Er war sauer.
Und zwar so richtig sauer. Er war wütend.
Er wollte etwas zerstören.
Nein, wenn er genau darüber nachdachte wollte er nicht etwas zerstören, sondern Valentina.
Er hatte die Schnauze voll von ihrem Benehmen und das gestern Abend hatte den Fass zum überlaufen gebracht.
Er war der verdammte Erbe einer der gefährlichsten Mafias der Welt.
Sie hatte ihn zu respektieren. Nicht zu ignorieren oder beleidigen. Dass sie dabei immer davon kam machte die ganze Sache nicht besser.
Er konnte sie im Moment noch nicht töten, doch sobald diese ganze Sache vorbei war, würde er sich rächen.
Aber auch in der Zwischenzeit wollte er ihr Leben zur Hölle machen.
Und dennoch war da auch dieses ungestillte Verlangen, was sie in ihm erweckte und wofür er sich am meisten hasste.
Dieses provokative und lustvolle an ihren Handlungen gestern Abend hatten ihn in seinen Schlaf verfolgt. Sobald er die Augen geschlossen hatte, hatte er ihr Bild vor Augen, wie sie rauchend in diesem dünnen Hemd mit offenen Haaren vor ihm saß.
Als er die Augen geöffnet hatte, war dieses Bild immer noch nicht verschwunden.
Er hatte wieder eine Stunde damit verbracht seinen Boxsack zu verprügeln und sich dabei Valentina vorzustellen.
Dann war er schnell unter die Dusche gesprungen und sich danach auf den Weg zur Küche gemacht.
Schon einige Gänge entfernt hatte er das tiefe Lachen seines Freundes und zweier Frauen wahrgenommen.
Normalerweise würde er gerne mit dabei sein und sich in die Unterhaltung einmischen, doch heute war er wirklich nicht in der Stimmung für sowas. Er knallte die Tür der Küche auf und marschierte hinein.
Marco und Martina standen nebeneinander lachend an der Theke gelehnt und ihnen gegenüber Valentina mit einem Grinsen im Gesicht, während sie die beiden beobachtete.
„Was ist hier los?", fragte er.
Marco und Martina drehten sich erschrocken zu ihn um.
Valentina schaute ihn kurz an, verdrehte die Augen und ging dann ohne ein weiteres Wort aus der Küche durch die andere Tür hinaus.
Und wieder hatte sie ihn einfach ignoriert, war einfach weggegangen.
Seine Wut wurde noch gesteigert.
„Was hat sie denn jetzt schon wieder?", herrschte er die beiden an.
„Komm runter, sie hat einfach kein Bock auf dich. Sieh es ein.", antwortete Martina gelangweilt.
„Und da ist es wieder. Das bin ich ja jetzt schon gewohnt von der famiglia degli Angeli. Kein verdammter Respekt.", sagte er wütend.
Er stampfte genervt zur Kaffeemaschine um sich einen Kaffee zu machen.
„Fratello (Bruder), sei nicht wütend. Valentina hat mich zu einer Runde im Ring herausgefordert ich werde dich revanchieren.", sagte Marco mit einem Zwinkern und klopfte ihm auf die Schulter. Martina stand weiterhin unbeeindruckt daneben.
„Wenn sie dich besiegen sollte, gibts ne zweite Runde in der ich dich nochmal vermöbeln werde", antwortete er dunkel.
Marco machte eine wegwerfende Bewegung.
„Ach was denkst du was mir passieren wird? Hast du sie dir mal angesehen? Hab mal etwas mehr Vertrauen in mich, fra (Bro)."
„Also gut. Vielleicht hast du Recht. Du bist sowieso viel größer und muskulöser als sie.", ermutigte er seinen Freund.
„Tja, Jungs, ihr wisst nicht mit wem ihr es zu tun habt.", warnte sie Martina und verschwand dann ebenfalls aus der Küche.
„Nun da wir beide allein sind..."
„Buongiorno!", wurde Lorenzo von seiner hereinstürmenden Mutter unterbrochen.
Er schnaubte und wandte sich zu ihr um.
„Ciao mamma.", er ging auf sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Marco! Zieh dir sofort etwas Ordentliches an!", herrschte sie Marco an, nachdem auch er ihr einen Kuss gegeben hatte.
„Jaja, schon gut.", stöhnte er genervt.
„Also...wann ist das Meeting?", fragte Lorenzo.
„Heute Nachmittag um vier im großen Meetingraum. Ihr müsst alle anwesend sein!"
„Schon klar", sagte Lorenzo mit einem Augenrollen.
„Junger Mann! Wie haben wir dich eigentlich erzogen? Du rollst deine Augen nicht, wenn deine Mutter dir etwas sagt! Und da wir schon mal bei deinem Benehmen sind...wehe du fängst wieder irgendeinen Stress mit Valentina an...sie ist die Erbin der degli Angeli. Du hast sie zu respektieren! Hast du mich verstanden?", befahl sie ihm mit erhobenen Zeigefinger.
„Schon gut, ich werde ihr nichts tun..." spie er ihr entgegen. „...noch nichts.", fügte Marco grinsend hinzu.
Lorenzo schnaubte, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.
„Also gut ich gehe jetzt eine Runde trainieren.", verkündete er und verschwand in den Trainigsraum.
Dort fand er Valentina und Martina im Ring.

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Mafia Queen
ActionValentina degli Angeli und Lorenzo Rossi. Zwei Erben der mächtigsten Mafias Italiens. Jahrelanger Hass zwischen den Familien. Was wird geschehen, wenn sie dazu gezwungen sind, zusammenzuarbeiten?