Kapitel 25

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Sie hatte von Pablo geträumt. 

So wie jede Nacht, seit dieser Winternacht vor dreizehn Jahren. 

In den letzten Wochen war es wieder schlimmer geworden. Um einiges schlimmer.

Die Albträume wurden immer realer. Sie wachte jeden Morgen mit dem wiederwärtigen Gefühl seiner Hände auf ihrer Haut auf.

Sie blickte Lorenzo an. 

Dieser sah sie mit besorgtem, zugleich fragendem Blick an. Wie um ihre Gedanken loszuwerden, schüttelte sie ihren Kopf und brachte ihre Konzentration wieder auf ihn zurück.

„Was ist passiert?"

„Sie haben uns in zwei verschiedenen Wägen zu einem Flugplatz gebracht und uns dann auf diesen Jet getragen und in die Käfige geschmissen.", antwortete er, wobei sich sein Blick immer deutlicher verdunkelte. 

Bestimmt gefiel es ihm, genau so wie ihr nicht, wenn jemand die Oberhand hatte.

„Dieses Arschloch, ich kann immer noch nicht fassen, wie er einfach meinen Plan durchkreutzt hat.", murmelte sie wütend vor sich hin.

„Hast du eine Ahnung, wie er dahinter gekommen sein könnte?"

„Ich war so vorsichtig wie möglich. Habe bei der Haushälterin einen falschen Namen verwendet und einen meiner Männer geschickt. Den Stahlkabel habe ich selbst angebracht und außer mir wusste es keiner. Entweder wir haben einen Maulwurf oder die sind verdammt gut. Wobei ich den Mexikanern bei deren Intelligenz eher ersteres zutrauen würde.", antwortete sie nachdenklich.

„Hm...ist jetzt auch egal. Im Moment müssen wir schauen, dass wir irgendwie fliehen können."

„Ich will mich nicht gern aus einem Flugzeug stürzen, du?", fragte sie ihn mit einem kleinen Schmunzeln. 

„Nich wirklich...",antwortete er ernst „wir müssen sehen, was noch während dem Flug passiert. Sobald wir aussteigen, überlegen wir uns etwas."

„Was ist, wenn wir aussteigen und uns hunderte von ihren Männern erwarten? Wir brauchen Waffen und einen wirklichen Plan!", stieß sie genervt aus. 

„Ich weiß ich weiß. Aber wir wissen nicht wohin wir fliegen, wie der Platz aussieht wo wir landen werden und nicht wer uns dort erwartet! Und wo willst du jetzt bitte Waffen herbekommen?" 

„Daran müssen wir jetzt arbeiten. Ich nehme an sie fliegen uns nach Mexiko in ihre Hauptzentrale, wo sie sich am sichersten fühlen. Das heißt der Flug dauert um die 15 Stunden. Wir haben Zeit; es kann noch viel passieren.", antwortete sie nachdenklich und hockte sich vorsichtig in der Zelle hin. 

Sie dachte einige Zeit lang nach, während er sie aufmerksam von der Seite beobachtete. 

„Hast du irgendeinen Gegenstand? Egal was.", sagte sie plötzlich. 

Er grabte in seinen Taschen, fand aber nichts. Sie hatten ihnen alle Waffen abgenommen.

Ihr Blick schnellte zu seiner Uhr am Handgelenk. 

„Gib mir die Uhr!", rief sie aus und schnellte sofort zu den Stäben, die sie voneinander trennten. 

Sie streckte die Hände aus um an ihn ranzukommen. 

„Weißt du wie viel die gekostet hat? Was willst du damit machen?", rief er überrumpelt aus und schob sich so weit von ihr weg, wie möglich.

„Ich brauche sie....wenn ich sie gegen die Tür werfe, bekommen wir deren Aufmerksamkeit!", antwortete sie und versuchte immernoch ihn mit ausgstrecken Armen zu erreichen. 

„Wofür willst du denn jetzt deren Aufmerksamkeit? Wir müssen einen Plan aushecken, was willst du die jetzt hier hin holen?", fragte er skeptisch. 

„Ist doch egal...gib mir einfach diese verdammte Uhr!"

Mafia QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt