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Ich wich seinen Blick aus, und stand wieder auf. Plötzlich fühlte ich mich unwohl hier zu sein. Der stechende Blick von ihren Meister oder Sensei- wie auch immer- verunsicherte mich. Es schien wohl so, als könnten die vier Schildkröten und ihr Vater nicht noch einen weiteren Menschen gebrauchen. 
So war es immer gewesen. Ich war immer eher der Einzelgänger  gewesen, den die Leute für seltsam oder einen Nerd hielten. Außer Casey natürlich. Er war derjenige der nicht locker ließ und schlussendlich mich dazu überredet hatte mich mit ihn zu treffen. Tatsächlich war es einfach nur glück gewesen das ich ihn gefunden hatte. Oder er mich...
Wieso sollte es hier also anders sein? Wahrscheinlich wollte der Sensei nur seine vier Kinder beschützen, wie jedes Elternteil. Denn so wie es aussah musste die Ratte die vier Schildkröten irgendwie gefunden haben. Auch wenn sie ihn "Meister" oder "Sensei" nannten, ich konnte spüren das die fünf miteinander mehr verband als ein Lehrer.
"Ähm...ja also ich glaube ich gehe dann mal wieder. Ich glaube ich bin hier nicht so gerne gesehen. War nett euch kennenzulernen!"
Sagte ich jetzt mit zittriger Stimme, und bewegte mich in Richtung Ausgang.
Ich konnte ihre stechenden Blicke auf mir spüren, und wünschte mir nur noch ganz schnell den Ausgang zu finden...
"Warte kurz..."
Die Stimme des Sensei's drang ruhig zu mir rüber, und brachte mich dazu stehen zu bleiben.
"...ja?"
Ich drehte mich um.
Alle starrten mich an.
"Du hast meinen Söhnen geholfen, dafür danke ich dir. Ich verstehe das all das neu für dich ist. Aber da du so wie so über unsere Existenz bescheid weißt, kannst du bleiben und die vier etwas besser kennenlernen."
Ich sah erst zu ihn, und danach zu den anderen vier. 
"Gerne...aber nur wenn ihr mir vertraut..."
Sagte ich jetzt, und wartete gespannt ab. Ich war daran gewöhnt absagen zu erhalten, also würde es mich nicht wundern wenn sie nein sagen würden.
"Klar warum nicht?"
Mikey war der erste der dazu etwas sagte.
Ich lächelte leicht.
"Ja, wir würden uns bestimmt gut verstehen."
Sagte Donnie.
"Du hast uns geholfen, also scheinst du wohl ganz nett zu sein."
Sagte Leo. 
Raphael zögerte noch etwas und hatte die Arme verschränkt. Ich sah ihn fest in die Augen, und versuchte an seinen Augen abzulesen was er gerade dachte. Aber außer Provokation konnte ich nichts anderes erkennen.
"Gut, mal sehen wie du so drauf bist."
Sagte er schlussendlich. Doch aus seinem Munde klang es beinahe wie eine Drohung.
Casey lächelte mich leicht an, und sein Blick sagte mir das was er mir auch sonst immer sagte wenn ich an mir selbst zweifelte: So schlimm ist es gar nicht.
Gut Casey, vielleicht hast du ja sogar recht. Die anderen scheinen mich wohl kennenlernen zu wollen, nur einer sträubt sich.
Gut, damit konnte ich umgehen. 

