reihe.", sagte sie und ging quer durch den Saal. "Wow, deine Mutter ist wunderschön.", sagte ich. "Ja. Sie ist großartig.", sagte Thor, "Wollen wir auch unsere Plätze einnehmen?".
"Ja, lass uns gehen.", sagte ich und folgte ihm nach vorne. Wir setzten uns und er fragte, "Ist alles okay?".
"Ja, ich bin etwas nervös. Ich fühle mich nicht besonders wohl.", gab ich zu und griff nach seiner Hand.
"Es wird eine schöne Feier. Du musst nicht nervös sein.", sagte er und sein Daumen streichelte meinen Handrücken. Dann betrat Loki den Saal und stellte sich auf seinen Platz. Er sah in seinem Gewand unfassbar gut aus. Sein Blick musterte die Leute und blieb kurz an mir hängen. Er schaute mich an und drehte sich mit schnell wechselnder Mimik weg. Dann wurde es ruhig im Saal und die Musik fing leise an zu spielen.

The Lightning Princess // Avengers meets OlympWo Geschichten leben. Entdecke jetzt