Lorenzo und seine Familie waren bereits seit einer Stunde unterwegs.
Marco und er grübelten über den Plan der Stadt.
Er war sich sicher, dass sie einen Fluchtweg brauchten, denn er konnte den degli Angeli nicht vertrauen -vor allem Valentina nicht. Er vermutete, dass sie über den Wald flüchten würden, weshalb er den Großteil seiner Männer in diesem Gebiet positionierte. Dennoch wollte er sicher gehen und stellte auch einige in der Nähe der Straßen und des freien Feldes.
Er hoffte zwar, dass nichts geschehen würde, doch sie waren jahrelang ihre obersten Feinde gewesen, da konnte man diese Feindschaft nicht einfach nach ein paar Tagen vergessen.
Nachdem sie ihren Fluchtplan einige male durchgegangen waren wurde es im Wagen still.
Bisher hatte er sich durch das Planen, Vorbereiten, Training und das Besuchen seiner Clubs die Gedanken aus seinem Kopf ferngehalten.
Doch jetzt kehrte alles zurück.
Sie.
Der Abend.
Der Tanz.
Er hatte versucht sie zu verdrängen, war in den Club gegangen und mit zwei Blondinen zurückgekehrt.
Doch egal wie sie ihn berührten, die Gefühle, die er bei ihren Bewegungen und Berührungen spürte waren unvergleichbar dazu.
Und dafür hasste er sie umso mehr.
Sie war der verdammte Feind.
„Lorenzo?"
„Cosa vuoi (Was willst du)?"
„Weist du noch das Mädel mit der ich gestern Abend getanzt habe?"
„Die, von der du mir schon seit drei Tagen in Dauerschleife erzählst?", fragte er genervt, er hatte absolut keine Lust sich noch mehr seiner Bettgeschichten anzuhören.
„Ja! Sei mal nicht so griesgrämig. Ich glaube das ist dieses Mal wirklich was ernstes. Ich hoffe sie wird auch auf dem Treffen dabei sein!", erwiderte er mit verträumten Blick.
„Ja hoffentlich...", stöhnte Lorenzo genervt.
Marco erwiderte mit einem Augenrollen. „Warum bist du denn so genervt? Liegt es an dieser Valentina?" , provozierte er ihn.
Lorenzo schnellte hoch. „Nein! Es hat absolut nichts mit ihr zu tun!"
„Aha, da habe ich wohl einen Nerv getroffen, nicht wahr?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue.
Lorenzo fasste sich wieder schnell „Nein, sie hat nichts zu bedeuten, nach diesem ganzen Zeug und diesem elenden Bündnis werde ich sie sowieso töten."
Marco schenkte ihm einen vielsagenden Blick mit hochgezogener Augenbraue, aber Lorenzo hatte keine Lust sich mit ihm zu streiten.
Nach einigen Stunden waren sie endlich angekommen und konnten die prachtvolle Villa vor ihnen sehen. Vor dem Haus standen schon einige schwarze Wägen, aus denen einige Kisten transportiert wurden.
Wir sind also nicht die einzigen, die Vorbereitungen getroffen haben.
Sie stiegen aus dem Auto aus und sahen sich ihre Umgebung etwas genauer an.
Die Villa war wirklich wunderschön. Einige Wände waren mi Efeu bedeckt und es gab einen riesigen Springbrunnen vor dem Haupteingang. Einzelne Dekorationen und Statuen aus Stein schmückten den Garten und man hatte einen wunderschönen Ausblick auf das Flachland unterhalb des Hügels. Gelangweilt lies Lorenzo den Blick über die Landschaft schweifen, als seine Gedanken vom lauten Poltern eines Motors unterbrochen wurden.
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Mafia Queen
AksiValentina degli Angeli und Lorenzo Rossi. Zwei Erben der mächtigsten Mafias Italiens. Jahrelanger Hass zwischen den Familien. Was wird geschehen, wenn sie dazu gezwungen sind, zusammenzuarbeiten?