"Okay... das freut mich. Wirklich. Kann ich euch noch helfen? Vielleicht beim ähm...tragen?"
Fragte ich und zuckte die Schultern. Die Hände steckte ich in meine Hosentaschen.
"Oh...ne ich krieg' ihn schon alleine ins Labor. Jetzt muss ich erst einmal heraus finden was mit ihm los ist..."
Sagte Donnie.
"Ja, für uns ist die Nachtzeit so zu sagen...Tageszeit."
Sagte Mikey.
"Du weißt schon, sonst schreien die Menschen immer."
Ich lächelte.
"Oh stimmt, wie spät ist es eigentlich?"
Fragte ich und zog mein Handy hervor. Die Uhrzeit darauf sagte mir das es schon 2:30 Uhr war. Hat die ganze Sache wirklich so lange gedauert?
"Ich muss jetzt los, bevor meine Mutter Wind davon kriegt das ich gar nicht mehr hier bin. Sie steht meistens um drei auf weil sie zur Arbeit muss..."
Erklärte ich.
"Klar, äh Casey du kannst sie unserer Gruppe hinzufügen dann hat sie gleich unsere Nummern."
Sagte Leo jetzt.
"Klar doch. Also dann, ich gehe mit ihr mit. Unsere Verfolgungsjagt hat mich irgendwie Müde gemacht..."
Casey streckte sich demonstrativ und kam dann zu mir.
"Bis bald!"
Ich hob die Hand, eher Casey und ich uns auf dem Weg zurück machten.
"Du hast mir einiges zu erzählen mein lieber!"
Sagte ich jetzt streng, und sah ihn durch die Dunkelheit fest in die Augen.
"Ich hatte schon befürchtet das das kommen wird... ich werde dir alles erzählen okay? Lass uns erst mal hier raus."
Fing er an.
Ich gab mich damit zufrieden und ließ mich von ihn nach draußen führen. Hier in diesen dunklen Kanälen fühlte ich mich beobachtet, und ich stellte mir Gestalten vor, die es wahrscheinlich gar nicht gab.
Als wir draußen waren, atmete ich tief durch. Plötzlich fing ich an zu zittern durch die Nächtliche Kälte.
"Also schön, ich glaube die  Geschichte wann und wie du die vier kennengelernt hast ist zu lang um sie jetzt  zu erzählen. Aber sag mir wenigstens warum du mich eigentlich hier her bestellt hast. Du wolltest mir ja nicht sagen worum es geht..."
Sagte ich jetzt.
"Nur mein Vater wieder. Wir haben uns gestritten und ich habe mich in mein Zimmer eingeschlossen. Zum Glück hat Lucy nichts mitbekommen. Er ist gegangen und ich weiß nicht wohin. Wahrscheinlich ist er wieder zu seinen Freund geflüchtet..."
Er steckte die Hände in die Hosentaschen.
"Weswegen habt ihr euch gestritten?"
Fragte ich jetzt vorsichtig.
"Wegen der fünf in Physik...aber ich krieg' das Zeug einfach nicht in meiner Birne. So wie bei dir in Mathe. Aber er checkt das einfach nicht."
Ich legte ihn eine Hand auf die Schulter.
"Ich würde dir so gerne helfen Casey... vielleicht sollte ich mal mit ihn reden-"
"Bloß nicht. Wenn nicht einmal ich es schaffe mit ihn zu reden, wird er sich von einer Fremden auch nichts sagen lassen. Außerdem würde es dann nur wieder erneuten Stress geben warum ich dir alles erzähle und so..."
Casey sah nach vorne.
Ich überlegte kurz.
Weißt du, morgen fährt deine Schwester doch mit dem Ballet Club zu einer großen Tanzschule... dort ist sie doch den ganzen Tag oder?"
Fragte ich jetzt.
"Ja, warum?"
"Du kommst morgen mit zu mir, und bleibst dort. Ich bin mir sicher dein Vater wird sich wie immer besaufen wenn er bei seinem Freund ist. Ich will nicht das du schon wieder mit einem blauen Auge zur Schule kommst. Meine Mutter mag dich ja also ist das kein Problem..."
Er lächelte mich an.
"Aww du bist echt süß, Cupcake!"
Er lachte und strich mir durch die Haare.
"Ja ja freu dich nicht zu früh, du musst mir morgen alles erzählen über du weißt schon was..."
Ich hob warnend den Finger.
"In Ordnung, Mom!"
Ich stieß ihn spielerisch in die Seite. Wir waren jetzt wieder bei meinem Fenster angekommen.
Ich drehte mich zu ihn um.
"Bis morgen. Und denk nicht allzu viel darüber nach, okay?"
Sagte ich jetzt.
"Klar...bis morgen."
Er umarmte mich kurz bevor er wartete bis  ich auf die Feuerleiter stieg und mich noch einmal zu ihm umdrehte.
Ich sah zu wie er wieder ging, mit den Händen in den Taschen und mit hektischen Gang. Ich hoffte das sein Vater für heute einfach dort blieb wo er war, und Casey in Ruhe ließ.
Sein Vater war wirklich jemand den man nicht um sich haben wollte.
Umso wichtiger das er sich morgen an einem Umfeld aufhielt wo er nicht angeschrien, oder runter gemacht wird.
Ich schloss das Fenster und lauschte. Meine Mutter war im Badezimmer nebenan.
Ich zog die Schuhe aus und schmiss mich ins Bett, zog die Decke bis zum Kinn und warf einen Blick auf die Uhr. Kurz vor Drei Uhr morgens. Ich hatte noch ein paar Stündchen zum schlafen bevor die Schule anfing...
Was in dieser Nacht alles passiert war...










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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

Burning Lie ( A TMNT 2012 Fanfiktion )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt