Ihr reichte es langsam mit seinem benehmen.
Wie konnte es ihm einfallen in solch einer Situation einen Kuss von ihr zu verlangen?
Nicht, dass es ihr etwas ausgemacht hätte einen Mann zu küssen.
Aber Lorenzo Rossi?
Nein.
Ganz egal wie sehr eine innere Stimme versuchte sie dazu zu drängen dem Verlangen nachzugeben, versuchte sie mit allem was sie hatte dagegen anzukämpfen.
Also war ihr eine großartige Idee gekommen.
Sie wusste ganz genau wie man einen Mann ansehen, oder wie man sich bewegen sollte, damit er einem zu Füßen lag.
Sie wartete den Moment ab, an dem sie wusste, dass er ihr völlig verfallen war, schubste ihn nach hinten und mit voller Wucht wieder gegen die Stangen der Zelle.
Nun lag er bewusstlos auf dem Boden.
Schnell machte sie sich auf die Such nach der Uhr. Sie fuhr ihm mit den Händen über die Arme und musste wieder einmal feststellen, dass dieser Mann vor ihr anscheinend nur aus Muskeln bestand.
Sie versuchte sich nicht von seinem Geruch oder seinem schlafenden Gesicht ablenken zu lassen. Sogar bewusstlos sah er wie ein Gott aus.
Als sie die Uhr gefunden hatte, nahm sie mit dem Arm den richtigen Winkel ein und warf die Uhr gegen die Tür.
Zufrieden stellte sie fest, dass die Uhr noch ganz war. Er würde es ihr nicht so übel nehmen.
Naja, eigentlich schon.
Aber im Moment zählte, dass im Raum nebenan einige Stühle gerückt wurden und nun Schritte auf die Tür zukamen.
Die Tür wurde prompt aufgeschlagen und mit ihr auch die Uhr zur Seite geschleudert.
Dahin war die ganze Uhr. Ups.
Ein breiter glatzköpfiger Mann erschien mit schlecht gelauntem Blick in der Tür und sah in das kleine Zimmer.
"Was ist hier los?", fragte er.
"Ich muss auf die Toilette...bitte.", antwortete sie ihm mit schmollenden Blick.
Er sah auf den "schlafenden" Lorenzo hinab, wandte sich dann um und wechselte mit einem Mann aus dem Nebenzimmer einige Worte auf Mexikanisch.
Anscheinend war der Boss einverstanden, denn nun kam der Mann auf sie zu und schloss ihren Käfig auf.
Er zog sie schroff heraus und schubste sie durch die Tür. Im luxuriösen Zimmer saßen auf allen Sitzen verteilt verschiedene Männer mit jeweils einem Gewehr und einer Tussi auf dem Arm.
Oh Gott, das würde ja leichter werden als gedacht.
In der hintersten Ecke saß Alejandro mit zwei halb-nackten Frauen auf seinem Schoß mit Zigarette in Mund und beobachtete sie mit wütendem Blick.
Sie reckte das Kinn, wurde aber durch einen heftigen Stoß vom Mann hinter ihr zum weitergehen gezwungen. Es lief laut Techno im Hintergrund, sodass sie kaum ein Wort der Unterhaltungen zwischen den Männern verstehen konnte.
Der Mann hinter ihr legte eine seiner Hände auf ihre Schulter und lenkte sie durch den Raum.
Das Gefühl seiner Hand brachte sie fast zum Erbrechen, doch sie durfte es sich nicht erlauben vor ihnen schwach zu wirken.
Sie wurde direkt vor Alessandro angehalten, der sie mit seinem dreckigen Grinsen von unten ansah. Sie würde es ihm noch vom Gesicht schneiden.
"Chica, was machst du denn hier? Du standest erst später auf der Programmliste."
"Ich muss auf die Toilette.", antwortete sie dunkel. Er wusste es doch sicher schon und was hatte er mit ihr vor?
"Ich weiß nicht ob ich dich lasse. Vielleicht verschieben wir aber auch die Show auf jetzt.", sagte er und sein Grinsen wurde immer breiter.
"Vielleicht will ich das aber auch nicht." Und bevor er irgendetwas sagen konnte, hatte sie die beiden Tussis nach hinten geschubst, wo sie mit einem hohen Kreischen hinter die Couch gefallen waren.
Schnell schnappte sie das Messer vom Gürtel des Mannes hinter sich, stach ihm damit in den Oberschenkel und drückte es schon auf Alejandros Hals, als etwas schweres kaltes gegen ihre Schläfe drückte und ein lautes Klicken ertönte.
Shit.
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Mafia Queen
ActionValentina degli Angeli und Lorenzo Rossi. Zwei Erben der mächtigsten Mafias Italiens. Jahrelanger Hass zwischen den Familien. Was wird geschehen, wenn sie dazu gezwungen sind, zusammenzuarbeiten?